EPC
Aus eBusiness-Standards
Der EPC (elektronischer Produktcode) wurde für den Einsatz der RFID-Technologie (Radiofrequenz-Identifikation) konzipiert. Als Datenträger für den berührungslosen Datenaustausch per Funk wird ein sogenannter Transponder (Funkchip) benutzt.
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Datenträger für RFID-Anwendungen
Die einzige Information auf dem Transponder ist die EPC-Nummer als primäres Identifikationsmittel. Der Transponder trägt keine weiteren Daten, die Produkteigenschaften abbilden, z.B. wo das Produkt gefertigt wurde, wohin es geht, wie lange es bereits im Regal gelegen hat etc. Diese Attribut-Informationen werden von Anwendungen erzeugt und zusammengefasst, sobald das Objekt (z.B. ein Produkt) produziert wurde und seinen Weg durch die Prozesskette genommen hat. Solche Informationen können z.B. sein:
- Um was für ein Objekt handelt es sich?
- Wann wurde die entsprechende EPC-Nummer zuletzt gelesen?
- Wo wurde sie gelesen?
- Wie ist die Verpackungshierarchie?
Identifizierbare Objekte
Der EPC ist eine definierte Ziffernfolge, die der unverwechselbaren Identifikation eines einzelnen Objektes dient. Sie kann für unterschiedlichste Objekte genutzt werden: Produkte, logistische Einheiten, Ladungsträger, Lokationen, Dokumente, Einzelkomponenten etc. Der vorrangige Anwendungsfall betrifft die Identifikation von Waren. Es kann beispielsweise Apfelsaft von Orangensaft unterschieden werden oder die 1-Liter-Flasche von einer 0,5- Liter-Flasche. Zusätzlich dazu kann der EPC aber auch jede einzelne 0,5-Liter-Flasche Orangensaft von jeder anderen eindeutig abgrenzen und eignet sich dadurch auch zur Darstellung einer Seriennummer.
Aufbau des EPC
Der EPC besteht in seiner Struktur aus mehreren Komponenten, die auf internationaler Ebene vereinbart wurden:
Datenkopf (Header) – klassifiziert, welche EPC-Version genutzt wird und welche Informationsart verschlüsselt ist. EPC-Manager – stellt die Kennzeichnungsnummer des Nummerngebers, z.B. des Herstellers, dar und wird von der EPCglobal Organization vergeben. Objektklasse (Object Class) – bezeichnet die Objektnummer, z.B. eine Artikelnummer. Seriennummer (Serial Number) – dient der seriellen Identifikation des Objektes. Zudem stellt eine Prüfziffer die fehlerfreie Erfassung der Identifikationsnummer in den Systemen sicher. Bei EPC/RFID handelt es sich dabei um eine Prüfsumme, die die fehlerfreie Übertragung der EPC-Nummer vom Transponder zum Lesegerät (Reader) sicherstellt.
Verbreitung des EPC
Die EPC/RFID-Anwender-Community wächst sehr schnell, da der Standard international entwickelt und weltweit genutzt wird. Nichtsdestotrotz kann die Akzeptanz bei EPC/RFID als neuer Standard (entwickelt 2003) und gebunden an eine neue Technologie (RFID) momentan nur als ausreichend bewertet werden. Ob diesem Standard aber eine allgemeine Verbreitung beschieden sein wird, bleibt abzuwarten. Es ist möglich, dass der EPC zukünftig auch in den weit verbreiteten optischen Datenträgern (z.B. EAN Data Matrix) verschlüsselt wird.
Kosten der Nutzung
Die Lizenzgebühren bei EPC/RFID liegen im Vergleich zu anderen Identifikationsstandards höher. Mit der Nummernvergabe sind aber auch weitere Dienstleistungen verbunden, etwa die Nutzung des Object Naming Service (ONS). Die beim EPC in der Regel verwendete RFID-Technologie ist aufgrund ihrer Neuheit noch nicht in vielen Anwendungen im Praxiseinsatz, aber es existiert schon jetzt ein breites Angebot an Software und Hardware, um die Implementierung zu erleichtern.