https://wiki.prozeus.de/index.php?title=Spezial:Beitr%C3%A4ge/PROZEUS&feed=atom&limit=50&target=PROZEUS&year=&month=
eBusiness-Standards - Benutzerbeiträge [de]
2024-03-29T07:49:47Z
Aus eBusiness-Standards
MediaWiki 1.16.0
https://wiki.prozeus.de/index.php/Kategorie:Identifikationsstandards
Kategorie:Identifikationsstandards
2011-12-21T18:38:19Z
<p>PROZEUS: </p>
<hr />
<div>Identifikationsstandards bilden den Ausgangspunkt aller [[eBusiness-Standards]]. Die eindeutige Identifikation der unternehmenseigenen Produkte, Dienstleistungen und Geschäftspartner ist eine Grundvoraussetzung für jeglichen elektronischen Datenaustausch. Im Vergleich zu unternehmenseigenen Identifikationsbezeichnungen bieten Identifikationsstandards den Vorteil, dass sie über Unternehmensgrenzen hinweg eindeutig sind und eine überschneidungsfreie Kennzeichnung von Objekten (Produkte, Dienstleistungen, Unternehmen) gewährleisten. Objekte der Standardisierung sind dabei sowohl die Produkteigenschaften (z.B. Farbe,Gewicht, Produktionscharge) als auch Unternehmensdaten wie Herstellernamen und Lieferadresse.<br />
<br />
== Einsatzbereiche ==<br />
Identifikationsstandards kommen vorrangig zur Kennzeichnung gleichartiger Produkte und Dienstleistungen zum Einsatz. Bei kundenspezifischen Produkten mit Unikatcharakter macht eine standardisierte Kennzeichnung dagegen nur wenig Sinn. Damit haben Identifikationsstandards in den Branchen eine große Bedeutung, in denen vor allem große Mengen von gleichartigen Produkten den Besitzer wechseln, wie im Handel oder der Konsumgüterindustrie. Aber auch in diesen Bereichen muss durch Standards genau definiert werden, welche Produktveränderungen oder -varianten eine neue Identifikationsnummer erfordern.<br />
<br />
== Aufgaben ==<br />
Im elektronischen Datenaustausch ist die eindeutige Identifizierung die Grundlage für eine fehlerfreie Kommunikation. Dabei gilt es sowohl Unternehmen und ihre Standorte als auch Produkte, Dienstleistungen, Transporteinheiten etc. weltweit eindeutig und überschneidungsfrei zu identifizieren. Standards zur Identifikation befinden sich auf der untersten Stufe der Standard-Schichten und bilden damit die Grundlage für den Standardeinsatz in den verschiedenen E-Business-Anwendungsbereichen. So bilden sie die Basis für die Unterstützung und Optimierung der Vertriebs- und Bestellprozesse sowohl innerhalb als auch zwischen den Unternehmen. Darüber hinaus besitzen Identifikationsstandards eine zentrale Bedeutung in der Logistik. Eindeutige Identcodes bilden bspw. die Grundlage für das [[Tracking & Tracing]] (= Verfolgung und Dokumentation von Warensendungsprozessen) von Warensendungen und den darauf aufbauenden Logistikdiensten.<br />
<br />
== Arten ==<br />
Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von standardisierten Identifikationsschlüsseln unterscheiden (siehe auch Abb.):<br />
[[Datei: abb.13_wichtige identifikationsstandards.JPG|thumb|180px|right|Wichtige Identifikationsstandards]]<br />
<br />
* Standort-/Betriebsidentifikation <br />
* Produkt-/Warenidentifikation <br />
<br />
'''Standort-/Betriebsidentifikation: '''<br />
Jedes moderne Wirtschaftsunternehmen ist in ein dichtes Netz von Kommunikationsbeziehungen mit Lieferanten, Kunden, Verwaltungen und vielen anderen Institutionen eingebunden. Aus der zunehmenden Automatisierung der Kommunikationsabläufe in diesem Beziehungsgeflecht durch elektronische Datenverarbeitung, elektronischen Datenaustausch und automatische Datenerfassung folgt die Notwendigkeit einer eindeutigen und maschinengerechten Identifikation des Partners im Beleg- und Informationswesen. Dazu dienen die Identifikationsstandards für Lokationen (Adressinformationen) bzw. Partner. Sie sind vor allem für logistische Prozesse sowie im Beleg- und Informationswesen unabdingbar. Beispiele für solche Codes, sind die [[D-U-N-S®]] (Data Universal Numbering System) und die [[GLN]] (Globale Lokationsnummer).<br />
<br />
'''Produkt-/ Warenidentifikation: '''<br />
Über die eindeutige Identifikation des Partners hinaus besteht in bestimmten Prozessen auch die Notwendigkeit, einzelne Artikel identifizieren zu können. Beispielsweise müssen bei der Automatisierung von Fertigungsprozessen die einzelnen Fertigungsteile im laufenden Prozess eindeutig identifiziert werden können, um die richtigen Schritte in der korrekten Reihenfolge durchzuführen.<br />
<br />
Der wichtigste und am meisten verbreitete Produktidentifikationsstandard ist die [[GTIN]] (Global Trade Item Number), die insbesondere im Konsumgüterbereich und angrenzenden Branchen zum Einsatz kommt. Zu den Produktidentifikationsstandards gehören weiterhin die bekannte [[ISBN]] (Internationale Standardbuchnummer) zur Kennzeichnung von Büchern oder die PZN (Pharmazentralnummer) zur Identifikation von Arzneimitteln. Im Zusammenhang mit dem Einsatz der [[RFID]]-Technologie hat darüber hinaus der [[EPC]] (Electronic Product Code) an Bedeutung gewonnen.<br />
<br />
== Exkurs: Codierung von Identifikationsschlüsseln ==<br />
[[Datei: abb.14_codierung von identnummern.JPG|thumb|180px|right|Codierung von Identifikationsnummern]]<br />
Die für Endverbraucher offensichtlichste Verwendung von Identifikationsstandards ist deren Umsetzung in einem Barcode (auch Strichcode). Dabei wird fälschlicherweise der Barcode selbst häufig mit einem Identifikationsstandard gleichgesetzt. Tatsächlich lassen sich Identifikationsstandards jedoch auf unterschiedlichen Wegen codieren (siehe Abb.).<br />
<br />
'''Grafik bzw. Symbol:''' Identifikationsnummern werden binär in grafische Abbildungen umcodiert, auf die jeweiligen Artikel gedruckt und beim Empfänger optoelektronisch eingelesen. Abhängig vom Anwendungs- und Branchenbereich existieren verschiedene Typen und Formen von Symbolen. ISBN oder PZN werden meist als Strichcode dargestellt. Daneben gibt es auch gestapelte oder 2D-Barcodes.<br />
<br />
'''Klarschrift:''' Viele Identifikationsnummern werden zusätzlich zu den gedruckten Symbolen in Klarschrift abgebildet, so dass bspw. bei einem beschädigten Strichcode die Identnummer von einem Menschen gelesen werden kann.<br />
<br />
'''Elektronischer Code:''' Bei [[RFID]]-Lösungen werden Daten elektronisch auf einem Chip (Transponder/Tag) gespeichert und von einem Lesegerät funktechnisch ausgelesen.</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/ERP
ERP
2011-11-04T13:38:20Z
<p>PROZEUS: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Entwicklung_ERP-Systeme.jpg|thumb|180px|right|Die Entwicklung von ERP-Systemen]]<br />
<br />
Der Begriff ERP steht für Enterprise Resource Planning; also die Planung von Unternehmensressourcen. Obwohl sich dieser Begriff weltweit durchgesetzt hat, ist er dennoch unglücklich gewählt, da nicht die Planung von Ressourcen, sondern die Integration von Geschäftsprozessen das zentrale Element eines ERP-Systems ist. ERP-Systeme sind daher EDV-Systeme, die die Prozesse eines Unternehmens abteilungsübergreifend abbilden und sämtliche Daten auf einer zentralen Datenbank speichern. Auf diese Weise stehen alle Daten sofort nach einmaliger Erfassung unternehmensweit auch anderen Abteilungen und Wertschöpfungsprozessen zur Verfügung, ohne dass Schnittstellen programmiert und gewartet werden müssen. <br />
<br />
Wie die Abbildung zeigt, stellen ERP-Systeme einen wichtigen Schritt in Richtung des Supply Chain Managements (SCM), also der unternehmensübergreifenden Optimierung von Geschäftsprozessen, dar. Während in der Frühzeit der EDV nur einzelne Aufgaben abteilungsintern EDV-technisch unterstützt wurden (z.B. die Lohnabrechnung oder Produktionsplanung in sog. PPS-Systemen), stellen die unternehmensweiten ERP-Systeme heute die technische Basis für die Vernetzung von Unternehmen im Rahmen von SCM, Collaborative Planning Forecasting and Replenishment (CPFR) oder [[ECR|Efficient Consumer Response (ECR)]] dar. Viele ERP-Systeme sind aus Systemen der Produktionsplanung und –steuerung (PPS) entstanden, die zunächst um Funktionen des Finanz- und Rechnungswesen erweitert worden sind und später immer größere Teile der Unternehmensprozesse abbilden konnten.<br />
<br />
Man unterscheidet zwischen eigenentwickelten ERP-Systemen und Standardsystemen, die vordefinierte Prozesse enthalten, die dann mehr oder weniger aufwändig an die Unternehmensprozesse angepasst werden können. Der Weltmarktführer von ERP-Standardsoftware ist SAP mit seinen Produkten R/2 (ab 1981), R/3 (ab 1992) und SAP ERP (heute). <br />
<br />
== Welche Vorteile bietet ERP? Welche Nachteile können entstehen? ==<br />
'''Vorteile des Einsatzes von ERP-Systemen:'''<br />
* Daten müssen nur einmal erfasst werden und sind sofort unternehmensweit verfügbar.<br />
* Keine unternehmensinternen Schnittstellen und weniger Datenredundanzen durch eine zentrale Datenbank.<br />
* Prozesse müssen vor der Einführung analysiert und überdacht werden, was häufig zu Prozessverbesserungen führt.<br />
* Automatisierung bestimmter Prozesse.<br />
* Bessere Entscheidungen durch zeitnahe Erstellung von unternehmensweiten Berichten und Kennzahlen.<br />
* Prozesse sind unternehmenseinheitlich und dokumentiert.<br />
* Prozesse können unternehmensweit optimiert werden und nicht nur innerhalb einzelner Abteilungen.<br />
'''Weitere Vorteile durch den Einsatz von Standard ERP-Systemen:'''<br />
* Best-Practise-Prozesse werden mitgeliefert, so dass von Erfahrungen anderer Unternehmen profitiert werden kann.<br />
* Ausgebildete Mitarbeiter und IT-Experten können auf dem Arbeitsmarkt gewonnen werden.<br />
* Einfachere Integration mit den ERP-Systemen von Geschäftspartnern, die dieselbe Standard-Software im Einsatz haben.<br />
* Rechtliche Besonderheiten, Wechselkurse und Sprachen häufig weltweit bereits abgebildet.<br />
'''Nachteile des Einsatzes von ERP-Systemen:'''<br />
* Zum Teil sehr hohe Einführungskosten, da alle Unternehmensprozesse analysiert, geprüft, z.T. geändert und abgebildet werden müssen.<br />
* Von Mitarbeitern liebgewonnene Prozessabläufe werden in Frage gestellt; daher häufig zusätzliches Change-Management nötig.<br />
* Durch hohen Einführungsaufwand werden Prozesse häufig zementiert, da Anpassungen zu erneuten Kosten führen; dies kann innovationshemmend sein.<br />
'''Weitere Nachteile durch den Einsatz von Standard ERP-Systemen:'''<br />
* Standardprozesse passen häufig nicht; daher entweder kostspielige Anpassungen der Software oder Verlust von Alleinstellungsmerkmalen.<br />
* Hohe und langfristige Abhängigkeit vom ERP-Hersteller.<br />
<br />
== Inwiefern kann ERP für mich als KMU relevant sein? (Einschätzung über zukünftige Relevanz) ==<br />
Grundsätzlich gelten für KMUs dieselben Vor- und Nachteile, wie für größere Unternehmen. Hervorheben sollte man aber, dass auch kleine Unternehmen durch den Einsatz von ERP-Systemen mit vorimplementierten Best-Practise-Prozessen von den Erfahrungen anderer Unternehmen profitieren können. Darüber hinaus wird es einfacher, die Anforderungen der Geschäftspartner z.B. zum elektronischen Datenaustausch zu erfüllen, da häufig standardisierte Schnittstellen und Datenformate voreingestellt sind. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind in der Regel gut beraten, auf Standardsoftware zu setzen und die Standardprozesse möglichst unverändert zu implementieren, um so Einführungs- und Wartungskosten zu senken. Neuere Ansätze wie Software-as-a-Service helfen, die Kosten von ERP-Systemen zu senken und auch für KMUs erschwinglich zu machen. Zukünftig wird kaum ein Unternehmen ohne den Einsatz von ERP-Systemen konkurrenzfähig sein können.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei ERP-Systemen eine Rolle? ==<br />
Die ERP-Systeme der Marktführer SAP und Oracle stellen aufgrund ihrer weiten Verbreitung einen eigenen de-facto-Standard dar. Aber sobald ERP-Systeme zum Beispiel im Rahmen einer [[ECR]]- oder [[SCM]]-Initiative nach außen geöffnet werden, spielen übergreifende Standards eine entscheidende Rolle. ERP-Systeme müssen diese Standards verarbeiten können und entsprechende Schnittstellen bereitstellen.<br />
<br />
'''Identifikationsstandards:''' Materialien, Produkte, Geschäftspartner, Orte, Ladungsträger u.v.m. müssen unternehmensübergreifend und global eindeutig identifiziert werden. Hierzu dienen z.B. Idente von GS1 ([[GTIN]], [[GLN]], [[SSCC]] oder [[EPC]]) aber auch branchenbezogene Idente wie die [[PZN]] für Pharmazeutika oder die [[D-U-N-S]] zur Unternehmensidentifikation. Aus Effizienzgesichtspunkten sollte die Identifizierung dieser Objekte möglichst automatisch erfolgen. Daher liegen die Idente häufig strichcodiert oder auf einem [[RFID]]-Transponder gespeichert vor. Für ein reibungsloses Auslesen, müssen auch diese Datenträger global standardisiert sein. Hier bieten sich Standards von GS1 oder ISO an.<br />
<br />
'''Klassifikations- und Katalogstandards:''' Gerade im E-Commerce müssen Artikel und Produkte unternehmensübergreifend und automatisiert miteinander verglichen werden können. Hierzu dienen so genannte Klassifikationsstandards, die ähnliche Artikel unterschiedlicher Hersteller zu Waren oder Produktgruppen standardisiert zusammenfassen. Beispiele für Klassifikationsstandards sind [[eCl@ss]] vom eCl@ss e.V., [[ETIM]] für Elektroartikel oder [[GPC]] von GS1. Für den Austausch und die automatisierte Integration ganzer Produktkataloge bietet sich der [[BMEcat]]-Standard vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) an.<br />
<br />
'''Datenaustauschstandards:''' Obwohl viele ERP-Systeme auch proprietäre Standards zum Austausch von Nachrichten anbieten (bei SAP z.B. iDoc’s), müssen in Lieferketten auch Daten zwischen ERP-Systemen unterschiedlicher Hersteller ausgetauscht werden können. Hierzu bedarf es global einheitlicher Standards wie z.B. [[EDIFACT]] bzw. dessen branchenspezifische Subsets [[EANCOM]] von GS1 Germany, [[Odette]] für die Automobilindustrie oder [[EDIFICE]] für die Elektronikindustrie.<br />
<br />
'''Einheitliche Stammdaten:''' Gerade in unternehmensübergreifenden Prozessen spielen standardisierte Stammdaten in sehr guter Qualität eine immer wichtigere Rolle. Daher wird mehr und mehr dazu übergegangen, bestimmte Stammdaten nicht mehr in jeder Unternehmensdatenbank redundant vorzuhalten, sondern unternehmensübergreifend und normalisiert in sog. Stammdatenpools auszulagern. Auf diese stets aktuellen und richtigen Daten greifen alle Teilnehmer einer Lieferkette über Internetdienste zu. Beispiel für Stammdatenpools sind [[SA2 Worldsync]] oder 1Sync für Artikelstammdaten. Da es mehrere Stammdatenpools gibt, hat man mit dem Global Data Synchronisation Network (GDSN) einen zentralen Einstieg geschaffen.<br />
<br />
'''Prozessstandards:''' Standardisierte Prozessabläufe, wie sie z.B. durch die [[ECR]]-Initiative beschrieben sind, sollten durch die Best-Practise-Prozesse der ERP-Anbieter unterstützt werden.<br />
<br />
== Weiterführende Informationen/Links ==<br />
* Hesseler, M., Görtz, M. (2007): Basiswissen ERP-Systeme - Auswahl, Einführung & Einsatz betriebswirtschaftlicher Standardsoftware, W3L-Verlag, Herdecke, Witten.<br />
* Nielsen, Lars (2008): Vorgehensmodell zur ERP-Einführung in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Ein Modell aus der Perspektive eines Softwarehauses. Grin Verlag, Norderstedt.<br />
* M. Siegenthaler (2005): ERP für KMU. Praxisleitfaden: Richtig evaluieren und einführen. Fachverlag, Rheinfelden.</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/ERP
ERP
2011-11-04T12:58:34Z
<p>PROZEUS: /* Welche Standards spielen bei ERP-Systemen eine Rolle? */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Entwicklung_ERP-Systeme.jpg|thumb|180px|right|Die Entwicklung von ERP-Systemen]]<br />
<br />
Der Begriff ERP steht für Enterprise Resource Planning; also die Planung von Unternehmensressourcen. Obwohl sich dieser Begriff weltweit durchgesetzt hat, ist er dennoch unglücklich gewählt, da nicht die Planung von Ressourcen, sondern die Integration von Geschäftsprozessen das zentrale Element eines ERP-Systems ist. ERP-Systeme sind daher EDV-Systeme, die die Prozesse eines Unternehmens abteilungsübergreifend abbilden und sämtliche Daten auf einer zentralen Datenbank speichern. Auf diese Weise stehen alle Daten sofort nach einmaliger Erfassung unternehmensweit auch anderen Abteilungen und Wertschöpfungsprozessen zur Verfügung, ohne dass Schnittstellen programmiert und gewartet werden müssen. <br />
<br />
Wie die Abbildung zeigt, stellen ERP-Systeme einen wichtigen Schritt in Richtung des Supply Chain Managements (SCM), also der unternehmensübergreifenden Optimierung von Geschäftsprozessen, dar. Während in der Frühzeit der EDV nur einzelne Aufgaben abteilungsintern EDV-technisch unterstützt wurden (z.B. die Lohnabrechnung oder Produktionsplanung in sog. PPS-Systemen), stellen die unternehmensweiten ERP-Systeme heute die technische Basis für die Vernetzung von Unternehmen im Rahmen von SCM, Collaborative Planning Forecasting and Replenishment (CPFR) oder [[ECR|Efficient Consumer Response (ECR)]] dar. Viele ERP-Systeme sind aus Systemen der Produktionsplanung und –steuerung (PPS) entstanden, die zunächst um Funktionen des Finanz- und Rechnungswesen erweiter worden sind und später immer größere Teile der Unternehmensprozesse abbilden konnten.<br />
<br />
Man unterscheidet zwischen eigenentwickelten ERP-Systemen und Standardsystemen, die vordefinierte Prozesse enthalten, die dann mehr oder weniger aufwendig an die Unternehmensprozesse angepasst werden können. Der Weltmarktführer von ERP-Standardsoftware ist SAP mit seinen Produkten R/2 (ab 1981), R/3 (ab 1992) und SAP ERP (heute). <br />
<br />
== Welche Vorteile bietet ERP? Welche Nachteile können entstehen? ==<br />
'''Vorteile des Einsatzes von ERP-Systemen:'''<br />
* Daten müssen nur einmal erfasst werden und sind sofort unternehmensweit verfügbar.<br />
* Keine unternehmensinternen Schnittstellen und weniger Datenredundanzen durch eine zentrale Datenbank.<br />
* Prozesse müssen vor der Einführung analysiert und überdacht werden, was häufig zu Prozessverbesserungen führt.<br />
* Automatisierung bestimmter Prozesse.<br />
* Bessere Entscheidungen durch zeitnahe Erstellung von unternehmensweiten Berichten und Kennzahlen.<br />
* Prozesse sind unternehmenseinheitlich und dokumentiert.<br />
* Prozesse können unternehmensweit optimiert werden und nicht nur innerhalb einzelner Abteilungen.<br />
'''Weitere Vorteile durch den Einsatz von Standard ERP-Systemen:'''<br />
* Best-Practise-Prozesse werden mitgeliefert, so dass von Erfahrungen anderer Unternehmen profitiert werden kann.<br />
* Ausgebildete Mitarbeiter und IT-Experten können auf dem Arbeitsmarkt gewonnen werden.<br />
* Einfachere Integration mit den ERP-Systemen von Geschäftspartnern, die dieselbe Standard-Software im Einsatz haben.<br />
* Rechtliche Besonderheiten, Wechselkurse und Sprachen häufig weltweit bereits abgebildet.<br />
'''Nachteile des Einsatzes von ERP-Systemen:'''<br />
* Zum Teil sehr hohe Einführungskosten, da alle Unternehmensprozesse analysiert, geprüft, z.T. geändert und abgebildet werden müssen.<br />
* Von Mitarbeitern liebgewonnene Prozessabläufe werden in Frage gestellt; daher häufig zusätzliches Change-Management nötig.<br />
* Durch hohen Einführungsaufwand werden Prozesse häufig zementiert, da Anpassungen zu erneuten Kosten führen; dies kann innovationshemmend sein.<br />
'''Weitere Nachteile durch den Einsatz von Standard ERP-Systemen:'''<br />
* Standardprozesse passen häufig nicht; daher entweder kostspielige Anpassungen der Software oder Verlust von Alleinstellungsmerkmalen.<br />
* Hohe und langfristige Abhängigkeit vom ERP-Hersteller.<br />
<br />
== Inwiefern kann ERP für mich als KMU relevant sein? (Einschätzung über zukünftige Relevanz) ==<br />
Grundsätzlich gelten für KMUs dieselben Vor- und Nachteile, wie für größere Unternehmen. Hervorheben sollte man aber, dass auch kleine Unternehmen durch den Einsatz von ERP-Systemen mit vorimplementierten Best-Practise-Prozessen von den Erfahrungen anderer Unternehmen profitieren können. Darüber hinaus wird es einfacher, die Anforderungen der Geschäftspartner z.B. zum elektronischen Datenaustausch zu erfüllen, da häufig standardisierte Schnittstellen und Datenformate voreingestellt sind. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind in der Regel gut beraten, auf Standardsoftware zu setzen und die Standardprozesse möglichst unverändert zu implementieren, um so Einführungs- und Wartungskosten zu senken. Neuere Ansätze wie Software-as-a-Service helfen, die Kosten von ERP-Systemen zu senken und auch für KMUs erschwinglich zu machen. Zukünftig wird kaum ein Unternehmen ohne den Einsatz von ERP-Systemen konkurrenzfähig sein können.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei ERP-Systemen eine Rolle? ==<br />
Die ERP-Systeme der Marktführer SAP und Oracle stellen aufgrund ihrer weiten Verbreitung einen eigenen de-facto-Standard dar. Aber sobald ERP-Systeme zum Beispiel im Rahmen einer [[ECR]]- oder [[SCM]]-Initiative nach außen geöffnet werden, spielen übergreifende Standards eine entscheidende Rolle. ERP-Systeme müssen diese Standards verarbeiten können und entsprechende Schnittstellen bereitstellen.<br />
<br />
'''Identifikationsstandards:''' Materialien, Produkte, Geschäftspartner, Orte, Ladungsträger u.v.m. müssen unternehmensübergreifend und global eindeutig identifiziert werden. Hierzu dienen z.B. Idente von GS1 ([[GTIN]], [[GLN]], [[SSCC]] oder [[EPC]]) aber auch branchenbezogene Idente wie die [[PZN]] für Pharmazeutika oder die [[D-U-N-S]] zur Unternehmensidentifikation. Aus Effizienzgesichtspunkten sollte die Identifizierung dieser Objekte möglichst automatisch erfolgen. Daher liegen die Idente häufig strichcodiert oder auf einem [[RFID]]-Transponder gespeichert vor. Für ein reibungsloses Auslesen, müssen auch diese Datenträger global standardisiert sein. Hier bieten sich Standards von GS1 oder ISO an.<br />
<br />
'''Klassifikations- und Katalogstandards:''' Gerade im E-Commerce müssen Artikel und Produkte unternehmensübergreifend und automatisiert miteinander verglichen werden können. Hierzu dienen so genannte Klassifikationsstandards, die ähnliche Artikel unterschiedlicher Hersteller zu Waren oder Produktgruppen standardisiert zusammenfassen. Beispiele für Klassifikationsstandards sind [[eCl@ss]] vom eCl@ss e.V., [[ETIM]] für Elektroartikel oder [[GPC]] von GS1. Für den Austausch und die automatisierte Integration ganzer Produktkataloge bietet sich der [[BMEcat]]-Standard vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) an.<br />
<br />
'''Datenaustauschstandards:''' Obwohl viele ERP-Systeme auch proprietäre Standards zum Austausch von Nachrichten anbieten (bei SAP z.B. iDoc’s), müssen in Lieferketten auch Daten zwischen ERP-Systemen unterschiedlicher Hersteller ausgetauscht werden können. Hierzu bedarf es global einheitlicher Standards wie z.B. [[EDIFACT]] bzw. dessen branchenspezifische Subsets [[EANCOM]] von GS1 Germany, [[Odette]] für die Automobilindustrie oder [[EDIFICE]] für die Elektronikindustrie.<br />
<br />
'''Einheitliche Stammdaten:''' Gerade in unternehmensübergreifenden Prozessen spielen standardisierte Stammdaten in sehr guter Qualität eine immer wichtigere Rolle. Daher wird mehr und mehr dazu übergegangen, bestimmte Stammdaten nicht mehr in jeder Unternehmensdatenbank redundant vorzuhalten, sondern unternehmensübergreifend und normalisiert in sog. Stammdatenpools auszulagern. Auf diese stets aktuellen und richtigen Daten greifen alle Teilnehmer einer Lieferkette über Internetdienste zu. Beispiel für Stammdatenpools sind [[SA2 Worldsync]] oder 1Sync für Artikelstammdaten. Da es mehrere Stammdatenpools gibt, hat man mit dem Global Data Synchronisation Network (GDSN) einen zentralen Einstieg geschaffen.<br />
<br />
'''Prozessstandards:''' Standardisierte Prozessabläufe, wie sie z.B. durch die [[ECR]]-Initiative beschrieben sind, sollten durch die Best-Practise-Prozesse der ERP-Anbieter unterstützt werden.<br />
<br />
== Weiterführende Informationen/Links ==<br />
* Hesseler, M., Görtz, M. (2007): Basiswissen ERP-Systeme - Auswahl, Einführung & Einsatz betriebswirtschaftlicher Standardsoftware, W3L-Verlag, Herdecke, Witten.<br />
* Nielsen, Lars (2008): Vorgehensmodell zur ERP-Einführung in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Ein Modell aus der Perspektive eines Softwarehauses. Grin Verlag, Norderstedt.<br />
* M. Siegenthaler (2005): ERP für KMU. Praxisleitfaden: Richtig evaluieren und einführen. Fachverlag, Rheinfelden.</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/ERP
ERP
2011-11-04T09:45:40Z
<p>PROZEUS: /* Welche Standards spielen bei ERP-Systemen eine Rolle? */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Entwicklung_ERP-Systeme.jpg|thumb|180px|right|Die Entwicklung von ERP-Systemen]]<br />
<br />
Der Begriff ERP steht für Enterprise Resource Planning; also die Planung von Unternehmensressourcen. Obwohl sich dieser Begriff weltweit durchgesetzt hat, ist er dennoch unglücklich gewählt, da nicht die Planung von Ressourcen, sondern die Integration von Geschäftsprozessen das zentrale Element eines ERP-Systems ist. ERP-Systeme sind daher EDV-Systeme, die die Prozesse eines Unternehmens abteilungsübergreifend abbilden und sämtliche Daten auf einer zentralen Datenbank speichern. Auf diese Weise stehen alle Daten sofort nach einmaliger Erfassung unternehmensweit auch anderen Abteilungen und Wertschöpfungsprozessen zur Verfügung, ohne dass Schnittstellen programmiert und gewartet werden müssen. <br />
<br />
Wie die Abbildung zeigt, stellen ERP-Systeme einen wichtigen Schritt in Richtung des Supply Chain Managements (SCM), also der unternehmensübergreifenden Optimierung von Geschäftsprozessen, dar. Während in der Frühzeit der EDV nur einzelne Aufgaben abteilungsintern EDV-technisch unterstützt wurden (z.B. die Lohnabrechnung oder Produktionsplanung in sog. PPS-Systemen), stellen die unternehmensweiten ERP-Systeme heute die technische Basis für die Vernetzung von Unternehmen im Rahmen von SCM, Collaborative Planning Forecasting and Replenishment (CPFR) oder [[ECR|Efficient Consumer Response (ECR)]] dar. Viele ERP-Systeme sind aus Systemen der Produktionsplanung und –steuerung (PPS) entstanden, die zunächst um Funktionen des Finanz- und Rechnungswesen erweiter worden sind und später immer größere Teile der Unternehmensprozesse abbilden konnten.<br />
<br />
Man unterscheidet zwischen eigenentwickelten ERP-Systemen und Standardsystemen, die vordefinierte Prozesse enthalten, die dann mehr oder weniger aufwendig an die Unternehmensprozesse angepasst werden können. Der Weltmarktführer von ERP-Standardsoftware ist SAP mit seinen Produkten R/2 (ab 1981), R/3 (ab 1992) und SAP ERP (heute). <br />
<br />
== Welche Vorteile bietet ERP? Welche Nachteile können entstehen? ==<br />
'''Vorteile des Einsatzes von ERP-Systemen:'''<br />
* Daten müssen nur einmal erfasst werden und sind sofort unternehmensweit verfügbar.<br />
* Keine unternehmensinternen Schnittstellen und weniger Datenredundanzen durch eine zentrale Datenbank.<br />
* Prozesse müssen vor der Einführung analysiert und überdacht werden, was häufig zu Prozessverbesserungen führt.<br />
* Automatisierung bestimmter Prozesse.<br />
* Bessere Entscheidungen durch zeitnahe Erstellung von unternehmensweiten Berichten und Kennzahlen.<br />
* Prozesse sind unternehmenseinheitlich und dokumentiert.<br />
* Prozesse können unternehmensweit optimiert werden und nicht nur innerhalb einzelner Abteilungen.<br />
'''Weitere Vorteile durch den Einsatz von Standard ERP-Systemen:'''<br />
* Best-Practise-Prozesse werden mitgeliefert, so dass von Erfahrungen anderer Unternehmen profitiert werden kann.<br />
* Ausgebildete Mitarbeiter und IT-Experten können auf dem Arbeitsmarkt gewonnen werden.<br />
* Einfachere Integration mit den ERP-Systemen von Geschäftspartnern, die dieselbe Standard-Software im Einsatz haben.<br />
* Rechtliche Besonderheiten, Wechselkurse und Sprachen häufig weltweit bereits abgebildet.<br />
'''Nachteile des Einsatzes von ERP-Systemen:'''<br />
* Zum Teil sehr hohe Einführungskosten, da alle Unternehmensprozesse analysiert, geprüft, z.T. geändert und abgebildet werden müssen.<br />
* Von Mitarbeitern liebgewonnene Prozessabläufe werden in Frage gestellt; daher häufig zusätzliches Change-Management nötig.<br />
* Durch hohen Einführungsaufwand werden Prozesse häufig zementiert, da Anpassungen zu erneuten Kosten führen; dies kann innovationshemmend sein.<br />
'''Weitere Nachteile durch den Einsatz von Standard ERP-Systemen:'''<br />
* Standardprozesse passen häufig nicht; daher entweder kostspielige Anpassungen der Software oder Verlust von Alleinstellungsmerkmalen.<br />
* Hohe und langfristige Abhängigkeit vom ERP-Hersteller.<br />
<br />
== Inwiefern kann ERP für mich als KMU relevant sein? (Einschätzung über zukünftige Relevanz) ==<br />
Grundsätzlich gelten für KMUs dieselben Vor- und Nachteile, wie für größere Unternehmen. Hervorheben sollte man aber, dass auch kleine Unternehmen durch den Einsatz von ERP-Systemen mit vorimplementierten Best-Practise-Prozessen von den Erfahrungen anderer Unternehmen profitieren können. Darüber hinaus wird es einfacher, die Anforderungen der Geschäftspartner z.B. zum elektronischen Datenaustausch zu erfüllen, da häufig standardisierte Schnittstellen und Datenformate voreingestellt sind. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind in der Regel gut beraten, auf Standardsoftware zu setzen und die Standardprozesse möglichst unverändert zu implementieren, um so Einführungs- und Wartungskosten zu senken. Neuere Ansätze wie Software-as-a-Service helfen, die Kosten von ERP-Systemen zu senken und auch für KMUs erschwinglich zu machen. Zukünftig wird kaum ein Unternehmen ohne den Einsatz von ERP-Systemen konkurrenzfähig sein können.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei ERP-Systemen eine Rolle? ==<br />
Die ERP-Systeme der Marktführer SAP und Oracle stellen aufgrund ihrer weiten Verbreitung einen eigenen de-facto-Standard dar. Aber sobald ERP-Systeme zum Beispiel im Rahmen einer [[ECR]]- oder [[SCM]]-Initiative nach außen geöffnet werden, spielen übergreifende Standards eine entscheidende Rolle. ERP-Systeme müssen diese Standards verarbeiten können und entsprechende Schnittstellen bereitstellen.<br />
<br />
'''Identifikationsstandards:''' Materialien, Produkte, Geschäftspartner, Orte, Ladungsträger u.v.m. müssen unternehmensübergreifend und global eindeutig identifiziert werden. Hierzu dienen z.B. Idente von GS1 ([[GTIN]], [[GLN]], [[SSCC]] oder [[EPC]]) aber auch branchenbezogene Idente wie die [[PZN]] für Pharmazeutika oder die [[D-U-N-S]] zur Unternehmensidentifikation. Aus Effizienzgesichtspunkten sollte die Identifizierung dieser Objekte möglichst automatisch erfolgen. Daher liegen die Idente häufig strichcodiert oder auf einem [[RFID]]-Transponder gespeichert vor. Für ein reibungsloses Auslesen, müssen auch diese Datenträger global standardisiert sein. Hier bieten sich Standards von GS1 oder ISO an.<br />
<br />
'''Klassifikations- und Katalogstandards:''' Gerade im E-Commerce müssen Artikel und Produkte unternehmensübergreifend und automatisiert miteinander verglichen werden können. Hierzu dienen so genannte Klassifikationsstandards, die ähnliche Artikel unterschiedlicher Hersteller zu Waren oder Produktgruppen standardisiert zusammenfassen. Beispiele für Klassifikationsstandards sind [[eCl@ss]] vom eCl@ss e.V., [[ETIM]] für Elektroartikel oder [[GPC]] von GS1. Für den Austausch und die automatisierte Integration ganzer Produktkataloge bietet sich der [[BMEcat]]-Standard vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) an.<br />
<br />
Datenaustauschstandards: Obwohl viele ERP-Systeme auch proprietäre Standards zum Austausch von Nachrichten anbieten (bei SAP z.B. iDoc’s), müssen in Lieferketten auch Daten zwischen ERP-Systemen unterschiedlicher Hersteller ausgetauscht werden können. Hierzu bedarf es global einheitlicher Standards wie EDIFACT bzw. dessen branchenspezifische Subsets EANCOM von GS1 Germany, Odette für die Automobilindustrie oder EDIFICE für die Elektronikindustrie.<br />
<br />
Einheitliche Stammdaten: Gerade in unternehmensübergreifenden Prozessen spielen standardisierte Stammdaten in sehr guter Qualität eine immer wichtigere Rolle. Daher wird mehr und mehr dazu übergegangen, bestimmte Stammdaten nicht mehr in jeder Unternehmensdatenbank redundant vorzuhalten, sondern unternehmensübergreifend und normalisiert in sog. Stammdatenpools auszulagern. Auf diese stets aktuellen und richtigen Daten greifen alle Teilnehmer einer Lieferkette über Internetdienste zu. Beispiel für Stammdatenpools sind SA2 Worldsync oder 1Sync für Artikelstammdaten. Da es mehrere Stammdatenpools gibt, hat man mit dem Global Data Synchronisation Network (GDSN) einen zentralen Einstieg geschaffen.<br />
<br />
Prozessstandards: Standardisierte Prozessabläufe, wie sie z.B. durch die ECR-Initiative beschrieben sind, sollten durch die Best-Practise-Prozesse der ERP-Anbieter unterstützt werden.<br />
<br />
== Weiterführende Informationen/Links ==<br />
* Hesseler, M., Görtz, M. (2007): Basiswissen ERP-Systeme - Auswahl, Einführung & Einsatz betriebswirtschaftlicher Standardsoftware, W3L-Verlag, Herdecke, Witten.<br />
* Nielsen, Lars (2008): Vorgehensmodell zur ERP-Einführung in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Ein Modell aus der Perspektive eines Softwarehauses. Grin Verlag, Norderstedt.<br />
* M. Siegenthaler (2005): ERP für KMU. Praxisleitfaden: Richtig evaluieren und einführen. Fachverlag, Rheinfelden.</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/ERP
ERP
2011-11-04T09:23:24Z
<p>PROZEUS: /* Welche Standards spielen bei ERP-Systemen eine Rolle? */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Entwicklung_ERP-Systeme.jpg|thumb|180px|right|Die Entwicklung von ERP-Systemen]]<br />
<br />
Der Begriff ERP steht für Enterprise Resource Planning; also die Planung von Unternehmensressourcen. Obwohl sich dieser Begriff weltweit durchgesetzt hat, ist er dennoch unglücklich gewählt, da nicht die Planung von Ressourcen, sondern die Integration von Geschäftsprozessen das zentrale Element eines ERP-Systems ist. ERP-Systeme sind daher EDV-Systeme, die die Prozesse eines Unternehmens abteilungsübergreifend abbilden und sämtliche Daten auf einer zentralen Datenbank speichern. Auf diese Weise stehen alle Daten sofort nach einmaliger Erfassung unternehmensweit auch anderen Abteilungen und Wertschöpfungsprozessen zur Verfügung, ohne dass Schnittstellen programmiert und gewartet werden müssen. <br />
<br />
Wie die Abbildung zeigt, stellen ERP-Systeme einen wichtigen Schritt in Richtung des Supply Chain Managements (SCM), also der unternehmensübergreifenden Optimierung von Geschäftsprozessen, dar. Während in der Frühzeit der EDV nur einzelne Aufgaben abteilungsintern EDV-technisch unterstützt wurden (z.B. die Lohnabrechnung oder Produktionsplanung in sog. PPS-Systemen), stellen die unternehmensweiten ERP-Systeme heute die technische Basis für die Vernetzung von Unternehmen im Rahmen von SCM, Collaborative Planning Forecasting and Replenishment (CPFR) oder [[ECR|Efficient Consumer Response (ECR)]] dar. Viele ERP-Systeme sind aus Systemen der Produktionsplanung und –steuerung (PPS) entstanden, die zunächst um Funktionen des Finanz- und Rechnungswesen erweiter worden sind und später immer größere Teile der Unternehmensprozesse abbilden konnten.<br />
<br />
Man unterscheidet zwischen eigenentwickelten ERP-Systemen und Standardsystemen, die vordefinierte Prozesse enthalten, die dann mehr oder weniger aufwendig an die Unternehmensprozesse angepasst werden können. Der Weltmarktführer von ERP-Standardsoftware ist SAP mit seinen Produkten R/2 (ab 1981), R/3 (ab 1992) und SAP ERP (heute). <br />
<br />
== Welche Vorteile bietet ERP? Welche Nachteile können entstehen? ==<br />
'''Vorteile des Einsatzes von ERP-Systemen:'''<br />
* Daten müssen nur einmal erfasst werden und sind sofort unternehmensweit verfügbar.<br />
* Keine unternehmensinternen Schnittstellen und weniger Datenredundanzen durch eine zentrale Datenbank.<br />
* Prozesse müssen vor der Einführung analysiert und überdacht werden, was häufig zu Prozessverbesserungen führt.<br />
* Automatisierung bestimmter Prozesse.<br />
* Bessere Entscheidungen durch zeitnahe Erstellung von unternehmensweiten Berichten und Kennzahlen.<br />
* Prozesse sind unternehmenseinheitlich und dokumentiert.<br />
* Prozesse können unternehmensweit optimiert werden und nicht nur innerhalb einzelner Abteilungen.<br />
'''Weitere Vorteile durch den Einsatz von Standard ERP-Systemen:'''<br />
* Best-Practise-Prozesse werden mitgeliefert, so dass von Erfahrungen anderer Unternehmen profitiert werden kann.<br />
* Ausgebildete Mitarbeiter und IT-Experten können auf dem Arbeitsmarkt gewonnen werden.<br />
* Einfachere Integration mit den ERP-Systemen von Geschäftspartnern, die dieselbe Standard-Software im Einsatz haben.<br />
* Rechtliche Besonderheiten, Wechselkurse und Sprachen häufig weltweit bereits abgebildet.<br />
'''Nachteile des Einsatzes von ERP-Systemen:'''<br />
* Zum Teil sehr hohe Einführungskosten, da alle Unternehmensprozesse analysiert, geprüft, z.T. geändert und abgebildet werden müssen.<br />
* Von Mitarbeitern liebgewonnene Prozessabläufe werden in Frage gestellt; daher häufig zusätzliches Change-Management nötig.<br />
* Durch hohen Einführungsaufwand werden Prozesse häufig zementiert, da Anpassungen zu erneuten Kosten führen; dies kann innovationshemmend sein.<br />
'''Weitere Nachteile durch den Einsatz von Standard ERP-Systemen:'''<br />
* Standardprozesse passen häufig nicht; daher entweder kostspielige Anpassungen der Software oder Verlust von Alleinstellungsmerkmalen.<br />
* Hohe und langfristige Abhängigkeit vom ERP-Hersteller.<br />
<br />
== Inwiefern kann ERP für mich als KMU relevant sein? (Einschätzung über zukünftige Relevanz) ==<br />
Grundsätzlich gelten für KMUs dieselben Vor- und Nachteile, wie für größere Unternehmen. Hervorheben sollte man aber, dass auch kleine Unternehmen durch den Einsatz von ERP-Systemen mit vorimplementierten Best-Practise-Prozessen von den Erfahrungen anderer Unternehmen profitieren können. Darüber hinaus wird es einfacher, die Anforderungen der Geschäftspartner z.B. zum elektronischen Datenaustausch zu erfüllen, da häufig standardisierte Schnittstellen und Datenformate voreingestellt sind. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind in der Regel gut beraten, auf Standardsoftware zu setzen und die Standardprozesse möglichst unverändert zu implementieren, um so Einführungs- und Wartungskosten zu senken. Neuere Ansätze wie Software-as-a-Service helfen, die Kosten von ERP-Systemen zu senken und auch für KMUs erschwinglich zu machen. Zukünftig wird kaum ein Unternehmen ohne den Einsatz von ERP-Systemen konkurrenzfähig sein können.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei ERP-Systemen eine Rolle? ==<br />
Die ERP-Systeme der Marktführer SAP und Oracle stellen aufgrund ihrer weiten Verbreitung einen eigenen de-facto-Standard dar. Aber sobald ERP-Systeme zum Beispiel im Rahmen einer [[ECR]]- oder [[SCM]]-Initiative nach außen geöffnet werden, spielen übergreifende Standards eine entscheidende Rolle. ERP-Systeme müssen diese Standards verarbeiten können und entsprechende Schnittstellen bereitstellen.<br />
<br />
'''Identifikationsstandards:''' Materialien, Produkte, Geschäftspartner, Orte, Ladungsträger u.v.m. müssen unternehmensübergreifend und global eindeutig identifiziert werden. Hierzu dienen z.B. Idente von GS1 ([[GTIN]], [[GLN]], [[SSCC]] oder [[EPC]]) aber auch branchenbezogene Idente wie die [[PZN]] für Pharmazeutika oder die [[D-U-N-S]] zur Unternehmensidentifikation. Aus Effizienzgesichtspunkten sollte die Identifizierung dieser Objekte möglichst automatisch erfolgen. Daher liegen die Idente häufig strichcodiert oder auf einem [[RFID]]-Transponder gespeichert vor. Für ein reibungsloses Auslesen, müssen auch diese Datenträger global standardisiert sein. Hier bieten sich Standards von GS1 oder ISO an.<br />
<br />
Klassifikations- und Katalogstandards: Gerade im E-Commerce müssen Artikel und Produkte unternehmensübergreifend und automatisiert miteinander verglichen werden können. Hierzu dienen sog. Klassifikationsstandards, die ähnliche Artikel unterschiedlicher Hersteller zu Waren oder Produktgruppen standardisiert zusammenfassen. Beispiel für Klassifikationsstandards sind eCl@ss vom eCl@ass e.V., ETIM für Elektroartikel oder GPC von GS1. Für den Austausch und die automatisierte Integration ganzer Produktkataloge bietet sich der BMEcat Standard vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) an.<br />
<br />
Datenaustauschstandards: Obwohl viele ERP-Systeme auch proprietäre Standards zum Austausch von Nachrichten anbieten (bei SAP z.B. iDoc’s), müssen in Lieferketten auch Daten zwischen ERP-Systemen unterschiedlicher Hersteller ausgetauscht werden können. Hierzu bedarf es global einheitlicher Standards wie EDIFACT bzw. dessen branchenspezifische Subsets EANCOM von GS1 Germany, Odette für die Automobilindustrie oder EDIFICE für die Elektronikindustrie.<br />
<br />
Einheitliche Stammdaten: Gerade in unternehmensübergreifenden Prozessen spielen standardisierte Stammdaten in sehr guter Qualität eine immer wichtigere Rolle. Daher wird mehr und mehr dazu übergegangen, bestimmte Stammdaten nicht mehr in jeder Unternehmensdatenbank redundant vorzuhalten, sondern unternehmensübergreifend und normalisiert in sog. Stammdatenpools auszulagern. Auf diese stets aktuellen und richtigen Daten greifen alle Teilnehmer einer Lieferkette über Internetdienste zu. Beispiel für Stammdatenpools sind SA2 Worldsync oder 1Sync für Artikelstammdaten. Da es mehrere Stammdatenpools gibt, hat man mit dem Global Data Synchronisation Network (GDSN) einen zentralen Einstieg geschaffen.<br />
<br />
Prozessstandards: Standardisierte Prozessabläufe, wie sie z.B. durch die ECR-Initiative beschrieben sind, sollten durch die Best-Practise-Prozesse der ERP-Anbieter unterstützt werden.<br />
<br />
== Weiterführende Informationen/Links ==<br />
* Hesseler, M., Görtz, M. (2007): Basiswissen ERP-Systeme - Auswahl, Einführung & Einsatz betriebswirtschaftlicher Standardsoftware, W3L-Verlag, Herdecke, Witten.<br />
* Nielsen, Lars (2008): Vorgehensmodell zur ERP-Einführung in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Ein Modell aus der Perspektive eines Softwarehauses. Grin Verlag, Norderstedt.<br />
* M. Siegenthaler (2005): ERP für KMU. Praxisleitfaden: Richtig evaluieren und einführen. Fachverlag, Rheinfelden.</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Datei:Soa.png
Datei:Soa.png
2011-10-28T10:15:59Z
<p>PROZEUS: hat eine neue Version von „Datei:Soa.png“ hochgeladen</p>
<hr />
<div></div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Service_Orientierte_Architektur_(SOA)
Service Orientierte Architektur (SOA)
2011-10-28T10:11:09Z
<p>PROZEUS: /* Die Vorgehensweise */</p>
<hr />
<div>Der Begriff SOA (Service Orientierte Architektur) ist ein Paradigma, ein Konzept und eine Vorgehensweise. Es ist nicht der eine! Standard, oder die eine Technik, sondern besteht aus einer Anwendungsarchitektur und mehreren Beschreibungsformaten für Daten und Abläufe.<br />
<br />
== Das Konzept ==<br />
Die Grundidee ist, eine Architektur zu etablieren, die anstelle großer monolitischer Softwarepakete für einzelne Fachaufgaben, die Kombination aus kleinen flexiblen Software Modulen treten. In der Regel definieren die Fachabteilungen die Geschäftsprozesse, welche dann in einer Software wiedergegeben werden. Daraus entstehen viele Programme, die immer wieder gleiche Funktionen verwenden. So findet sich z.B. die Bearbeitung von Kundendaten in zahlreichen Software Systemen wie z.B. Wareneingang, Kalkulation, Produktion, Vertrieb und Marketing. Wenn sich die Struktur der Aufgaben bzw. der Fachabteilungen ändert, wie z.B. beim Umstellen des Vertriebs von regionaler zu einer Produkt orientierten Ausrichtung, dann entsteht ein hoher Aufwand für Umstellung oder Anpassung der Software. Dies steht der Flexibilisierung der Geschäftsprozesse entgegen.<br />
<br />
== Das Ziel ==<br />
Das Ziel der SOA ist es kleine Module mit klaren Aufgaben, Funktionen und Schnittstellen zu definieren. Diese fein granularen Einheiten (Services) werden dann zu grob granularen Anwendungen kombiniert. Dieses Zusammenfügen wird in der SOA als „Orchestrierung“ bezeichnet. Im obigen Beispiel wäre das Lesen und Aktualisieren der Kundendaten ein solcher Service.<br />
<br />
== Die Vorgehensweise ==<br />
Um eine SOA zu etablieren, muss zunächst eine Analyse der bestehenden Software und der Geschäftsprozesse erfolgen. Ziel ist es, gemeinsame Funktionen zu erkennen und zu beschreiben. Bei dieser Bottom Up Strategie ist ein Moderator hilfreich, der zwischen den Fachabteilungen, der TI Abteilung und der Geschäftsführung vermittelt. Die gefundenen Funktionen können dann sukzessive in Webservices umgesetzt werden. Dabei muss bei der Beschreibung und der Komplexität der Services jeweils die Gesamtheit der Prozesse im Auge behalten werden. In der Praxis kann es auch sinnvoll sein, zunächst bestehende Systeme über eine Webservice-Schnittstelle zu öffnen. Die Einführung kann in einem Rutsch umgesetzt werden. Bei der Einführung ist zunächst mit höheren Kosten zu rechnen, weil ein großer Planungsaufwand erfolgen muss.<br />
[[Datei:soa.png|200px|thumb|right|Abbildung 1: Geschäftsprozesse]]<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet SOA? ==<br />
* Weniger Redundanzen. Kernfunktionen werden nur einmal erstellt und wieder verwendet.<br />
* Höhere Flexibilität. Wenn sich Geschäftsprozesse ändern kann die Software leichter angepasst oder ergänzt werden.<br />
* Verteilte Anwendungen können auch über das Internet genutzt werden. Damit können externe Partner auf Kunden und Lieferseite besser angebunden werden<br />
* Leichtere Anbindung von Online Shops, Procurement- oder Supply-Chain Systemen<br />
* Langfristige Kostensenkung bei der Anpassung der Systeme.<br />
* Die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen wird einfacher.<br />
* Für das zugrunde liegende XML Format gibt es zahlreiche Tools.<br />
<br />
== Welche Nachteile können entstehen? ==<br />
* Die lose Kopplung erhöht die Verarbeitungszeit einzelnen Aufgaben. Dies kann natürlich durch leistungsfähigere Hardware aufgefangen werden<br />
* Die Komplexität bei der Wartung und Versionierung ist höher<br />
* Die Hersteller von Tools und Frameworks setzen oft auf unterschiedliche Versionen der Teilstandards wie SOAP oder WSDL<br />
* Für die Integration der Services gibt es unterschiedliche Technologien wie z.B. der Enterprise Service Bus (ESB) <br />
* Die Einhaltung fester Antwortzeiten ist bei der losen Kopplung schwieriger.Wichtig ist daher ein internes und externes Service Level Agreement (SLA). <br />
* Unter Umständen kann höhere Rechenleistung durch die Übertragung der Daten zwischen den Services benötigt werden.<br />
<br />
== Inwiefern kann SOA für mich als KMU relevant sein? ==<br />
Die Ausbreitung der Globalisierung und die Möglichkeiten des Online Handels im Geschäft mit Endkunden (B2C) und zwischen Firmen (B2B) zwingen viele Firmen ihre Geschäftsprozesse immer wieder zu ändern. Große starre Software-Pakete machen diese Anpassungen oft langwierig und teuer. Wenn Abläufe geändert werden müssen, bietet sich die Chance auf eine Service orientierte Architektur zu bauen. Speziell im Zusammenhang mit [[SAAS]], bei der einzelne Software Module nur bei Bedarf von einem auch entfernten Server geladen werden liegt es nahe, einzelne Funktionen als Webservice zu gestalten und so für viele nutzbar zu machen. <br />
<br />
== Welche Standards spielen bei SOA eine Rolle? ==<br />
Im Rahmen der SOA werden Services, Kommunikation und Kombination beschrieben.<br />
<br />
* '''XML:''' Alle Datenformate werden mit Hilfe der XML-Syntax beschrieben. Für die Festlegung der Datenelemente deren Typen und Zusammenhang wird das XML Schema verwendet.<br />
<br />
* '''WSDL:''' Für die Beschreibung der (Web)Services kann die WSDL (Web Service Description Language) verwendet werden. Mit ihr werden die verwendeten Datenstrukturen und die Kommunikation mit dem Service festgelegt. <br />
<br />
* '''SOAP:''' Der Datentransfer zwischen den Services erfolgt zumeist über das SAOP (Simple Object Access Protocol) Protokoll. <br />
<br />
* ''' BPEL: ''' Für die Beschreibung des Zusammenspiels der Services hat sich die BPEL (Business Process Execution Language ) Modellierung etabliert. Diese graphische Beschreibung lässt sich anschließend von Programmen umsetzen. Alternativ wird daraus die BPMN (Business Process Model and Notation) Beschreibung verwendet.<br />
<br />
* '''UDDI:''' Mit dem UDDI (Universal Description, Discovery and Integration ) steht ein Verzeichnis Format zur Verfügung, in dem die Informationen zu den Services gespeichert und gefunden werden kann. Die Normierung der Standards werden durch das W3 Konsortium und die OASIS Gruppe getragen. Die Wahl der Programmiersprache oder der Systemplattform für den Einsatz der SOA ist nicht festgelegt. Für allen gängigen Sprachen gibt es Zusatz Module für den Umgang mit WSDL, SOAP oder UDDI.<br />
<br />
== Weiterführende Informationen/Links ==<br />
* Sys-Con Media, SOA magazin: www.soa.sys-con.com [http://soa.sys-con.com/]<br />
* Bücher von Prentice Hall: www.soabooks.com [http://www.soabooks.com/] <br />
* Vom Autor Thomas Erl: www.whatissoa.com [http://www.whatissoa.com] <br />
<br />
'''Software und Informationen von Herstellern'''<br />
* IBM Deutschland: www.ibm.com [http://www.ibm.com/soa/de] <br />
* Oracle u.a. mit den BEA System Tools: www.oracle.com [http://www.oracle.com/us/technologies/soa/soa-suite/index.html]<br />
* Software AG: www.softwareag.com [http://www.softwareag.com/de/products/wm/soagovernance/default.asp]<br />
* SAP AG: www.sap.com [http://www.sap.com/germany/plattform/soa/index.epx]<br />
* SOA software Inc.: www.soa.com [http://www.soa.com/company/company_overview/]<br />
<br />
''' Einzelne Webservices zum Testen '''<br />
* www.xmethods.net [http://www.xmethods.net/ve2/index.po]</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Service_Orientierte_Architektur_(SOA)
Service Orientierte Architektur (SOA)
2011-10-28T10:10:03Z
<p>PROZEUS: /* Die Vorgehensweise */</p>
<hr />
<div>Der Begriff SOA (Service Orientierte Architektur) ist ein Paradigma, ein Konzept und eine Vorgehensweise. Es ist nicht der eine! Standard, oder die eine Technik, sondern besteht aus einer Anwendungsarchitektur und mehreren Beschreibungsformaten für Daten und Abläufe.<br />
<br />
== Das Konzept ==<br />
Die Grundidee ist, eine Architektur zu etablieren, die anstelle großer monolitischer Softwarepakete für einzelne Fachaufgaben, die Kombination aus kleinen flexiblen Software Modulen treten. In der Regel definieren die Fachabteilungen die Geschäftsprozesse, welche dann in einer Software wiedergegeben werden. Daraus entstehen viele Programme, die immer wieder gleiche Funktionen verwenden. So findet sich z.B. die Bearbeitung von Kundendaten in zahlreichen Software Systemen wie z.B. Wareneingang, Kalkulation, Produktion, Vertrieb und Marketing. Wenn sich die Struktur der Aufgaben bzw. der Fachabteilungen ändert, wie z.B. beim Umstellen des Vertriebs von regionaler zu einer Produkt orientierten Ausrichtung, dann entsteht ein hoher Aufwand für Umstellung oder Anpassung der Software. Dies steht der Flexibilisierung der Geschäftsprozesse entgegen.<br />
<br />
== Das Ziel ==<br />
Das Ziel der SOA ist es kleine Module mit klaren Aufgaben, Funktionen und Schnittstellen zu definieren. Diese fein granularen Einheiten (Services) werden dann zu grob granularen Anwendungen kombiniert. Dieses Zusammenfügen wird in der SOA als „Orchestrierung“ bezeichnet. Im obigen Beispiel wäre das Lesen und Aktualisieren der Kundendaten ein solcher Service.<br />
<br />
== Die Vorgehensweise ==<br />
Um eine SOA zu etablieren, muss zunächst eine Analyse der bestehenden Software und der Geschäftsprozesse erfolgen. Ziel ist es, gemeinsame Funktionen zu erkennen und zu beschreiben. Bei dieser Bottom Up Strategie ist ein Moderator hilfreich, der zwischen den Fachabteilungen, der TI Abteilung und der Geschäftsführung vermittelt. Die gefundenen Funktionen können dann sukzessive in Webservices umgesetzt werden. Dabei muss bei der Beschreibung und der Komplexität der Services jeweils die Gesamtheit der Prozesse im Auge behalten werden. In der Praxis kann es auch sinnvoll sein, zunächst bestehende Systeme über eine Webservice-Schnittstelle zu öffnen. Die Einführung kann in einem Rutsch umgesetzt werden. Bei der Einführung ist zunächst mit höheren Kosten zu rechnen, weil ein großer Planungsaufwand erfolgen muss.<br />
[[Datei:Datei.png|200px|thumb|left|Abbildung1: Geschäftsprozesse]]<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet SOA? ==<br />
* Weniger Redundanzen. Kernfunktionen werden nur einmal erstellt und wieder verwendet.<br />
* Höhere Flexibilität. Wenn sich Geschäftsprozesse ändern kann die Software leichter angepasst oder ergänzt werden.<br />
* Verteilte Anwendungen können auch über das Internet genutzt werden. Damit können externe Partner auf Kunden und Lieferseite besser angebunden werden<br />
* Leichtere Anbindung von Online Shops, Procurement- oder Supply-Chain Systemen<br />
* Langfristige Kostensenkung bei der Anpassung der Systeme.<br />
* Die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen wird einfacher.<br />
* Für das zugrunde liegende XML Format gibt es zahlreiche Tools.<br />
<br />
== Welche Nachteile können entstehen? ==<br />
* Die lose Kopplung erhöht die Verarbeitungszeit einzelnen Aufgaben. Dies kann natürlich durch leistungsfähigere Hardware aufgefangen werden<br />
* Die Komplexität bei der Wartung und Versionierung ist höher<br />
* Die Hersteller von Tools und Frameworks setzen oft auf unterschiedliche Versionen der Teilstandards wie SOAP oder WSDL<br />
* Für die Integration der Services gibt es unterschiedliche Technologien wie z.B. der Enterprise Service Bus (ESB) <br />
* Die Einhaltung fester Antwortzeiten ist bei der losen Kopplung schwieriger.Wichtig ist daher ein internes und externes Service Level Agreement (SLA). <br />
* Unter Umständen kann höhere Rechenleistung durch die Übertragung der Daten zwischen den Services benötigt werden.<br />
<br />
== Inwiefern kann SOA für mich als KMU relevant sein? ==<br />
Die Ausbreitung der Globalisierung und die Möglichkeiten des Online Handels im Geschäft mit Endkunden (B2C) und zwischen Firmen (B2B) zwingen viele Firmen ihre Geschäftsprozesse immer wieder zu ändern. Große starre Software-Pakete machen diese Anpassungen oft langwierig und teuer. Wenn Abläufe geändert werden müssen, bietet sich die Chance auf eine Service orientierte Architektur zu bauen. Speziell im Zusammenhang mit [[SAAS]], bei der einzelne Software Module nur bei Bedarf von einem auch entfernten Server geladen werden liegt es nahe, einzelne Funktionen als Webservice zu gestalten und so für viele nutzbar zu machen. <br />
<br />
== Welche Standards spielen bei SOA eine Rolle? ==<br />
Im Rahmen der SOA werden Services, Kommunikation und Kombination beschrieben.<br />
<br />
* '''XML:''' Alle Datenformate werden mit Hilfe der XML-Syntax beschrieben. Für die Festlegung der Datenelemente deren Typen und Zusammenhang wird das XML Schema verwendet.<br />
<br />
* '''WSDL:''' Für die Beschreibung der (Web)Services kann die WSDL (Web Service Description Language) verwendet werden. Mit ihr werden die verwendeten Datenstrukturen und die Kommunikation mit dem Service festgelegt. <br />
<br />
* '''SOAP:''' Der Datentransfer zwischen den Services erfolgt zumeist über das SAOP (Simple Object Access Protocol) Protokoll. <br />
<br />
* ''' BPEL: ''' Für die Beschreibung des Zusammenspiels der Services hat sich die BPEL (Business Process Execution Language ) Modellierung etabliert. Diese graphische Beschreibung lässt sich anschließend von Programmen umsetzen. Alternativ wird daraus die BPMN (Business Process Model and Notation) Beschreibung verwendet.<br />
<br />
* '''UDDI:''' Mit dem UDDI (Universal Description, Discovery and Integration ) steht ein Verzeichnis Format zur Verfügung, in dem die Informationen zu den Services gespeichert und gefunden werden kann. Die Normierung der Standards werden durch das W3 Konsortium und die OASIS Gruppe getragen. Die Wahl der Programmiersprache oder der Systemplattform für den Einsatz der SOA ist nicht festgelegt. Für allen gängigen Sprachen gibt es Zusatz Module für den Umgang mit WSDL, SOAP oder UDDI.<br />
<br />
== Weiterführende Informationen/Links ==<br />
* Sys-Con Media, SOA magazin: www.soa.sys-con.com [http://soa.sys-con.com/]<br />
* Bücher von Prentice Hall: www.soabooks.com [http://www.soabooks.com/] <br />
* Vom Autor Thomas Erl: www.whatissoa.com [http://www.whatissoa.com] <br />
<br />
'''Software und Informationen von Herstellern'''<br />
* IBM Deutschland: www.ibm.com [http://www.ibm.com/soa/de] <br />
* Oracle u.a. mit den BEA System Tools: www.oracle.com [http://www.oracle.com/us/technologies/soa/soa-suite/index.html]<br />
* Software AG: www.softwareag.com [http://www.softwareag.com/de/products/wm/soagovernance/default.asp]<br />
* SAP AG: www.sap.com [http://www.sap.com/germany/plattform/soa/index.epx]<br />
* SOA software Inc.: www.soa.com [http://www.soa.com/company/company_overview/]<br />
<br />
''' Einzelne Webservices zum Testen '''<br />
* www.xmethods.net [http://www.xmethods.net/ve2/index.po]</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Datei:Soa.png
Datei:Soa.png
2011-10-28T10:08:35Z
<p>PROZEUS: </p>
<hr />
<div></div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Service_Orientierte_Architektur_(SOA)
Service Orientierte Architektur (SOA)
2011-10-28T09:52:25Z
<p>PROZEUS: /* Weiterführende Informationen/Links */</p>
<hr />
<div>Der Begriff SOA (Service Orientierte Architektur) ist ein Paradigma, ein Konzept und eine Vorgehensweise. Es ist nicht der eine! Standard, oder die eine Technik, sondern besteht aus einer Anwendungsarchitektur und mehreren Beschreibungsformaten für Daten und Abläufe.<br />
<br />
== Das Konzept ==<br />
Die Grundidee ist, eine Architektur zu etablieren, die anstelle großer monolitischer Softwarepakete für einzelne Fachaufgaben, die Kombination aus kleinen flexiblen Software Modulen treten. In der Regel definieren die Fachabteilungen die Geschäftsprozesse, welche dann in einer Software wiedergegeben werden. Daraus entstehen viele Programme, die immer wieder gleiche Funktionen verwenden. So findet sich z.B. die Bearbeitung von Kundendaten in zahlreichen Software Systemen wie z.B. Wareneingang, Kalkulation, Produktion, Vertrieb und Marketing. Wenn sich die Struktur der Aufgaben bzw. der Fachabteilungen ändert, wie z.B. beim Umstellen des Vertriebs von regionaler zu einer Produkt orientierten Ausrichtung, dann entsteht ein hoher Aufwand für Umstellung oder Anpassung der Software. Dies steht der Flexibilisierung der Geschäftsprozesse entgegen.<br />
<br />
== Das Ziel ==<br />
Das Ziel der SOA ist es kleine Module mit klaren Aufgaben, Funktionen und Schnittstellen zu definieren. Diese fein granularen Einheiten (Services) werden dann zu grob granularen Anwendungen kombiniert. Dieses Zusammenfügen wird in der SOA als „Orchestrierung“ bezeichnet. Im obigen Beispiel wäre das Lesen und Aktualisieren der Kundendaten ein solcher Service.<br />
<br />
== Die Vorgehensweise ==<br />
Um eine SOA zu etablieren, muss zunächst eine Analyse der bestehenden Software und der Geschäftsprozesse erfolgen. Ziel ist es, gemeinsame Funktionen zu erkennen und zu beschreiben. Bei dieser Bottom Up Strategie ist ein Moderator hilfreich, der zwischen den Fachabteilungen, der TI Abteilung und der Geschäftsführung vermittelt. Die gefundenen Funktionen können dann sukzessive in Webservices umgesetzt werden. Dabei muss bei der Beschreibung und der Komplexität der Services jeweils die Gesamtheit der Prozesse im Auge behalten werden. In der Praxis kann es auch sinnvoll sein, zunächst bestehende Systeme über eine Webservice-Schnittstelle zu öffnen. Die Einführung kann in einem Rutsch umgesetzt werden. Bei der Einführung ist zunächst mit höheren Kosten zu rechnen, weil ein großer Planungsaufwand erfolgen muss.<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet SOA? ==<br />
* Weniger Redundanzen. Kernfunktionen werden nur einmal erstellt und wieder verwendet.<br />
* Höhere Flexibilität. Wenn sich Geschäftsprozesse ändern kann die Software leichter angepasst oder ergänzt werden.<br />
* Verteilte Anwendungen können auch über das Internet genutzt werden. Damit können externe Partner auf Kunden und Lieferseite besser angebunden werden<br />
* Leichtere Anbindung von Online Shops, Procurement- oder Supply-Chain Systemen<br />
* Langfristige Kostensenkung bei der Anpassung der Systeme.<br />
* Die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen wird einfacher.<br />
* Für das zugrunde liegende XML Format gibt es zahlreiche Tools.<br />
<br />
== Welche Nachteile können entstehen? ==<br />
* Die lose Kopplung erhöht die Verarbeitungszeit einzelnen Aufgaben. Dies kann natürlich durch leistungsfähigere Hardware aufgefangen werden<br />
* Die Komplexität bei der Wartung und Versionierung ist höher<br />
* Die Hersteller von Tools und Frameworks setzen oft auf unterschiedliche Versionen der Teilstandards wie SOAP oder WSDL<br />
* Für die Integration der Services gibt es unterschiedliche Technologien wie z.B. der Enterprise Service Bus (ESB) <br />
* Die Einhaltung fester Antwortzeiten ist bei der losen Kopplung schwieriger.Wichtig ist daher ein internes und externes Service Level Agreement (SLA). <br />
* Unter Umständen kann höhere Rechenleistung durch die Übertragung der Daten zwischen den Services benötigt werden.<br />
<br />
== Inwiefern kann SOA für mich als KMU relevant sein? ==<br />
Die Ausbreitung der Globalisierung und die Möglichkeiten des Online Handels im Geschäft mit Endkunden (B2C) und zwischen Firmen (B2B) zwingen viele Firmen ihre Geschäftsprozesse immer wieder zu ändern. Große starre Software-Pakete machen diese Anpassungen oft langwierig und teuer. Wenn Abläufe geändert werden müssen, bietet sich die Chance auf eine Service orientierte Architektur zu bauen. Speziell im Zusammenhang mit [[SAAS]], bei der einzelne Software Module nur bei Bedarf von einem auch entfernten Server geladen werden liegt es nahe, einzelne Funktionen als Webservice zu gestalten und so für viele nutzbar zu machen. <br />
<br />
== Welche Standards spielen bei SOA eine Rolle? ==<br />
Im Rahmen der SOA werden Services, Kommunikation und Kombination beschrieben.<br />
<br />
* '''XML:''' Alle Datenformate werden mit Hilfe der XML-Syntax beschrieben. Für die Festlegung der Datenelemente deren Typen und Zusammenhang wird das XML Schema verwendet.<br />
<br />
* '''WSDL:''' Für die Beschreibung der (Web)Services kann die WSDL (Web Service Description Language) verwendet werden. Mit ihr werden die verwendeten Datenstrukturen und die Kommunikation mit dem Service festgelegt. <br />
<br />
* '''SOAP:''' Der Datentransfer zwischen den Services erfolgt zumeist über das SAOP (Simple Object Access Protocol) Protokoll. <br />
<br />
* ''' BPEL: ''' Für die Beschreibung des Zusammenspiels der Services hat sich die BPEL (Business Process Execution Language ) Modellierung etabliert. Diese graphische Beschreibung lässt sich anschließend von Programmen umsetzen. Alternativ wird daraus die BPMN (Business Process Model and Notation) Beschreibung verwendet.<br />
<br />
* '''UDDI:''' Mit dem UDDI (Universal Description, Discovery and Integration ) steht ein Verzeichnis Format zur Verfügung, in dem die Informationen zu den Services gespeichert und gefunden werden kann. Die Normierung der Standards werden durch das W3 Konsortium und die OASIS Gruppe getragen. Die Wahl der Programmiersprache oder der Systemplattform für den Einsatz der SOA ist nicht festgelegt. Für allen gängigen Sprachen gibt es Zusatz Module für den Umgang mit WSDL, SOAP oder UDDI.<br />
<br />
== Weiterführende Informationen/Links ==<br />
* Sys-Con Media, SOA magazin: www.soa.sys-con.com [http://soa.sys-con.com/]<br />
* Bücher von Prentice Hall: www.soabooks.com [http://www.soabooks.com/] <br />
* Vom Autor Thomas Erl: www.whatissoa.com [http://www.whatissoa.com] <br />
<br />
'''Software und Informationen von Herstellern'''<br />
* IBM Deutschland: www.ibm.com [http://www.ibm.com/soa/de] <br />
* Oracle u.a. mit den BEA System Tools: www.oracle.com [http://www.oracle.com/us/technologies/soa/soa-suite/index.html]<br />
* Software AG: www.softwareag.com [http://www.softwareag.com/de/products/wm/soagovernance/default.asp]<br />
* SAP AG: www.sap.com [http://www.sap.com/germany/plattform/soa/index.epx]<br />
* SOA software Inc.: www.soa.com [http://www.soa.com/company/company_overview/]<br />
<br />
''' Einzelne Webservices zum Testen '''<br />
* www.xmethods.net [http://www.xmethods.net/ve2/index.po]</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Service_Orientierte_Architektur_(SOA)
Service Orientierte Architektur (SOA)
2011-10-28T09:51:58Z
<p>PROZEUS: /* Weiterführende Informationen/Links */</p>
<hr />
<div>Der Begriff SOA (Service Orientierte Architektur) ist ein Paradigma, ein Konzept und eine Vorgehensweise. Es ist nicht der eine! Standard, oder die eine Technik, sondern besteht aus einer Anwendungsarchitektur und mehreren Beschreibungsformaten für Daten und Abläufe.<br />
<br />
== Das Konzept ==<br />
Die Grundidee ist, eine Architektur zu etablieren, die anstelle großer monolitischer Softwarepakete für einzelne Fachaufgaben, die Kombination aus kleinen flexiblen Software Modulen treten. In der Regel definieren die Fachabteilungen die Geschäftsprozesse, welche dann in einer Software wiedergegeben werden. Daraus entstehen viele Programme, die immer wieder gleiche Funktionen verwenden. So findet sich z.B. die Bearbeitung von Kundendaten in zahlreichen Software Systemen wie z.B. Wareneingang, Kalkulation, Produktion, Vertrieb und Marketing. Wenn sich die Struktur der Aufgaben bzw. der Fachabteilungen ändert, wie z.B. beim Umstellen des Vertriebs von regionaler zu einer Produkt orientierten Ausrichtung, dann entsteht ein hoher Aufwand für Umstellung oder Anpassung der Software. Dies steht der Flexibilisierung der Geschäftsprozesse entgegen.<br />
<br />
== Das Ziel ==<br />
Das Ziel der SOA ist es kleine Module mit klaren Aufgaben, Funktionen und Schnittstellen zu definieren. Diese fein granularen Einheiten (Services) werden dann zu grob granularen Anwendungen kombiniert. Dieses Zusammenfügen wird in der SOA als „Orchestrierung“ bezeichnet. Im obigen Beispiel wäre das Lesen und Aktualisieren der Kundendaten ein solcher Service.<br />
<br />
== Die Vorgehensweise ==<br />
Um eine SOA zu etablieren, muss zunächst eine Analyse der bestehenden Software und der Geschäftsprozesse erfolgen. Ziel ist es, gemeinsame Funktionen zu erkennen und zu beschreiben. Bei dieser Bottom Up Strategie ist ein Moderator hilfreich, der zwischen den Fachabteilungen, der TI Abteilung und der Geschäftsführung vermittelt. Die gefundenen Funktionen können dann sukzessive in Webservices umgesetzt werden. Dabei muss bei der Beschreibung und der Komplexität der Services jeweils die Gesamtheit der Prozesse im Auge behalten werden. In der Praxis kann es auch sinnvoll sein, zunächst bestehende Systeme über eine Webservice-Schnittstelle zu öffnen. Die Einführung kann in einem Rutsch umgesetzt werden. Bei der Einführung ist zunächst mit höheren Kosten zu rechnen, weil ein großer Planungsaufwand erfolgen muss.<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet SOA? ==<br />
* Weniger Redundanzen. Kernfunktionen werden nur einmal erstellt und wieder verwendet.<br />
* Höhere Flexibilität. Wenn sich Geschäftsprozesse ändern kann die Software leichter angepasst oder ergänzt werden.<br />
* Verteilte Anwendungen können auch über das Internet genutzt werden. Damit können externe Partner auf Kunden und Lieferseite besser angebunden werden<br />
* Leichtere Anbindung von Online Shops, Procurement- oder Supply-Chain Systemen<br />
* Langfristige Kostensenkung bei der Anpassung der Systeme.<br />
* Die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen wird einfacher.<br />
* Für das zugrunde liegende XML Format gibt es zahlreiche Tools.<br />
<br />
== Welche Nachteile können entstehen? ==<br />
* Die lose Kopplung erhöht die Verarbeitungszeit einzelnen Aufgaben. Dies kann natürlich durch leistungsfähigere Hardware aufgefangen werden<br />
* Die Komplexität bei der Wartung und Versionierung ist höher<br />
* Die Hersteller von Tools und Frameworks setzen oft auf unterschiedliche Versionen der Teilstandards wie SOAP oder WSDL<br />
* Für die Integration der Services gibt es unterschiedliche Technologien wie z.B. der Enterprise Service Bus (ESB) <br />
* Die Einhaltung fester Antwortzeiten ist bei der losen Kopplung schwieriger.Wichtig ist daher ein internes und externes Service Level Agreement (SLA). <br />
* Unter Umständen kann höhere Rechenleistung durch die Übertragung der Daten zwischen den Services benötigt werden.<br />
<br />
== Inwiefern kann SOA für mich als KMU relevant sein? ==<br />
Die Ausbreitung der Globalisierung und die Möglichkeiten des Online Handels im Geschäft mit Endkunden (B2C) und zwischen Firmen (B2B) zwingen viele Firmen ihre Geschäftsprozesse immer wieder zu ändern. Große starre Software-Pakete machen diese Anpassungen oft langwierig und teuer. Wenn Abläufe geändert werden müssen, bietet sich die Chance auf eine Service orientierte Architektur zu bauen. Speziell im Zusammenhang mit [[SAAS]], bei der einzelne Software Module nur bei Bedarf von einem auch entfernten Server geladen werden liegt es nahe, einzelne Funktionen als Webservice zu gestalten und so für viele nutzbar zu machen. <br />
<br />
== Welche Standards spielen bei SOA eine Rolle? ==<br />
Im Rahmen der SOA werden Services, Kommunikation und Kombination beschrieben.<br />
<br />
* '''XML:''' Alle Datenformate werden mit Hilfe der XML-Syntax beschrieben. Für die Festlegung der Datenelemente deren Typen und Zusammenhang wird das XML Schema verwendet.<br />
<br />
* '''WSDL:''' Für die Beschreibung der (Web)Services kann die WSDL (Web Service Description Language) verwendet werden. Mit ihr werden die verwendeten Datenstrukturen und die Kommunikation mit dem Service festgelegt. <br />
<br />
* '''SOAP:''' Der Datentransfer zwischen den Services erfolgt zumeist über das SAOP (Simple Object Access Protocol) Protokoll. <br />
<br />
* ''' BPEL: ''' Für die Beschreibung des Zusammenspiels der Services hat sich die BPEL (Business Process Execution Language ) Modellierung etabliert. Diese graphische Beschreibung lässt sich anschließend von Programmen umsetzen. Alternativ wird daraus die BPMN (Business Process Model and Notation) Beschreibung verwendet.<br />
<br />
* '''UDDI:''' Mit dem UDDI (Universal Description, Discovery and Integration ) steht ein Verzeichnis Format zur Verfügung, in dem die Informationen zu den Services gespeichert und gefunden werden kann. Die Normierung der Standards werden durch das W3 Konsortium und die OASIS Gruppe getragen. Die Wahl der Programmiersprache oder der Systemplattform für den Einsatz der SOA ist nicht festgelegt. Für allen gängigen Sprachen gibt es Zusatz Module für den Umgang mit WSDL, SOAP oder UDDI.<br />
<br />
== Weiterführende Informationen/Links ==<br />
* Sys-Con Media, SOA magazin: www.soa.sys-con.com [http://soa.sys-con.com/]<br />
* Bücher von Prentice Hall: www.soabooks.com [http://www.soabooks.com/] <br />
* Vom Autor Thomas Erl: www.whatissoa.com [http://www.whatissoa.com] <br />
<br />
'''Software und Informationen von Herstellern'''<br />
* IBM Deutschland: www.ibm.com [www.ibm.com/soa/de] <br />
* Oracle u.a. mit den BEA System Tools: www.oracle.com [http://www.oracle.com/us/technologies/soa/soa-suite/index.html]<br />
* Software AG: www.softwareag.com [http://www.softwareag.com/de/products/wm/soagovernance/default.asp]<br />
* SAP AG: www.sap.com [http://www.sap.com/germany/plattform/soa/index.epx]<br />
* SOA software Inc.: www.soa.com [http://www.soa.com/company/company_overview/]<br />
<br />
''' Einzelne Webservices zum Testen '''<br />
* www.xmethods.net [http://www.xmethods.net/ve2/index.po]</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Service_Orientierte_Architektur_(SOA)
Service Orientierte Architektur (SOA)
2011-10-28T09:27:53Z
<p>PROZEUS: /* Inwiefern kann SOA für mich als KMU relevant sein? */</p>
<hr />
<div>Der Begriff SOA (Service Orientierte Architektur) ist ein Paradigma, ein Konzept und eine Vorgehensweise. Es ist nicht der eine! Standard, oder die eine Technik, sondern besteht aus einer Anwendungsarchitektur und mehreren Beschreibungsformaten für Daten und Abläufe.<br />
<br />
== Das Konzept ==<br />
Die Grundidee ist, eine Architektur zu etablieren, die anstelle großer monolitischer Softwarepakete für einzelne Fachaufgaben, die Kombination aus kleinen flexiblen Software Modulen treten. In der Regel definieren die Fachabteilungen die Geschäftsprozesse, welche dann in einer Software wiedergegeben werden. Daraus entstehen viele Programme, die immer wieder gleiche Funktionen verwenden. So findet sich z.B. die Bearbeitung von Kundendaten in zahlreichen Software Systemen wie z.B. Wareneingang, Kalkulation, Produktion, Vertrieb und Marketing. Wenn sich die Struktur der Aufgaben bzw. der Fachabteilungen ändert, wie z.B. beim Umstellen des Vertriebs von regionaler zu einer Produkt orientierten Ausrichtung, dann entsteht ein hoher Aufwand für Umstellung oder Anpassung der Software. Dies steht der Flexibilisierung der Geschäftsprozesse entgegen.<br />
<br />
== Das Ziel ==<br />
Das Ziel der SOA ist es kleine Module mit klaren Aufgaben, Funktionen und Schnittstellen zu definieren. Diese fein granularen Einheiten (Services) werden dann zu grob granularen Anwendungen kombiniert. Dieses Zusammenfügen wird in der SOA als „Orchestrierung“ bezeichnet. Im obigen Beispiel wäre das Lesen und Aktualisieren der Kundendaten ein solcher Service.<br />
<br />
== Die Vorgehensweise ==<br />
Um eine SOA zu etablieren, muss zunächst eine Analyse der bestehenden Software und der Geschäftsprozesse erfolgen. Ziel ist es, gemeinsame Funktionen zu erkennen und zu beschreiben. Bei dieser Bottom Up Strategie ist ein Moderator hilfreich, der zwischen den Fachabteilungen, der TI Abteilung und der Geschäftsführung vermittelt. Die gefundenen Funktionen können dann sukzessive in Webservices umgesetzt werden. Dabei muss bei der Beschreibung und der Komplexität der Services jeweils die Gesamtheit der Prozesse im Auge behalten werden. In der Praxis kann es auch sinnvoll sein, zunächst bestehende Systeme über eine Webservice-Schnittstelle zu öffnen. Die Einführung kann in einem Rutsch umgesetzt werden. Bei der Einführung ist zunächst mit höheren Kosten zu rechnen, weil ein großer Planungsaufwand erfolgen muss.<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet SOA? ==<br />
* Weniger Redundanzen. Kernfunktionen werden nur einmal erstellt und wieder verwendet.<br />
* Höhere Flexibilität. Wenn sich Geschäftsprozesse ändern kann die Software leichter angepasst oder ergänzt werden.<br />
* Verteilte Anwendungen können auch über das Internet genutzt werden. Damit können externe Partner auf Kunden und Lieferseite besser angebunden werden<br />
* Leichtere Anbindung von Online Shops, Procurement- oder Supply-Chain Systemen<br />
* Langfristige Kostensenkung bei der Anpassung der Systeme.<br />
* Die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen wird einfacher.<br />
* Für das zugrunde liegende XML Format gibt es zahlreiche Tools.<br />
<br />
== Welche Nachteile können entstehen? ==<br />
* Die lose Kopplung erhöht die Verarbeitungszeit einzelnen Aufgaben. Dies kann natürlich durch leistungsfähigere Hardware aufgefangen werden<br />
* Die Komplexität bei der Wartung und Versionierung ist höher<br />
* Die Hersteller von Tools und Frameworks setzen oft auf unterschiedliche Versionen der Teilstandards wie SOAP oder WSDL<br />
* Für die Integration der Services gibt es unterschiedliche Technologien wie z.B. der Enterprise Service Bus (ESB) <br />
* Die Einhaltung fester Antwortzeiten ist bei der losen Kopplung schwieriger.Wichtig ist daher ein internes und externes Service Level Agreement (SLA). <br />
* Unter Umständen kann höhere Rechenleistung durch die Übertragung der Daten zwischen den Services benötigt werden.<br />
<br />
== Inwiefern kann SOA für mich als KMU relevant sein? ==<br />
Die Ausbreitung der Globalisierung und die Möglichkeiten des Online Handels im Geschäft mit Endkunden (B2C) und zwischen Firmen (B2B) zwingen viele Firmen ihre Geschäftsprozesse immer wieder zu ändern. Große starre Software-Pakete machen diese Anpassungen oft langwierig und teuer. Wenn Abläufe geändert werden müssen, bietet sich die Chance auf eine Service orientierte Architektur zu bauen. Speziell im Zusammenhang mit [[SAAS]], bei der einzelne Software Module nur bei Bedarf von einem auch entfernten Server geladen werden liegt es nahe, einzelne Funktionen als Webservice zu gestalten und so für viele nutzbar zu machen. <br />
<br />
== Welche Standards spielen bei SOA eine Rolle? ==<br />
Im Rahmen der SOA werden Services, Kommunikation und Kombination beschrieben.<br />
<br />
* '''XML:''' Alle Datenformate werden mit Hilfe der XML-Syntax beschrieben. Für die Festlegung der Datenelemente deren Typen und Zusammenhang wird das XML Schema verwendet.<br />
<br />
* '''WSDL:''' Für die Beschreibung der (Web)Services kann die WSDL (Web Service Description Language) verwendet werden. Mit ihr werden die verwendeten Datenstrukturen und die Kommunikation mit dem Service festgelegt. <br />
<br />
* '''SOAP:''' Der Datentransfer zwischen den Services erfolgt zumeist über das SAOP (Simple Object Access Protocol) Protokoll. <br />
<br />
* ''' BPEL: ''' Für die Beschreibung des Zusammenspiels der Services hat sich die BPEL (Business Process Execution Language ) Modellierung etabliert. Diese graphische Beschreibung lässt sich anschließend von Programmen umsetzen. Alternativ wird daraus die BPMN (Business Process Model and Notation) Beschreibung verwendet.<br />
<br />
* '''UDDI:''' Mit dem UDDI (Universal Description, Discovery and Integration ) steht ein Verzeichnis Format zur Verfügung, in dem die Informationen zu den Services gespeichert und gefunden werden kann. Die Normierung der Standards werden durch das W3 Konsortium und die OASIS Gruppe getragen. Die Wahl der Programmiersprache oder der Systemplattform für den Einsatz der SOA ist nicht festgelegt. Für allen gängigen Sprachen gibt es Zusatz Module für den Umgang mit WSDL, SOAP oder UDDI.<br />
<br />
== Weiterführende Informationen/Links ==<br />
* Sys-Con Media, SOA magazin: www.soa.sys-con.com [http://soa.sys-con.com/]<br />
* Bücher von Prentice Hall: www.soabooks.com [http://www.soabooks.com/] <br />
* Vom Autor Thomas Erl: www.whatissoa.com [http://www.whatissoa.com] <br />
<br />
'''Software und Informationen von Herstellern'''<br />
* IBM Deutschland: www.ibm.com/soa/de <br />
<br />
Oracle u.a. mit den BEA System Tools<br />
http://www.oracle.com/us/technologies/soa/soa-suite/index.html<br />
<br />
Software AG<br />
http://www.softwareag.com/de/products/wm/soagovernance/default.asp<br />
<br />
SAP AG<br />
http://www.sap.com/germany/plattform/soa/index.epx<br />
<br />
SOA software Inc.<br />
http://www.soa.com/company/company_overview/<br />
<br />
<br />
<br />
Einzelne Webservices zum Testen<br />
http://www.xmethods.net/ve2/index.po</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Service_Orientierte_Architektur_(SOA)
Service Orientierte Architektur (SOA)
2011-10-28T09:20:57Z
<p>PROZEUS: /* Welche Vorteile bietet SOA? */</p>
<hr />
<div>Der Begriff SOA (Service Orientierte Architektur) ist ein Paradigma, ein Konzept und eine Vorgehensweise. Es ist nicht der eine! Standard, oder die eine Technik, sondern besteht aus einer Anwendungsarchitektur und mehreren Beschreibungsformaten für Daten und Abläufe.<br />
<br />
== Das Konzept ==<br />
Die Grundidee ist, eine Architektur zu etablieren, die anstelle großer monolitischer Softwarepakete für einzelne Fachaufgaben, die Kombination aus kleinen flexiblen Software Modulen treten. In der Regel definieren die Fachabteilungen die Geschäftsprozesse, welche dann in einer Software wiedergegeben werden. Daraus entstehen viele Programme, die immer wieder gleiche Funktionen verwenden. So findet sich z.B. die Bearbeitung von Kundendaten in zahlreichen Software Systemen wie z.B. Wareneingang, Kalkulation, Produktion, Vertrieb und Marketing. Wenn sich die Struktur der Aufgaben bzw. der Fachabteilungen ändert, wie z.B. beim Umstellen des Vertriebs von regionaler zu einer Produkt orientierten Ausrichtung, dann entsteht ein hoher Aufwand für Umstellung oder Anpassung der Software. Dies steht der Flexibilisierung der Geschäftsprozesse entgegen.<br />
<br />
== Das Ziel ==<br />
Das Ziel der SOA ist es kleine Module mit klaren Aufgaben, Funktionen und Schnittstellen zu definieren. Diese fein granularen Einheiten (Services) werden dann zu grob granularen Anwendungen kombiniert. Dieses Zusammenfügen wird in der SOA als „Orchestrierung“ bezeichnet. Im obigen Beispiel wäre das Lesen und Aktualisieren der Kundendaten ein solcher Service.<br />
<br />
== Die Vorgehensweise ==<br />
Um eine SOA zu etablieren, muss zunächst eine Analyse der bestehenden Software und der Geschäftsprozesse erfolgen. Ziel ist es, gemeinsame Funktionen zu erkennen und zu beschreiben. Bei dieser Bottom Up Strategie ist ein Moderator hilfreich, der zwischen den Fachabteilungen, der TI Abteilung und der Geschäftsführung vermittelt. Die gefundenen Funktionen können dann sukzessive in Webservices umgesetzt werden. Dabei muss bei der Beschreibung und der Komplexität der Services jeweils die Gesamtheit der Prozesse im Auge behalten werden. In der Praxis kann es auch sinnvoll sein, zunächst bestehende Systeme über eine Webservice-Schnittstelle zu öffnen. Die Einführung kann in einem Rutsch umgesetzt werden. Bei der Einführung ist zunächst mit höheren Kosten zu rechnen, weil ein großer Planungsaufwand erfolgen muss.<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet SOA? ==<br />
* Weniger Redundanzen. Kernfunktionen werden nur einmal erstellt und wieder verwendet.<br />
* Höhere Flexibilität. Wenn sich Geschäftsprozesse ändern kann die Software leichter angepasst oder ergänzt werden.<br />
* Verteilte Anwendungen können auch über das Internet genutzt werden. Damit können externe Partner auf Kunden und Lieferseite besser angebunden werden<br />
* Leichtere Anbindung von Online Shops, Procurement- oder Supply-Chain Systemen<br />
* Langfristige Kostensenkung bei der Anpassung der Systeme.<br />
* Die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen wird einfacher.<br />
* Für das zugrunde liegende XML Format gibt es zahlreiche Tools.<br />
<br />
== Welche Nachteile können entstehen? ==<br />
* Die lose Kopplung erhöht die Verarbeitungszeit einzelnen Aufgaben. Dies kann natürlich durch leistungsfähigere Hardware aufgefangen werden<br />
* Die Komplexität bei der Wartung und Versionierung ist höher<br />
* Die Hersteller von Tools und Frameworks setzen oft auf unterschiedliche Versionen der Teilstandards wie SOAP oder WSDL<br />
* Für die Integration der Services gibt es unterschiedliche Technologien wie z.B. der Enterprise Service Bus (ESB) <br />
* Die Einhaltung fester Antwortzeiten ist bei der losen Kopplung schwieriger.Wichtig ist daher ein internes und externes Service Level Agreement (SLA). <br />
* Unter Umständen kann höhere Rechenleistung durch die Übertragung der Daten zwischen den Services benötigt werden.<br />
<br />
== Inwiefern kann SOA für mich als KMU relevant sein? ==<br />
Die Ausbreitung der Globalisierung und die Möglichkeiten den Online Handels im Geschäft mit Endkunden (B2C) und zwischen Firmen (B2B) zwingen viele Firmen ihre Geschäftsprozesse immer wieder zu ändern. Große starre Software Pakete machen diese Anpassungen oft langwierig und teuer. Wenn Abläufe geändert werden müssen, bietet sich die Chance auf eine Service orientierte Architektur zu bauen. Speziell im Zusammenhang mit SAAS, bei der einzelne Software Module nur bei Bedarf von einem auch entfernten Server geladen werden liegt es nahe, einzelne Funktionen als Webservice zu gestalten und so für viele nutzbar zu machen. <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Welche Standards spielen bei SAAS eine Rolle?<br />
<br />
Im Rahmen der SOA werden Services, Kommunikation und Kombination beschrieben.<br />
<br />
XML:<br />
Alle Datenformate werde mit Hilfe der XML Syntax beschrieben. Für die Festlegung der Datenelemente deren Typen und Zusammenhang wird das XML Schema verwendet.<br />
<br />
WSDL:<br />
Für die Beschreibung der (Web)Services kann die WSDL (Web Service Description Language) verwendet werden. Mit ihr werden die verwendeten Datenstrukturen und die Kommunikation mit dem Service festgelegt. <br />
<br />
SOAP:<br />
Der Datentransfer zwischen den Services erfolgt zumeist über das SAOP (Simple Object Access Protocol) Protokoll. <br />
<br />
BPEL<br />
Für die Beschreibung des Zusammenspiels der Services hat sich die BPEL (Business Process Execution Language ) Modellierung etabliert. Diese graphische Beschreibung lässt sich anschließend von Programmen umsetzten. Alternativ wird aus die BPMN (Business Process Model and Notation) Beschreibung verwendet.<br />
UDDI<br />
Mit dem UDDI (Universal Description, Discovery and Integration ) steht ein Verzeichnis Format zur Verfügung, in dem die Informationen zu den Services gespeichert und gefunden werden kann. Die Normierung der Standards werden durch das W3 Konsortium und die OASIS Gruppe getragen. Die Wahl der Programmiersprache oder der Systemplattform für den Einsatz der SOA ist nicht festgelegt. Für allen gängigen Sprachen gibt es Zusatz Module für den Umgang mit WSDL, SOAP oder UDDI.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
5.Weiterführende Informationen/Links<br />
<br />
Sys-Con Media SOA magazin<br />
http://soa.sys-con.com/<br />
<br />
Bücher von Prentice Hall<br />
http://www.soabooks.com/ <br />
Vom Autor Thomas Erl: http://www.whatissoa.com <br />
<br />
Software und Informationen von Herstellern<br />
<br />
IBM Deutschland<br />
www.ibm.com/soa/de <br />
<br />
Oracle u.a. mit den BEA System Tools<br />
http://www.oracle.com/us/technologies/soa/soa-suite/index.html<br />
<br />
Software AG<br />
http://www.softwareag.com/de/products/wm/soagovernance/default.asp<br />
<br />
SAP AG<br />
http://www.sap.com/germany/plattform/soa/index.epx<br />
<br />
SOA software Inc.<br />
http://www.soa.com/company/company_overview/<br />
<br />
<br />
<br />
Einzelne Webservices zum Testen<br />
http://www.xmethods.net/ve2/index.po</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Service_Orientierte_Architektur_(SOA)
Service Orientierte Architektur (SOA)
2011-10-28T09:20:45Z
<p>PROZEUS: /* Welche Nachteile können entstehen? */</p>
<hr />
<div>Der Begriff SOA (Service Orientierte Architektur) ist ein Paradigma, ein Konzept und eine Vorgehensweise. Es ist nicht der eine! Standard, oder die eine Technik, sondern besteht aus einer Anwendungsarchitektur und mehreren Beschreibungsformaten für Daten und Abläufe.<br />
<br />
== Das Konzept ==<br />
Die Grundidee ist, eine Architektur zu etablieren, die anstelle großer monolitischer Softwarepakete für einzelne Fachaufgaben, die Kombination aus kleinen flexiblen Software Modulen treten. In der Regel definieren die Fachabteilungen die Geschäftsprozesse, welche dann in einer Software wiedergegeben werden. Daraus entstehen viele Programme, die immer wieder gleiche Funktionen verwenden. So findet sich z.B. die Bearbeitung von Kundendaten in zahlreichen Software Systemen wie z.B. Wareneingang, Kalkulation, Produktion, Vertrieb und Marketing. Wenn sich die Struktur der Aufgaben bzw. der Fachabteilungen ändert, wie z.B. beim Umstellen des Vertriebs von regionaler zu einer Produkt orientierten Ausrichtung, dann entsteht ein hoher Aufwand für Umstellung oder Anpassung der Software. Dies steht der Flexibilisierung der Geschäftsprozesse entgegen.<br />
<br />
== Das Ziel ==<br />
Das Ziel der SOA ist es kleine Module mit klaren Aufgaben, Funktionen und Schnittstellen zu definieren. Diese fein granularen Einheiten (Services) werden dann zu grob granularen Anwendungen kombiniert. Dieses Zusammenfügen wird in der SOA als „Orchestrierung“ bezeichnet. Im obigen Beispiel wäre das Lesen und Aktualisieren der Kundendaten ein solcher Service.<br />
<br />
== Die Vorgehensweise ==<br />
Um eine SOA zu etablieren, muss zunächst eine Analyse der bestehenden Software und der Geschäftsprozesse erfolgen. Ziel ist es, gemeinsame Funktionen zu erkennen und zu beschreiben. Bei dieser Bottom Up Strategie ist ein Moderator hilfreich, der zwischen den Fachabteilungen, der TI Abteilung und der Geschäftsführung vermittelt. Die gefundenen Funktionen können dann sukzessive in Webservices umgesetzt werden. Dabei muss bei der Beschreibung und der Komplexität der Services jeweils die Gesamtheit der Prozesse im Auge behalten werden. In der Praxis kann es auch sinnvoll sein, zunächst bestehende Systeme über eine Webservice-Schnittstelle zu öffnen. Die Einführung kann in einem Rutsch umgesetzt werden. Bei der Einführung ist zunächst mit höheren Kosten zu rechnen, weil ein großer Planungsaufwand erfolgen muss.<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet SOA? ==<br />
* Weniger Redundanzen. Kernfunktionen werden nur einmal erstellt und wieder verwendet.<br />
* Höhere Flexibilität. Wenn sich Geschäftsprozesse ändern kann die Software leichter angepasst oder ergänzt werden.<br />
* Verteilte Anwendungen können auch über das Internet genutzt werden. Damit können externe Partner auf Kunden und Lieferseite besser angebunden werden<br />
* Leichtere Anbindung von Online Shops, Procurement- oder Supply-Chain Systemen<br />
* Langfristige Kostensenkung bei der Anpassung der Systeme.<br />
* Die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen wird einfacher.<br />
* Für das zugrunde liegende XML Format gibt es zahlreiche Tools.<br />
<br />
<br />
== Welche Nachteile können entstehen? ==<br />
* Die lose Kopplung erhöht die Verarbeitungszeit einzelnen Aufgaben. Dies kann natürlich durch leistungsfähigere Hardware aufgefangen werden<br />
* Die Komplexität bei der Wartung und Versionierung ist höher<br />
* Die Hersteller von Tools und Frameworks setzen oft auf unterschiedliche Versionen der Teilstandards wie SOAP oder WSDL<br />
* Für die Integration der Services gibt es unterschiedliche Technologien wie z.B. der Enterprise Service Bus (ESB) <br />
* Die Einhaltung fester Antwortzeiten ist bei der losen Kopplung schwieriger.Wichtig ist daher ein internes und externes Service Level Agreement (SLA). <br />
* Unter Umständen kann höhere Rechenleistung durch die Übertragung der Daten zwischen den Services benötigt werden.<br />
<br />
== Inwiefern kann SOA für mich als KMU relevant sein? ==<br />
Die Ausbreitung der Globalisierung und die Möglichkeiten den Online Handels im Geschäft mit Endkunden (B2C) und zwischen Firmen (B2B) zwingen viele Firmen ihre Geschäftsprozesse immer wieder zu ändern. Große starre Software Pakete machen diese Anpassungen oft langwierig und teuer. Wenn Abläufe geändert werden müssen, bietet sich die Chance auf eine Service orientierte Architektur zu bauen. Speziell im Zusammenhang mit SAAS, bei der einzelne Software Module nur bei Bedarf von einem auch entfernten Server geladen werden liegt es nahe, einzelne Funktionen als Webservice zu gestalten und so für viele nutzbar zu machen. <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Welche Standards spielen bei SAAS eine Rolle?<br />
<br />
Im Rahmen der SOA werden Services, Kommunikation und Kombination beschrieben.<br />
<br />
XML:<br />
Alle Datenformate werde mit Hilfe der XML Syntax beschrieben. Für die Festlegung der Datenelemente deren Typen und Zusammenhang wird das XML Schema verwendet.<br />
<br />
WSDL:<br />
Für die Beschreibung der (Web)Services kann die WSDL (Web Service Description Language) verwendet werden. Mit ihr werden die verwendeten Datenstrukturen und die Kommunikation mit dem Service festgelegt. <br />
<br />
SOAP:<br />
Der Datentransfer zwischen den Services erfolgt zumeist über das SAOP (Simple Object Access Protocol) Protokoll. <br />
<br />
BPEL<br />
Für die Beschreibung des Zusammenspiels der Services hat sich die BPEL (Business Process Execution Language ) Modellierung etabliert. Diese graphische Beschreibung lässt sich anschließend von Programmen umsetzten. Alternativ wird aus die BPMN (Business Process Model and Notation) Beschreibung verwendet.<br />
UDDI<br />
Mit dem UDDI (Universal Description, Discovery and Integration ) steht ein Verzeichnis Format zur Verfügung, in dem die Informationen zu den Services gespeichert und gefunden werden kann. Die Normierung der Standards werden durch das W3 Konsortium und die OASIS Gruppe getragen. Die Wahl der Programmiersprache oder der Systemplattform für den Einsatz der SOA ist nicht festgelegt. Für allen gängigen Sprachen gibt es Zusatz Module für den Umgang mit WSDL, SOAP oder UDDI.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
5.Weiterführende Informationen/Links<br />
<br />
Sys-Con Media SOA magazin<br />
http://soa.sys-con.com/<br />
<br />
Bücher von Prentice Hall<br />
http://www.soabooks.com/ <br />
Vom Autor Thomas Erl: http://www.whatissoa.com <br />
<br />
Software und Informationen von Herstellern<br />
<br />
IBM Deutschland<br />
www.ibm.com/soa/de <br />
<br />
Oracle u.a. mit den BEA System Tools<br />
http://www.oracle.com/us/technologies/soa/soa-suite/index.html<br />
<br />
Software AG<br />
http://www.softwareag.com/de/products/wm/soagovernance/default.asp<br />
<br />
SAP AG<br />
http://www.sap.com/germany/plattform/soa/index.epx<br />
<br />
SOA software Inc.<br />
http://www.soa.com/company/company_overview/<br />
<br />
<br />
<br />
Einzelne Webservices zum Testen<br />
http://www.xmethods.net/ve2/index.po</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Service_Orientierte_Architektur_(SOA)
Service Orientierte Architektur (SOA)
2011-10-28T09:20:12Z
<p>PROZEUS: /* Die Vorgehensweise */</p>
<hr />
<div>Der Begriff SOA (Service Orientierte Architektur) ist ein Paradigma, ein Konzept und eine Vorgehensweise. Es ist nicht der eine! Standard, oder die eine Technik, sondern besteht aus einer Anwendungsarchitektur und mehreren Beschreibungsformaten für Daten und Abläufe.<br />
<br />
== Das Konzept ==<br />
Die Grundidee ist, eine Architektur zu etablieren, die anstelle großer monolitischer Softwarepakete für einzelne Fachaufgaben, die Kombination aus kleinen flexiblen Software Modulen treten. In der Regel definieren die Fachabteilungen die Geschäftsprozesse, welche dann in einer Software wiedergegeben werden. Daraus entstehen viele Programme, die immer wieder gleiche Funktionen verwenden. So findet sich z.B. die Bearbeitung von Kundendaten in zahlreichen Software Systemen wie z.B. Wareneingang, Kalkulation, Produktion, Vertrieb und Marketing. Wenn sich die Struktur der Aufgaben bzw. der Fachabteilungen ändert, wie z.B. beim Umstellen des Vertriebs von regionaler zu einer Produkt orientierten Ausrichtung, dann entsteht ein hoher Aufwand für Umstellung oder Anpassung der Software. Dies steht der Flexibilisierung der Geschäftsprozesse entgegen.<br />
<br />
== Das Ziel ==<br />
Das Ziel der SOA ist es kleine Module mit klaren Aufgaben, Funktionen und Schnittstellen zu definieren. Diese fein granularen Einheiten (Services) werden dann zu grob granularen Anwendungen kombiniert. Dieses Zusammenfügen wird in der SOA als „Orchestrierung“ bezeichnet. Im obigen Beispiel wäre das Lesen und Aktualisieren der Kundendaten ein solcher Service.<br />
<br />
== Die Vorgehensweise ==<br />
Um eine SOA zu etablieren, muss zunächst eine Analyse der bestehenden Software und der Geschäftsprozesse erfolgen. Ziel ist es, gemeinsame Funktionen zu erkennen und zu beschreiben. Bei dieser Bottom Up Strategie ist ein Moderator hilfreich, der zwischen den Fachabteilungen, der TI Abteilung und der Geschäftsführung vermittelt. Die gefundenen Funktionen können dann sukzessive in Webservices umgesetzt werden. Dabei muss bei der Beschreibung und der Komplexität der Services jeweils die Gesamtheit der Prozesse im Auge behalten werden. In der Praxis kann es auch sinnvoll sein, zunächst bestehende Systeme über eine Webservice-Schnittstelle zu öffnen. Die Einführung kann in einem Rutsch umgesetzt werden. Bei der Einführung ist zunächst mit höheren Kosten zu rechnen, weil ein großer Planungsaufwand erfolgen muss.<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet SOA? ==<br />
* Weniger Redundanzen. Kernfunktionen werden nur einmal erstellt und wieder verwendet.<br />
* Höhere Flexibilität. Wenn sich Geschäftsprozesse ändern kann die Software leichter angepasst oder ergänzt werden.<br />
* Verteilte Anwendungen können auch über das Internet genutzt werden. Damit können externe Partner auf Kunden und Lieferseite besser angebunden werden<br />
* Leichtere Anbindung von Online Shops, Procurement- oder Supply-Chain Systemen<br />
* Langfristige Kostensenkung bei der Anpassung der Systeme.<br />
* Die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen wird einfacher.<br />
* Für das zugrunde liegende XML Format gibt es zahlreiche Tools.<br />
<br />
<br />
== Welche Nachteile können entstehen? ==<br />
* Die lose Kopplung erhöht die Verarbeitungszeit einzelnen Aufgaben. Dies kann natürlich durch leistungsfähigere Hardware aufgefangen werden<br />
* Die Komplexität bei der Wartung und Versionierung ist höher<br />
* Die Hersteller von Tools und Frameworks setzen oft auf unterschiedliche Versionen der Teilstandards wie SOAP oder WSDL<br />
* Für die Integration der Services gibt es unterschiedliche Technologien wie z.B. der Enterprise Service Bus (ESB) <br />
* Die Einhaltung fester Antwortzeiten ist bei der losen Kopplung schwieriger.Wichtig ist daher ein internes und externes Service Level Agreement (SLA). <br />
* Unter Umständen kann höhere Rechenleistung durch die Übertragung der Daten zwischen den Services benötigt werden. <br />
<br />
== Inwiefern kann SOA für mich als KMU relevant sein? ==<br />
Die Ausbreitung der Globalisierung und die Möglichkeiten den Online Handels im Geschäft mit Endkunden (B2C) und zwischen Firmen (B2B) zwingen viele Firmen ihre Geschäftsprozesse immer wieder zu ändern. Große starre Software Pakete machen diese Anpassungen oft langwierig und teuer. Wenn Abläufe geändert werden müssen, bietet sich die Chance auf eine Service orientierte Architektur zu bauen. Speziell im Zusammenhang mit SAAS, bei der einzelne Software Module nur bei Bedarf von einem auch entfernten Server geladen werden liegt es nahe, einzelne Funktionen als Webservice zu gestalten und so für viele nutzbar zu machen. <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Welche Standards spielen bei SAAS eine Rolle?<br />
<br />
Im Rahmen der SOA werden Services, Kommunikation und Kombination beschrieben.<br />
<br />
XML:<br />
Alle Datenformate werde mit Hilfe der XML Syntax beschrieben. Für die Festlegung der Datenelemente deren Typen und Zusammenhang wird das XML Schema verwendet.<br />
<br />
WSDL:<br />
Für die Beschreibung der (Web)Services kann die WSDL (Web Service Description Language) verwendet werden. Mit ihr werden die verwendeten Datenstrukturen und die Kommunikation mit dem Service festgelegt. <br />
<br />
SOAP:<br />
Der Datentransfer zwischen den Services erfolgt zumeist über das SAOP (Simple Object Access Protocol) Protokoll. <br />
<br />
BPEL<br />
Für die Beschreibung des Zusammenspiels der Services hat sich die BPEL (Business Process Execution Language ) Modellierung etabliert. Diese graphische Beschreibung lässt sich anschließend von Programmen umsetzten. Alternativ wird aus die BPMN (Business Process Model and Notation) Beschreibung verwendet.<br />
UDDI<br />
Mit dem UDDI (Universal Description, Discovery and Integration ) steht ein Verzeichnis Format zur Verfügung, in dem die Informationen zu den Services gespeichert und gefunden werden kann. Die Normierung der Standards werden durch das W3 Konsortium und die OASIS Gruppe getragen. Die Wahl der Programmiersprache oder der Systemplattform für den Einsatz der SOA ist nicht festgelegt. Für allen gängigen Sprachen gibt es Zusatz Module für den Umgang mit WSDL, SOAP oder UDDI.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
5.Weiterführende Informationen/Links<br />
<br />
Sys-Con Media SOA magazin<br />
http://soa.sys-con.com/<br />
<br />
Bücher von Prentice Hall<br />
http://www.soabooks.com/ <br />
Vom Autor Thomas Erl: http://www.whatissoa.com <br />
<br />
Software und Informationen von Herstellern<br />
<br />
IBM Deutschland<br />
www.ibm.com/soa/de <br />
<br />
Oracle u.a. mit den BEA System Tools<br />
http://www.oracle.com/us/technologies/soa/soa-suite/index.html<br />
<br />
Software AG<br />
http://www.softwareag.com/de/products/wm/soagovernance/default.asp<br />
<br />
SAP AG<br />
http://www.sap.com/germany/plattform/soa/index.epx<br />
<br />
SOA software Inc.<br />
http://www.soa.com/company/company_overview/<br />
<br />
<br />
<br />
Einzelne Webservices zum Testen<br />
http://www.xmethods.net/ve2/index.po</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Service_Orientierte_Architektur_(SOA)
Service Orientierte Architektur (SOA)
2011-10-28T09:06:22Z
<p>PROZEUS: Die Seite wurde neu angelegt: „Der Begriff SOA (Service Orientierte Architektur) ist ein Paradigma, ein Konzept und eine Vorgehensweise. Es ist nicht der eine! Standard, oder die eine Technik, …“</p>
<hr />
<div>Der Begriff SOA (Service Orientierte Architektur) ist ein Paradigma, ein Konzept und eine Vorgehensweise. Es ist nicht der eine! Standard, oder die eine Technik, sondern besteht aus einer Anwendungsarchitektur und mehreren Beschreibungsformaten für Daten und Abläufe.<br />
<br />
== Das Konzept ==<br />
Die Grundidee ist, eine Architektur zu etablieren, die anstelle großer monolitischer Softwarepakete für einzelne Fachaufgaben, die Kombination aus kleinen flexiblen Software Modulen treten. In der Regel definieren die Fachabteilungen die Geschäftsprozesse, welche dann in einer Software wiedergegeben werden. Daraus entstehen viele Programme, die immer wieder gleiche Funktionen verwenden. So findet sich z.B. die Bearbeitung von Kundendaten in zahlreichen Software Systemen wie z.B. Wareneingang, Kalkulation, Produktion, Vertrieb und Marketing. Wenn sich die Struktur der Aufgaben bzw. der Fachabteilungen ändert, wie z.B. beim Umstellen des Vertriebs von regionaler zu einer Produkt orientierten Ausrichtung, dann entsteht ein hoher Aufwand für Umstellung oder Anpassung der Software. Dies steht der Flexibilisierung der Geschäftsprozesse entgegen.<br />
<br />
== Das Ziel ==<br />
Das Ziel der SOA ist es kleine Module mit klaren Aufgaben, Funktionen und Schnittstellen zu definieren. Diese fein granularen Einheiten (Services) werden dann zu grob granularen Anwendungen kombiniert. Dieses Zusammenfügen wird in der SOA als „Orchestrierung“ bezeichnet. Im obigen Beispiel wäre das Lesen und Aktualisieren der Kundendaten ein solcher Service.<br />
<br />
== Die Vorgehensweise ==<br />
Um eine SOA zu etablieren, muss zunächst eine Analyse der bestehenden Software und der Geschäftsprozesse erfolgen. Ziel ist es, gemeinsame Funktionen zu erkennen und zu beschreiben. Bei dieser Bottom Up Strategie ist ein Moderator hilfreich, der zwischen den Fachabteilungen, der TI Abteilung und der Geschäftsführung vermittelt. Die gefundenen Funktionen können dann sukzessive in Webservices umgesetzt werden. Dabei muss bei der Beschreibung und der Komplexität der Services jeweils die Gesamtheit der Prozesse im Auge halten werden. <br />
In der Praxis kann es auch sinnvoll sein, zunächst bestehende Systeme über einer Webservice Schnittstelle zu öffnen. Die Einführung in einem Rutsch umgesetzt werden. Bei der Einführung ist zunächst mit höheren Kosten zu rechnen, weil ein großer Planungsaufwand erfolgen muss.<br />
<br />
<br />
<br />
Welche Vorteile bietet SOA? <br />
- Weniger Redundanzen. Kernfunktionen werden nur einmal erstellt und wieder verwendet.<br />
- Höhere Flexibilität. Wenn sich Geschäftsprozesse ändern kann die Software leichter angepasst oder ergänzt werden.<br />
- Verteilte Anwendungen können auch über das Internet genutzt werden.<br />
Damit können externe Partner auf Kunden und Lieferseite besser angebunden werden<br />
- Leichtere Anbindung von Online Shops, Procurement- oder Supply-Chain Systemen<br />
- Langfristige Kostensenkung bei der Anpassung der Systeme<br />
- Die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen wird einfacher<br />
- Für das zugrunde liegende XML Format gibt es zahlreiche Tools.<br />
<br />
Welche Nachteile können entstehen?<br />
- Die lose Kopplung erhöht die Verarbeitungszeit einzelnen Aufgaben.<br />
Dies kann natürlich durch leistungsfähigere Hardware aufgefangen werden<br />
- Die Komplexität bei der Wartung und Versionierung ist höher<br />
- Die Hersteller von Tools und Frameworks setzen oft auf unterschiedliche Versionen<br />
der Teilstandards wie SOAP oder WSDL<br />
- Für die Integration der Services gibt es unterschiedliche Technologien wie z.B.<br />
der Enterprise Service Bus (ESB) <br />
- Die Einhaltung fester Antwortzeiten ist bei der losen Kopplung schwieriger<br />
Wichtig ist daher ein internes und externes Service Level Agreement (SLA). <br />
- Unter Umständen kann höhere Rechenleistung durch die Übertragung der Daten <br />
zwischen den Services benötigt werden. <br />
<br />
<br />
<br />
Inwiefern kann SOA für mich als KMU relevant sein? <br />
Die Ausbreitung der Globalisierung und die Möglichkeiten den Online Handels im Geschäft mit Endkunden (B2C) und zwischen Firmen (B2B) zwingen viele Firmen ihre Geschäftsprozesse immer wieder zu ändern. Große starre Software Pakete machen diese Anpassungen oft langwierig und teuer. Wenn Abläufe geändert werden müssen, bietet sich die Chance auf eine Service orientierte Architektur zu bauen. Speziell im Zusammenhang mit SAAS, bei der einzelne Software Module nur bei Bedarf von einem auch entfernten Server geladen werden liegt es nahe, einzelne Funktionen als Webservice zu gestalten und so für viele nutzbar zu machen. <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Welche Standards spielen bei SAAS eine Rolle?<br />
<br />
Im Rahmen der SOA werden Services, Kommunikation und Kombination beschrieben.<br />
<br />
XML:<br />
Alle Datenformate werde mit Hilfe der XML Syntax beschrieben. Für die Festlegung der Datenelemente deren Typen und Zusammenhang wird das XML Schema verwendet.<br />
<br />
WSDL:<br />
Für die Beschreibung der (Web)Services kann die WSDL (Web Service Description Language) verwendet werden. Mit ihr werden die verwendeten Datenstrukturen und die Kommunikation mit dem Service festgelegt. <br />
<br />
SOAP:<br />
Der Datentransfer zwischen den Services erfolgt zumeist über das SAOP (Simple Object Access Protocol) Protokoll. <br />
<br />
BPEL<br />
Für die Beschreibung des Zusammenspiels der Services hat sich die BPEL (Business Process Execution Language ) Modellierung etabliert. Diese graphische Beschreibung lässt sich anschließend von Programmen umsetzten. Alternativ wird aus die BPMN (Business Process Model and Notation) Beschreibung verwendet.<br />
UDDI<br />
Mit dem UDDI (Universal Description, Discovery and Integration ) steht ein Verzeichnis Format zur Verfügung, in dem die Informationen zu den Services gespeichert und gefunden werden kann. Die Normierung der Standards werden durch das W3 Konsortium und die OASIS Gruppe getragen. Die Wahl der Programmiersprache oder der Systemplattform für den Einsatz der SOA ist nicht festgelegt. Für allen gängigen Sprachen gibt es Zusatz Module für den Umgang mit WSDL, SOAP oder UDDI.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
5.Weiterführende Informationen/Links<br />
<br />
Sys-Con Media SOA magazin<br />
http://soa.sys-con.com/<br />
<br />
Bücher von Prentice Hall<br />
http://www.soabooks.com/ <br />
Vom Autor Thomas Erl: http://www.whatissoa.com <br />
<br />
Software und Informationen von Herstellern<br />
<br />
IBM Deutschland<br />
www.ibm.com/soa/de <br />
<br />
Oracle u.a. mit den BEA System Tools<br />
http://www.oracle.com/us/technologies/soa/soa-suite/index.html<br />
<br />
Software AG<br />
http://www.softwareag.com/de/products/wm/soagovernance/default.asp<br />
<br />
SAP AG<br />
http://www.sap.com/germany/plattform/soa/index.epx<br />
<br />
SOA software Inc.<br />
http://www.soa.com/company/company_overview/<br />
<br />
<br />
<br />
Einzelne Webservices zum Testen<br />
http://www.xmethods.net/ve2/index.po</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Cloud_Computing
Cloud Computing
2011-10-28T08:38:34Z
<p>PROZEUS: /* Humans-as-a-Service (HuaaS) */</p>
<hr />
<div>Der Begriff Cloud Computing leitet sich vom Wolkensymbol (engl.: Cloud) ab, mit dem das Internet regelmäßig in Graphiken dargestellt wird. Man könnte daher auch synonym vom Internet Computing sprechen. Unter Cloud Computing versteht man die Nutzung von Diensten über das Internet, wobei die Nutzungsgebühren zeit- oder mengenabhängig und somit variabel sind. Das Dienstangebot ist breit gefächert, so dass der Oberbegriff Everything-as-a-Service (XaaS) geprägt wurde. Hierunter werden folgende Services zusammengefasst, wobei später genannte Dienste häufig auf früher genannten Diensten aufbauen bzw. diese verwenden. So kann z.B. eine [[SaaS]] auf Komponenten von PaaS und IaaS aufbauen und von diesen bereitgestellte Services nutzen. <br />
<br />
== Infrastructure-as-a-Service (IaaS) ==<br />
Diese Art von Diensten stellt dem Nutzer eine physische oder virtualisierte Hardware mit beliebigen Spezifikationen oder Betriebssystemen über das Internet zur Verfügung. So gibt es Dienste die beispielsweise Rechenleistung, Netzwerke oder Datenspeicher zur Verfügung stellen. Ein Nutzer würde sich in diesem Falle keine eigene Hardware kaufen und betreiben, sondern mieten und dort seine Anwendungen ausführen lassen. Beispiele hierfür sind die Amazon Web Services oder der Massenspeicherdienst Dropbox.<br />
<br />
== Platform-as-a-Service (PaaS) ==<br />
Diese Gruppe von Diensten richtet sich vorwiegend an Entwickler von Anwendungen und nicht an den Endbenutzer. Auf dieser Ebene werden Programmierumgebungen in unterschiedlichen Programmiersprachen, sowie Laufzeitumgebungen angeboten, in denen die erstellten Programme ausgeführt werden können. Die Dienste dieser Ebene nutzen häufig IaaS-Dienste als Hardware. Beispiele sind die App Engine von Google oder Azure von Microsoft, auf denen Web-Applikationen entwickelt und ausgeführt werden können, sowie Force.com zur Entwicklung von Erweiterungen des Online-CRM-Systems von Salesforce. <br />
<br />
== Software-as-a-Service ([[SaaS]]) ==<br />
Auf dieser Ebene werden Software-Anwendungen zur Nutzung durch den Endkunden angeboten. Ein Nutzer muss sich keine Software kaufen und auf dem eigenen Rechner installieren, sondern nutzt die zentral bereitgestellte Anwendung über das Internet im eigenen Webbrowser. Beispiele sind die Google-Dienste Google Mail, Google Docs oder Google Maps, sowie Office Life von Microsoft oder Business-by-Design von SAP.<br />
<br />
== Humans-as-a-Service (HuaaS) ==<br />
Als konsequente Weiterentwicklung des Cloud-Ansatzes können nicht nur Computeranwendungen oder IT-Ressourcen bedarfsgerecht über das Web bezogen werden, sondern sogar menschliche Arbeitskraft und Intelligenz. Da bestimmte Aufgaben wie z.B. die Mustererkennung oder Kategorisierung von Bildern immer noch am besten von Menschen erledigt werden, bietet beispielsweise Amazon mit seinem Mechnical Turk einen Dienst, mit dem Aufgaben an menschliche Ressourcen übertragen werden, die dafür von Amazon pro Aufgabe entlohnt werden. Auf dem Marktplatz kann sich jeder anmelden und Aufgaben gegen Entlohnung abarbeiten. Somit ist auch die menschliche Ressource voll skalierbar. <br />
<br />
Eng verbunden mit dem SaaS-Konzept sind die Begriffe Web-Service und [[Service Orientierte Architektur (SOA)]]. Ein Web-Service ist eine spezielle Form von SaaS, mit standardisierten Identifikatoren, Schnittstellen und Nachrichtenformaten. SOA stellt dagegen ein Entwicklungsparadigma dar, bei dem Software modular nach Geschäftsprozessen gekapselt entwickelt wird. Die einzelnen Module werden ähnlich wie Webservices aufgerufen und bilden zusammengenommen eine Anwendung.<br />
<br />
== Vorteile von Cloud Computing ==<br />
'''Steigerung der Effizienz:'''<br />
<br />
Kosteneinsparungen ergeben sich vor allem aus der effizienteren Ressourcennutzung durch Skaleneffekte der meist hochspezialisierten Anbieter von Services. Durch Virtualisierung laufen mehrere Kundeninstanzen auf derselben physischen Hardware des Anbieters. Durch globale Lastverteilung und bedarfsabhängiges Anmieten weiterer Kapazitäten können die Sicherheitsreserven reduziert und somit Kosten gesenkt werden. Viele in Eigenregie betriebene Rechenzentren sind dagegen überdimensioniert, um auch seltene Lastspitzen verkraften zu können. Durch bessere Ausnutzung der Ressourcen kann die Zahl der Server reduziert werden, was auch den Stromverbrauch für Betrieb und Klimatisierung, sowie den Platzbedarf in den Rechenzentren reduziert. Neben der Reduzierung von Hardwarekosten können auch Personalkosten beim Betrieb der Rechenzentren und Lizenzkosten für Systemsoftware durch Nutzung der Skaleneffekte gesenkt werden.<br />
<br />
'''Höhere Verfügbarkeit, Performance und Sicherheit:'''<br />
<br />
Durch viele parallel verfügbare Systeme und global verteilte Speicherung der Daten können im Fehler- oder Katastrophenfalle sofort andere Komponenten übernehmen und die Verfügbarkeit weiterhin gewährleisten. Bei unvorhergesehenen Lastspitzen werden automatisch weitere Server hinzugezogen und auf Minutenbasis abgerechnet. Auch leistungsschwache Geräte wie Mobiltelefone können auf leistungsstarke Server in der Cloud zugreifen und so rechenintensive Aufgaben auslagern.<br />
<br />
'''Reduzierung der Komplexität:'''<br />
<br />
Da die Dienste mit einer wohldefinierten Schnittstelle gekapselt zur Verfügung gestellt werden, muss sich der Anwender nicht mehr um die innere Logik dieser Anwendung kümmern. Er kann darauf bauen, dass der Dienst die beschriebene Funktionalität zuverlässig liefert. Dies reduziert die Komplexität der eigenen IT-Projekte erheblich.<br />
<br />
'''Variable Einzelkosten:'''<br />
<br />
Während IT-Kosten häufig fixe Gemeinkostenblöcke darstellen, die mehr oder weniger willkürlich auf Kostenstellen verteilt werden, sind die Gebühren zur Nutzung von Cloud Computing-Diensten fast vollständig variabel und häufig als Einzelkosten bestimmten Unternehmensprozessen und Kostenstellen zuordbar.<br />
<br />
== Nachteile von Cloud Computing ==<br />
<br />
'''Verlust der Daten- und Prozesshoheit:'''<br />
<br />
Negativ wird häufig gesehen, dass kritische Unternehmensdaten an fremde Unternehmen übergeben und dort verarbeitet werden. Dieser Einwand ist berechtigt, kann jedoch durch Verschlüsselung der Daten gemildert werden. Außerdem können die bereitgestellten Leistungen über Service Level Agreements definiert und überprüft werden.<br />
<br />
Neben den bisher beschriebenen Public Cloud Ansätzen, können Dienste auch innerhalb eines Unternehmens als sog. Private Cloud betrieben werden. Einige der oben beschriebenen Vorteile entfallen dann bzw. fallen geringer aus. Ebenso existieren Mischformen, die sog. Hybrid Clouds, bei denen einige Dienste in der Private Cloud betrieben werden, andere jedoch öffentlich bezogen oder angeboten werden. <br />
<br />
== Zukünftige Relevanz für KMU ==<br />
Der Cloud Computing Ansatz ist gerade für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sehr interessant, da im eigenen Unternehmen IT-Kosten gesenkt aber auch neue Geschäftsmodelle erschlossen werden können. Durch Cloud Computing kann eine professionelle und flexible IT-Infrastruktur bei geringen Investitionskosten realisiert werden. Auf der Anbieterseite haben gerade auch KMUs die Möglichkeit, sehr spezielle Dienste anzubieten, um sich auf diese Weise eine Nische zu erschließen und global zu vermarkten, die die großen Softwareunternehmen noch nicht für sich entdeckt haben.<br />
<br />
== Standards ==<br />
Cloud Computing ist ein umfassendes IT-Konzept, welches sehr unterschiedliche Einzelkonzepte beinhaltet. Die meisten Standards sind daher auf konkreteren Ebenen definiert. Viele Anbieter bieten eigene proprietäre Schnittstellen (APIs) an, die in der Regel gut dokumentiert sind. Die Schnittstellen von großen Anbietern (z.B. Google) werden wiederum von anderen Anbietern implementiert. Mittlerweile gibt es Bemühungen, offene Standards zu entwickeln, wie das OGF Open Cloud Computing Interface oder durch The Open Cloud Consortium (OCC).<br />
<br />
== Weiterführende Informationen ==<br />
* Cloud Computing: [http://de.wikipedia.org/wiki/Cloud_Computing]<br />
* Kevin Kelly: Video zur Zukunft des Internets. „The one big machine“ [http://www.ted.com/talks/kevin_kelly_on_the_next_5_000_days_of_the_web.html]<br />
* Video zur Verdeutlichung des SOA-Konzeptes: [http://www.youtube.com/watch?v=wE-TMiawGKc]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
S.Tai, M.Kunze, J.Nimis, C.Baun: Cloud Computing - Web-basierte dynamische IT-Services, Reihe Informatik im Fokus, Springer, Berlin Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-01593-9</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Business_Process_Management
Business Process Management
2011-10-11T08:14:24Z
<p>PROZEUS: /* Welche Standards spielen bei Business Process Management eine Rolle? */</p>
<hr />
<div>== Was bedeutet Business Process Management? ==<br />
Business Process Management (BPM), auf Deutsch "Geschäftsprozessmanagement", ist einerseits ein Organisationsansatz, andererseits ein Thema in der Informationstechnologie. Unter dem Begriff sammeln sich Theorien der Unternehmensführung, Methoden und Werkzeuge zur Analyse und Modellierung von Unternehmensprozessen sowie Überlegungen zu IT-Architekturen und den Einsatz und Integration von IT-Anwendungen zur Automatisierung und Steuerung (im Sinne des Controlling, Monitoring) unternehmerischer Prozesse.<br />
Die European Association of Business Process Management (EABPM), eine Organisation zur Förderung und Weiterentwicklung von BPM, gegründet in 2005 u.a. von der Deutschen Gesellschaft für Organisation (GfO), definiert BPM wie folgt:<br />
:''"BPM ist ein systematischer Ansatz, um sowohl automatisierte als auch nicht-automatisierte Prozesse zu erfassen, zu gestalten, auszuführen, zu dokumentieren, zu messen, zu überwachen und zu steuern und damit nachhaltig die mit der Unternehmensstrategie abgestimmten Ziele zu erreichen. BPM umfasst die bewusste und zunehmende IT-unterstützte Bestimmung, Verbesserung, Innovation und Erhaltung von End-to-End-Prozessen."'' ([1], Seite 38)<br />
Zentral in BPM ist die Betrachtung unternehmerischer Aktivitäten als End-to-End Geschäftsprozesse. Ein Prozess ist eine (zeitlich/logisch bestimmte) Reihe von zumeist festgelegten Tätigkeiten (Aufgaben), die von einzelnen Personen (Funktionen) oder Maschinen auszuführen sind. Einzelne Aufgaben im Prozess werden angestoßen durch Ereignisse, brauchen als Input Informationen oder andere Ressourcen und liefern als Output wiederum selbst Informationen oder andere Produkte (Ergebnisse) oder lösen irgendwelche Ereignisse aus. End-to-End bedeutet, dass die den Prozess auslösende Instanz (zumeist Kunde/Auftraggeber) auch das Ergebnis des Prozesses erhält. Da solche Prozesse Mittel zum Zweck (der Kundenbedürfniserfüllung sowie der Unternehmenszielerreichung) sind, sind die Messung und Steigerung der Prozesseffektivität und der Prozesseffizienz von zentraler Bedeutung. Hierzu bekommen generell IT-Technologien, insbesondere sogenannte BPM-Softwaresuiten (BPMS) immer größerer Bedeutung.<br />
BPM-Aktivitäten in Zusammenhang mit strategischer Ausrichtung und organisatorischer Einführung/Umsetzung von Prozessen können sich durchaus aus dem Instrumentarium der altbewährten Geschäftsprozessoptimierung (GPO), Neudeutsch: Business-Process-Improvement (BPI), bedienen: Genannt seien hier Methoden wie Six Sigma, Lean Management, Total Quality Management (TQM) und Business Process Reengineering, die alle in den letzen Dekaden Bekanntheit und Verbreitung in Unternehmen gefunden haben.<br />
Für die Modellierung und Dokumentation der Prozesse bedient sich BPM gängiger Modellierungsansätze wie z.B. Business Modelling Notation (BPMN), Wertschöpfungsketten (z.B. im Rahmen von [[SCOR]]), Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK), oder mehr allgemeine Modellierungsmethoden wie Flow Charts und Uniform Modelling Language (UML).<br />
Für die Analyse und Leistungsmessung der Prozesse kommen Methoden wie Prozesskostenanalyse und -rechnung, Transaktionskostenanalyse, Durchlaufzeitenanalyse und Entscheidungsanalyse, sowie Simulationstechniken zum Einsatz.<br />
Für die technische Umsetzung kommen Anwendungen aus den Kategorien Elektronisches Dokumenten- und Content-Management, Workflowmanagement und ERP neben dedizierten BPM-Softwaresuiten (BPMS) in Frage. Ein aktueller Überblick über BPMS findet sich in [2]. Eine weitere Orientierung bietet [3] (Downloadbar unter http://www.bpm-guide.de/wp-content/uploads/2010/08/cw33-s14-17.pdf).<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet Business Process Management? ==<br />
Unternehmen, die sich mit BPM befassen, versprechen sich davon eine Steigerung der Qualität von Produkten und Dienstleistungen, eine Standardisierung der Arbeitsabläufe und eine Verbesserung der Prozesseffizienz. Zusätzlich erwartet man eine Verringerung der Durchlaufzeiten sowie eine Senkung der Prozesskosten. BPM bietet den Unternehmen die Möglichkeit sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren, kostenkritische Arbeitsschritte zu identifizieren und Engpässe zu erkennen. In der Folge kann BPM zu einer aussagekräftigen Kostenkalkulation sowie zur Erhöhung der Innovationsgeschwindigkeit führen.<br />
Eine Umfrage der Fachhochschule Koblenz aus 2007 zum Thema BPU in Großunternehmen und KMU versucht obige Aussagen zu quantifizieren [4]. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen eine höhere Umsatzrendite für Unternehmen, die gezielt BPM betreiben (Median: 6-8% vs. 4-6% bei den anderen Unternehmen).<br />
<br />
== Inwiefern kann Business Process Management für mich als KMU relevant sein? ==<br />
BPM verlangt als ganzheitlichen Ansatz ein oft umfassendes und strukturiertes Vorgehen. Viele KMUs können oder wollen sich so eine Investition nicht immer leisten. Nach der oben zitierten BPM-Umfrage wird ein gezieltes Prozessmanagement in KMUs nur halb so oft betrieben wie in größeren Unternehmen. Die Motive sich mit BPM zu befassen (siehe oben) dürften für KMU jedoch die gleichen wie für andere Unternehmen sein. Wichtiger als die Einführung von BPM-Software dürfte die Befassung mit Organisationsthemen (Prozessmodellierung und –analyse) sein. KMU müssen sich dabei auf Organisationsänderungen (Änderungen in Abteilungen und abteilungsübergreifenden Arbeitsgruppen und Änderungen in Arbeitsabläufen) einstellen.<br />
Im Rahmen des von der EU initiierten Rahmenprogramms "Europäischer Sozialfonds (ESF)" fördert die Virtuelle Hochschule Bayern als Projektträger ein Projekt der Universität Erlangen-Nürnberg, BMP@KMU, um "KMU Konzepte und Methoden an die Hand zu geben mit denen sie ein für ihre Unternehmensgröße adäquates und flexibles Business Prozess Management umsetzen können." [5]. Die Ausgestaltung der Arbeit in Form eines E-Learning-Angebots wird ab Sommer 2011 auf der Webseite des Projektes http://www.bpm-at-kmu.de/ erwartet.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei Business Process Management eine Rolle? ==<br />
Die EABPM hat sich bereits um die Quasi-Standardisierung der Fachinhalte des BPM verdient gemacht. Sie hat den Business Process Management Common Body of Knowledge – BPM CBOK© als Leitfaden für das Prozessmanagement herausgebracht [1] und schreibt das inhaltliche Konzept fort.<br />
Die im BPM CBOK© ausgearbeiteten und dargestellten Wissensfelder formen die inhaltliche Basis für die Zertifizierung von Prozessmanagement-Experten zu Certified Business Process Professionals CBPP®. CBPP® ist ein Zertifizierungsprogramm nach ISO 17024 2003. Zertifizierungsinstanz in Deutschland ist die Gesellschaft für Organisation e.V. (GfO) [6].<br />
Für die Bewertung der BPM-Aktivitäten in einem Unternehmen, zur Feststellung der Qualität der Aktivitäten sowie die Identifizierung von Optimierungspotenzial wurde als Prozessmanagementstandard das BPM-Reifegradmodell Eden entwickelt [7]. Eden wurde entwickelt in Analogie zu den Prozessreifestandards für Softwareprozessmanagement wie CMMI und SPICE ISO 15504.<br />
Da inzwischen viele Geschäftsprozesse zwischen mehreren Firmen im Sinne des E-Business abgewickelt werden, können diverse E-Business-Standards in BPM von Bedeutung sein. Dies gilt insbesondere für Prozess-Standards wie [[ECR|Efficient Consumer Response (ECR)]], [[SCOR|Supply Chain Operations Reference Modell (SCOR)]], oder auch [[EbXML|Electronic Business eXtensible Markup Language (ebXML)]] und [[RosettaNet_(Prozess)|RosettaNet]].<br />
Auf der IT-Ebene des BPM spielen sehr viele IT-Standards eine Rolle. Hier sind beispielhaft erwähnt: <br />
* Business Process Modelling Notation (BPMN) zur Modellierung und graphischen Visualisierung von Prozessen. Alternativ gibt es hierfür noch z.B. EPK und UML<br />
* [[XML|eXtensible Markup Language (XML)]] und diverse XML-basierenden Standards zur Definition, Validierung und Austausch von Daten und Dokumenten<br />
* SOAP, REST, und WSDL als Interfacesprachen für die Beschreibung und Ausführung von Anwendungen als (Web-)Services im Rahmen von Service Orientierte Architekturen (SOA)<br />
* Business Process Execution Language (BPEL), eine XML-basierte Sprache zur Beschreibung und Ausführung automatisierter Prozessaktivitäten<br />
* Extensible Process Definition Language (XPDL), ein XML-basiertes Prozessmodell-Austauschformat für Prozessmodelle, die mit unterschiedlichen Anwendungen modelliert wurden. Alternativ gibt es für UML-Modellierungen das XML Metadata Interchange (XMI) Format, als Austauschstandard zwischen Softwaremodellierungswerkzeugen.<br />
<br />
== Weiterführende Informationen / Links ==<br />
'''Literatur:'''<br />
<br />
[1] ABPMP, Business Process Management Common Body of Knowledge - BPM CBOK: Leitfaden für das Prozessmanagement herausgegeben von der EABPM, 1. Aufl. Schmidt Dr. Goetz, 2009.<br />
<br />
[2] Computerwoche, „Überblick BPM-Produkte - Ratgeber: Orientierung im BPM-Dschungel - computerwoche.de“, Überblick BPM-Produkte. [Online]. Available: http://www.computerwoche.de/software/soa-bpm/2350819/index3.html. [Accessed: 01-Aug-2011].<br />
<br />
[3] J. Freund, „Wie Sie im BPM-Dschungel eine passende Lösung finden“, Computerwoche, Nr. 33-34/10, S. 14-17, Aug. 2010.<br />
<br />
[4] A. Komus, „Ergebnisse der BPM Umfrage 2007 « Blog zur BPM Umfrage 2007“, Ergebnisse der BPM Umfrage 2007 « Blog zur BPM Umfrage 2007. [Online]. Available: http://bpmumfrage.wordpress.com/2007/12/17/ergebnisse-der-bpm-umfrage-2007/. [Accessed: 01-Aug-2011].<br />
<br />
[5] VHB Virtuelle Hochschule Bayern, „Europäischer Sozialfonds in Bayern - ‚BPM@KMU‘ - Process Management“, Europäischer Sozialfonds in Bayern - „BPM@KMU“ - Process Management. [Online]. Available: http://esf.vhb.org/teilprojekte/bpm/. [Accessed: 01-Aug-2011].<br />
<br />
[6] GfO, „Das CBPP® Zertifikat | Gesellschaft für Organisation e.V.“, Das CBPP® Zertifikat | Gesellschaft für Organisation e.V. [Online]. Available: http://www.gfo-web.de/zertifizierung-cbpp/das-cbpp-zertifikat. [Accessed: 01-Aug-2011].<br />
<br />
[7] BPM Maturity Model eden e.V., „Eden Maturity Model for BPM“. [Online]. Available: http://www.bpm-maturitymodel.com/eden/opencms/de/. [Accessed: 26-Juli-2011].<br />
<br />
[8] M. Hirzel, F. Kühn, und I. Gaida, Prozessmanagement in der Praxis: Wertschöpfungsketten planen, optimieren und erfolgreich steuern, 2. Aufl. Gabler, 2008.<br />
<br />
'''Nützliche Links:'''<br />
* http://www.eabpm.org/ European Association of Business Process Management<br />
* http://www.gfo-web.de/home Gesellschaft für Organisation e.V.<br />
* http://www.bpmi.org/ Business Process Management Initiative der OMG<br />
* http://www.bpm-maturitymodel.com/eden/opencms/de/ BPM Maturity Model eden e.V.<br />
* http://www.bpm-guide.de/ BPM Guide<br />
* http://www.bpm-at-kmu.de/ BPM@KMU Projekt</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Business_Process_Management
Business Process Management
2011-10-11T08:10:14Z
<p>PROZEUS: /* In wie fern kann Business Process Management für mich als KMU relevant sein? */</p>
<hr />
<div>== Was bedeutet Business Process Management? ==<br />
Business Process Management (BPM), auf Deutsch "Geschäftsprozessmanagement", ist einerseits ein Organisationsansatz, andererseits ein Thema in der Informationstechnologie. Unter dem Begriff sammeln sich Theorien der Unternehmensführung, Methoden und Werkzeuge zur Analyse und Modellierung von Unternehmensprozessen sowie Überlegungen zu IT-Architekturen und den Einsatz und Integration von IT-Anwendungen zur Automatisierung und Steuerung (im Sinne des Controlling, Monitoring) unternehmerischer Prozesse.<br />
Die European Association of Business Process Management (EABPM), eine Organisation zur Förderung und Weiterentwicklung von BPM, gegründet in 2005 u.a. von der Deutschen Gesellschaft für Organisation (GfO), definiert BPM wie folgt:<br />
:''"BPM ist ein systematischer Ansatz, um sowohl automatisierte als auch nicht-automatisierte Prozesse zu erfassen, zu gestalten, auszuführen, zu dokumentieren, zu messen, zu überwachen und zu steuern und damit nachhaltig die mit der Unternehmensstrategie abgestimmten Ziele zu erreichen. BPM umfasst die bewusste und zunehmende IT-unterstützte Bestimmung, Verbesserung, Innovation und Erhaltung von End-to-End-Prozessen."'' ([1], Seite 38)<br />
Zentral in BPM ist die Betrachtung unternehmerischer Aktivitäten als End-to-End Geschäftsprozesse. Ein Prozess ist eine (zeitlich/logisch bestimmte) Reihe von zumeist festgelegten Tätigkeiten (Aufgaben), die von einzelnen Personen (Funktionen) oder Maschinen auszuführen sind. Einzelne Aufgaben im Prozess werden angestoßen durch Ereignisse, brauchen als Input Informationen oder andere Ressourcen und liefern als Output wiederum selbst Informationen oder andere Produkte (Ergebnisse) oder lösen irgendwelche Ereignisse aus. End-to-End bedeutet, dass die den Prozess auslösende Instanz (zumeist Kunde/Auftraggeber) auch das Ergebnis des Prozesses erhält. Da solche Prozesse Mittel zum Zweck (der Kundenbedürfniserfüllung sowie der Unternehmenszielerreichung) sind, sind die Messung und Steigerung der Prozesseffektivität und der Prozesseffizienz von zentraler Bedeutung. Hierzu bekommen generell IT-Technologien, insbesondere sogenannte BPM-Softwaresuiten (BPMS) immer größerer Bedeutung.<br />
BPM-Aktivitäten in Zusammenhang mit strategischer Ausrichtung und organisatorischer Einführung/Umsetzung von Prozessen können sich durchaus aus dem Instrumentarium der altbewährten Geschäftsprozessoptimierung (GPO), Neudeutsch: Business-Process-Improvement (BPI), bedienen: Genannt seien hier Methoden wie Six Sigma, Lean Management, Total Quality Management (TQM) und Business Process Reengineering, die alle in den letzen Dekaden Bekanntheit und Verbreitung in Unternehmen gefunden haben.<br />
Für die Modellierung und Dokumentation der Prozesse bedient sich BPM gängiger Modellierungsansätze wie z.B. Business Modelling Notation (BPMN), Wertschöpfungsketten (z.B. im Rahmen von [[SCOR]]), Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK), oder mehr allgemeine Modellierungsmethoden wie Flow Charts und Uniform Modelling Language (UML).<br />
Für die Analyse und Leistungsmessung der Prozesse kommen Methoden wie Prozesskostenanalyse und -rechnung, Transaktionskostenanalyse, Durchlaufzeitenanalyse und Entscheidungsanalyse, sowie Simulationstechniken zum Einsatz.<br />
Für die technische Umsetzung kommen Anwendungen aus den Kategorien Elektronisches Dokumenten- und Content-Management, Workflowmanagement und ERP neben dedizierten BPM-Softwaresuiten (BPMS) in Frage. Ein aktueller Überblick über BPMS findet sich in [2]. Eine weitere Orientierung bietet [3] (Downloadbar unter http://www.bpm-guide.de/wp-content/uploads/2010/08/cw33-s14-17.pdf).<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet Business Process Management? ==<br />
Unternehmen, die sich mit BPM befassen, versprechen sich davon eine Steigerung der Qualität von Produkten und Dienstleistungen, eine Standardisierung der Arbeitsabläufe und eine Verbesserung der Prozesseffizienz. Zusätzlich erwartet man eine Verringerung der Durchlaufzeiten sowie eine Senkung der Prozesskosten. BPM bietet den Unternehmen die Möglichkeit sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren, kostenkritische Arbeitsschritte zu identifizieren und Engpässe zu erkennen. In der Folge kann BPM zu einer aussagekräftigen Kostenkalkulation sowie zur Erhöhung der Innovationsgeschwindigkeit führen.<br />
Eine Umfrage der Fachhochschule Koblenz aus 2007 zum Thema BPU in Großunternehmen und KMU versucht obige Aussagen zu quantifizieren [4]. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen eine höhere Umsatzrendite für Unternehmen, die gezielt BPM betreiben (Median: 6-8% vs. 4-6% bei den anderen Unternehmen).<br />
<br />
== Inwiefern kann Business Process Management für mich als KMU relevant sein? ==<br />
BPM verlangt als ganzheitlichen Ansatz ein oft umfassendes und strukturiertes Vorgehen. Viele KMUs können oder wollen sich so eine Investition nicht immer leisten. Nach der oben zitierten BPM-Umfrage wird ein gezieltes Prozessmanagement in KMUs nur halb so oft betrieben wie in größeren Unternehmen. Die Motive sich mit BPM zu befassen (siehe oben) dürften für KMU jedoch die gleichen wie für andere Unternehmen sein. Wichtiger als die Einführung von BPM-Software dürfte die Befassung mit Organisationsthemen (Prozessmodellierung und –analyse) sein. KMU müssen sich dabei auf Organisationsänderungen (Änderungen in Abteilungen und abteilungsübergreifenden Arbeitsgruppen und Änderungen in Arbeitsabläufen) einstellen.<br />
Im Rahmen des von der EU initiierten Rahmenprogramms "Europäischer Sozialfonds (ESF)" fördert die Virtuelle Hochschule Bayern als Projektträger ein Projekt der Universität Erlangen-Nürnberg, BMP@KMU, um "KMU Konzepte und Methoden an die Hand zu geben mit denen sie ein für ihre Unternehmensgröße adäquates und flexibles Business Prozess Management umsetzen können." [5]. Die Ausgestaltung der Arbeit in Form eines E-Learning-Angebots wird ab Sommer 2011 auf der Webseite des Projektes http://www.bpm-at-kmu.de/ erwartet.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei Business Process Management eine Rolle? ==<br />
Die EABPM hat sich bereits um die Quasi-Standardisierung der Fachinhalte des BPM verdient gemacht. Sie hat den Business Process Management Common Body of Knowledge – BPM CBOK© als Leitfaden für das Prozessmanagement herausgebracht [1] und schreibt das inhaltliche Konzept fort.<br />
Die im BPM CBOK© ausgearbeiteten und dargestellten Wissensfelder formen die inhaltliche Basis für die Zertifizierung von Prozessmanagement-Experten zu Certified Business Process Professionals CBPP®. CBPP®ist ein Zertifizierungsprogramm nach ISO 17024 2003. Zertifizierungsinstanz in Deutschland ist die Gesellschaft für Organisation e.V. (GfO) [6].<br />
Für die Bewertung der BPM-Aktivitäten in einem Unternehmen, zur Feststellung der Qualität der Aktivitäten sowie die Identifizierung von Optimierungspotenzial wurde als Prozessmanagementstandard das BPM-Reifegradmodell Eden entwickelt [7]. Eden wurde entwickelt in Analogie zu den Prozessreifestandards für Softwareprozessmanagement wie CMMI und SPICE ISO 15504.<br />
Da inzwischen viele Geschäftsprozesse zwischen mehreren Firmen im Sinne des E-Business abgewickelt werden, können diverse E-Business-Standards in BPM von Bedeutung sein. Dies gilt insbesondere für Prozess-Standards wie [[ECR|Efficient Consumer Response (ECR)]], [[SCOR|Supply Chain Operations Reference Modell (SCOR)]], oder auch [[EbXML|Electronic Business eXtensible Markup Language (ebXML)]] und [[RosettaNet_(Prozess)|RosettaNet]].<br />
Auf der IT-Ebene des BPM spielen sehr viele IT-Standards eine Rolle. Hier sind beispielhaft erwähnt: <br />
* Business Process Modelling Notation (BPMN) zur Modellierung und graphischen Visualisierung von Prozessen. Alternativ gibt es hierfür noch z.B. EPK und UML<br />
* [[XML|eXtensible Markup Language (XML)]] und diverse XML-basierenden Standards zur Definition, Validierung und Austausch von Daten und Dokumenten<br />
* SOAP, REST, und WSDL als Interfacesprachen für die Beschreibung und Ausführung von Anwendungen als (Web-)Services im Rahmen von Service Orientierte Architekturen (SOA)<br />
* Business Process Execution Language (BPEL), eine XML-basierenden Sprache zur Beschreibung und Ausführung automatisierter Prozessaktivitäten<br />
* Extensible Process Definition Language (XPDL), eine XML-basierendes Prozessmodell-Austauschformat für Prozessmodelle, die mit unterschiedlichen Anwendungen modelliert wurden. Alternativ gibt es für UML-Modellierungen das XML Metadata Interchange (XMI) Format als Austauschstandard zwischen Softwaremodellierungswerkzeugen<br />
<br />
== Weiterführende Informationen / Links ==<br />
'''Literatur:'''<br />
<br />
[1] ABPMP, Business Process Management Common Body of Knowledge - BPM CBOK: Leitfaden für das Prozessmanagement herausgegeben von der EABPM, 1. Aufl. Schmidt Dr. Goetz, 2009.<br />
<br />
[2] Computerwoche, „Überblick BPM-Produkte - Ratgeber: Orientierung im BPM-Dschungel - computerwoche.de“, Überblick BPM-Produkte. [Online]. Available: http://www.computerwoche.de/software/soa-bpm/2350819/index3.html. [Accessed: 01-Aug-2011].<br />
<br />
[3] J. Freund, „Wie Sie im BPM-Dschungel eine passende Lösung finden“, Computerwoche, Nr. 33-34/10, S. 14-17, Aug. 2010.<br />
<br />
[4] A. Komus, „Ergebnisse der BPM Umfrage 2007 « Blog zur BPM Umfrage 2007“, Ergebnisse der BPM Umfrage 2007 « Blog zur BPM Umfrage 2007. [Online]. Available: http://bpmumfrage.wordpress.com/2007/12/17/ergebnisse-der-bpm-umfrage-2007/. [Accessed: 01-Aug-2011].<br />
<br />
[5] VHB Virtuelle Hochschule Bayern, „Europäischer Sozialfonds in Bayern - ‚BPM@KMU‘ - Process Management“, Europäischer Sozialfonds in Bayern - „BPM@KMU“ - Process Management. [Online]. Available: http://esf.vhb.org/teilprojekte/bpm/. [Accessed: 01-Aug-2011].<br />
<br />
[6] GfO, „Das CBPP® Zertifikat | Gesellschaft für Organisation e.V.“, Das CBPP® Zertifikat | Gesellschaft für Organisation e.V. [Online]. Available: http://www.gfo-web.de/zertifizierung-cbpp/das-cbpp-zertifikat. [Accessed: 01-Aug-2011].<br />
<br />
[7] BPM Maturity Model eden e.V., „Eden Maturity Model for BPM“. [Online]. Available: http://www.bpm-maturitymodel.com/eden/opencms/de/. [Accessed: 26-Juli-2011].<br />
<br />
[8] M. Hirzel, F. Kühn, und I. Gaida, Prozessmanagement in der Praxis: Wertschöpfungsketten planen, optimieren und erfolgreich steuern, 2. Aufl. Gabler, 2008.<br />
<br />
'''Nützliche Links:'''<br />
* http://www.eabpm.org/ European Association of Business Process Management<br />
* http://www.gfo-web.de/home Gesellschaft für Organisation e.V.<br />
* http://www.bpmi.org/ Business Process Management Initiative der OMG<br />
* http://www.bpm-maturitymodel.com/eden/opencms/de/ BPM Maturity Model eden e.V.<br />
* http://www.bpm-guide.de/ BPM Guide<br />
* http://www.bpm-at-kmu.de/ BPM@KMU Projekt</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Business_Process_Management
Business Process Management
2011-10-11T08:06:21Z
<p>PROZEUS: /* Was bedeutet Business Process Management? */</p>
<hr />
<div>== Was bedeutet Business Process Management? ==<br />
Business Process Management (BPM), auf Deutsch "Geschäftsprozessmanagement", ist einerseits ein Organisationsansatz, andererseits ein Thema in der Informationstechnologie. Unter dem Begriff sammeln sich Theorien der Unternehmensführung, Methoden und Werkzeuge zur Analyse und Modellierung von Unternehmensprozessen sowie Überlegungen zu IT-Architekturen und den Einsatz und Integration von IT-Anwendungen zur Automatisierung und Steuerung (im Sinne des Controlling, Monitoring) unternehmerischer Prozesse.<br />
Die European Association of Business Process Management (EABPM), eine Organisation zur Förderung und Weiterentwicklung von BPM, gegründet in 2005 u.a. von der Deutschen Gesellschaft für Organisation (GfO), definiert BPM wie folgt:<br />
:''"BPM ist ein systematischer Ansatz, um sowohl automatisierte als auch nicht-automatisierte Prozesse zu erfassen, zu gestalten, auszuführen, zu dokumentieren, zu messen, zu überwachen und zu steuern und damit nachhaltig die mit der Unternehmensstrategie abgestimmten Ziele zu erreichen. BPM umfasst die bewusste und zunehmende IT-unterstützte Bestimmung, Verbesserung, Innovation und Erhaltung von End-to-End-Prozessen."'' ([1], Seite 38)<br />
Zentral in BPM ist die Betrachtung unternehmerischer Aktivitäten als End-to-End Geschäftsprozesse. Ein Prozess ist eine (zeitlich/logisch bestimmte) Reihe von zumeist festgelegten Tätigkeiten (Aufgaben), die von einzelnen Personen (Funktionen) oder Maschinen auszuführen sind. Einzelne Aufgaben im Prozess werden angestoßen durch Ereignisse, brauchen als Input Informationen oder andere Ressourcen und liefern als Output wiederum selbst Informationen oder andere Produkte (Ergebnisse) oder lösen irgendwelche Ereignisse aus. End-to-End bedeutet, dass die den Prozess auslösende Instanz (zumeist Kunde/Auftraggeber) auch das Ergebnis des Prozesses erhält. Da solche Prozesse Mittel zum Zweck (der Kundenbedürfniserfüllung sowie der Unternehmenszielerreichung) sind, sind die Messung und Steigerung der Prozesseffektivität und der Prozesseffizienz von zentraler Bedeutung. Hierzu bekommen generell IT-Technologien, insbesondere sogenannte BPM-Softwaresuiten (BPMS) immer größerer Bedeutung.<br />
BPM-Aktivitäten in Zusammenhang mit strategischer Ausrichtung und organisatorischer Einführung/Umsetzung von Prozessen können sich durchaus aus dem Instrumentarium der altbewährten Geschäftsprozessoptimierung (GPO), Neudeutsch: Business-Process-Improvement (BPI), bedienen: Genannt seien hier Methoden wie Six Sigma, Lean Management, Total Quality Management (TQM) und Business Process Reengineering, die alle in den letzen Dekaden Bekanntheit und Verbreitung in Unternehmen gefunden haben.<br />
Für die Modellierung und Dokumentation der Prozesse bedient sich BPM gängiger Modellierungsansätze wie z.B. Business Modelling Notation (BPMN), Wertschöpfungsketten (z.B. im Rahmen von [[SCOR]]), Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK), oder mehr allgemeine Modellierungsmethoden wie Flow Charts und Uniform Modelling Language (UML).<br />
Für die Analyse und Leistungsmessung der Prozesse kommen Methoden wie Prozesskostenanalyse und -rechnung, Transaktionskostenanalyse, Durchlaufzeitenanalyse und Entscheidungsanalyse, sowie Simulationstechniken zum Einsatz.<br />
Für die technische Umsetzung kommen Anwendungen aus den Kategorien Elektronisches Dokumenten- und Content-Management, Workflowmanagement und ERP neben dedizierten BPM-Softwaresuiten (BPMS) in Frage. Ein aktueller Überblick über BPMS findet sich in [2]. Eine weitere Orientierung bietet [3] (Downloadbar unter http://www.bpm-guide.de/wp-content/uploads/2010/08/cw33-s14-17.pdf).<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet Business Process Management? ==<br />
Unternehmen, die sich mit BPM befassen, versprechen sich davon eine Steigerung der Qualität von Produkten und Dienstleistungen, eine Standardisierung der Arbeitsabläufe und eine Verbesserung der Prozesseffizienz. Zusätzlich erwartet man eine Verringerung der Durchlaufzeiten sowie eine Senkung der Prozesskosten. BPM bietet den Unternehmen die Möglichkeit sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren, kostenkritische Arbeitsschritte zu identifizieren und Engpässe zu erkennen. In der Folge kann BPM zu einer aussagekräftigen Kostenkalkulation sowie zur Erhöhung der Innovationsgeschwindigkeit führen.<br />
Eine Umfrage der Fachhochschule Koblenz aus 2007 zum Thema BPU in Großunternehmen und KMU versucht obige Aussagen zu quantifizieren [4]. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen eine höhere Umsatzrendite für Unternehmen, die gezielt BPM betreiben (Median: 6-8% vs. 4-6% bei den anderen Unternehmen).<br />
<br />
== In wie fern kann Business Process Management für mich als KMU relevant sein? ==<br />
BPM verlangt als ganzheitlichen Ansatz ein oft umfassendes und jedenfalls strukturiertes Vorgehen. Viele KMUs können oder wollen sich so einen Investition nicht immer leisten. Nach der oben zitierten BPM-Umfrage wird ein gezieltes Prozessmanagement in KMUs nur halb so oft betrieben wie in größeren Unternehmen. Die Motive sich mit BPM zu befassen (siehe oben) dürften für KMU jedoch die gleichen wie für andere Unternehmen sein. Wichtiger als die Einführung von BPM-Software dürfte die Befassung mit Organisationsthemen (Prozessmodellierung und –analyse) sein. KMU müssen sich dabei auf Organisationsänderungen (Änderungen in Abteilungen und abteilungsübergreifenden Arbeitsgruppen und Änderungen in Arbeitsabläufen) einstellen.<br />
Im Rahmen des von der EU initiierten Rahmenprogramms "Europäisches Sozialfonds (ESF)" fördert die Virtuelle Hochschule Bayern als Projektträger ein Projekt der Universität Erlangen-Nürnberg, BMP@KMU, um "KMU Konzepte und Methoden an die Hand zu geben mit denen sie ein für ihre Unternehmensgröße adäquates und flexibles Business Prozess Management umsetzen können." [5]. Die Ausgestaltung der Arbeit in Form eines E-Learning-Angebots wird ab Sommer 2011 auf der Webseite des Projektes http://www.bpm-at-kmu.de/ erwartet.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei Business Process Management eine Rolle? ==<br />
Die EABPM hat sich bereits um die Quasi-Standardisierung der Fachinhalte des BPM verdient gemacht. Sie hat den Business Process Management Common Body of Knowledge – BPM CBOK© als Leitfaden für das Prozessmanagement herausgebracht [1] und schreibt das inhaltliche Konzept fort.<br />
Die im BPM CBOK© ausgearbeiteten und dargestellten Wissensfelder formen die inhaltliche Basis für die Zertifizierung von Prozessmanagement-Experten zu Certified Business Process Professionals CBPP®. CBPP®ist ein Zertifizierungsprogramm nach ISO 17024 2003. Zertifizierungsinstanz in Deutschland ist die Gesellschaft für Organisation e.V. (GfO) [6].<br />
Für die Bewertung der BPM-Aktivitäten in einem Unternehmen, zur Feststellung der Qualität der Aktivitäten sowie die Identifizierung von Optimierungspotenzial wurde als Prozessmanagementstandard das BPM-Reifegradmodell Eden entwickelt [7]. Eden wurde entwickelt in Analogie zu den Prozessreifestandards für Softwareprozessmanagement wie CMMI und SPICE ISO 15504.<br />
Da inzwischen viele Geschäftsprozesse zwischen mehreren Firmen im Sinne des E-Business abgewickelt werden, können diverse E-Business-Standards in BPM von Bedeutung sein. Dies gilt insbesondere für Prozess-Standards wie [[ECR|Efficient Consumer Response (ECR)]], [[SCOR|Supply Chain Operations Reference Modell (SCOR)]], oder auch [[EbXML|Electronic Business eXtensible Markup Language (ebXML)]] und [[RosettaNet_(Prozess)|RosettaNet]].<br />
Auf der IT-Ebene des BPM spielen sehr viele IT-Standards eine Rolle. Hier sind beispielhaft erwähnt: <br />
* Business Process Modelling Notation (BPMN) zur Modellierung und graphischen Visualisierung von Prozessen. Alternativ gibt es hierfür noch z.B. EPK und UML<br />
* [[XML|eXtensible Markup Language (XML)]] und diverse XML-basierenden Standards zur Definition, Validierung und Austausch von Daten und Dokumenten<br />
* SOAP, REST, und WSDL als Interfacesprachen für die Beschreibung und Ausführung von Anwendungen als (Web-)Services im Rahmen von Service Orientierte Architekturen (SOA)<br />
* Business Process Execution Language (BPEL), eine XML-basierenden Sprache zur Beschreibung und Ausführung automatisierter Prozessaktivitäten<br />
* Extensible Process Definition Language (XPDL), eine XML-basierendes Prozessmodell-Austauschformat für Prozessmodelle, die mit unterschiedlichen Anwendungen modelliert wurden. Alternativ gibt es für UML-Modellierungen das XML Metadata Interchange (XMI) Format als Austauschstandard zwischen Softwaremodellierungswerkzeugen<br />
<br />
== Weiterführende Informationen / Links ==<br />
'''Literatur:'''<br />
<br />
[1] ABPMP, Business Process Management Common Body of Knowledge - BPM CBOK: Leitfaden für das Prozessmanagement herausgegeben von der EABPM, 1. Aufl. Schmidt Dr. Goetz, 2009.<br />
<br />
[2] Computerwoche, „Überblick BPM-Produkte - Ratgeber: Orientierung im BPM-Dschungel - computerwoche.de“, Überblick BPM-Produkte. [Online]. Available: http://www.computerwoche.de/software/soa-bpm/2350819/index3.html. [Accessed: 01-Aug-2011].<br />
<br />
[3] J. Freund, „Wie Sie im BPM-Dschungel eine passende Lösung finden“, Computerwoche, Nr. 33-34/10, S. 14-17, Aug. 2010.<br />
<br />
[4] A. Komus, „Ergebnisse der BPM Umfrage 2007 « Blog zur BPM Umfrage 2007“, Ergebnisse der BPM Umfrage 2007 « Blog zur BPM Umfrage 2007. [Online]. Available: http://bpmumfrage.wordpress.com/2007/12/17/ergebnisse-der-bpm-umfrage-2007/. [Accessed: 01-Aug-2011].<br />
<br />
[5] VHB Virtuelle Hochschule Bayern, „Europäischer Sozialfonds in Bayern - ‚BPM@KMU‘ - Process Management“, Europäischer Sozialfonds in Bayern - „BPM@KMU“ - Process Management. [Online]. Available: http://esf.vhb.org/teilprojekte/bpm/. [Accessed: 01-Aug-2011].<br />
<br />
[6] GfO, „Das CBPP® Zertifikat | Gesellschaft für Organisation e.V.“, Das CBPP® Zertifikat | Gesellschaft für Organisation e.V. [Online]. Available: http://www.gfo-web.de/zertifizierung-cbpp/das-cbpp-zertifikat. [Accessed: 01-Aug-2011].<br />
<br />
[7] BPM Maturity Model eden e.V., „Eden Maturity Model for BPM“. [Online]. Available: http://www.bpm-maturitymodel.com/eden/opencms/de/. [Accessed: 26-Juli-2011].<br />
<br />
[8] M. Hirzel, F. Kühn, und I. Gaida, Prozessmanagement in der Praxis: Wertschöpfungsketten planen, optimieren und erfolgreich steuern, 2. Aufl. Gabler, 2008.<br />
<br />
'''Nützliche Links:'''<br />
* http://www.eabpm.org/ European Association of Business Process Management<br />
* http://www.gfo-web.de/home Gesellschaft für Organisation e.V.<br />
* http://www.bpmi.org/ Business Process Management Initiative der OMG<br />
* http://www.bpm-maturitymodel.com/eden/opencms/de/ BPM Maturity Model eden e.V.<br />
* http://www.bpm-guide.de/ BPM Guide<br />
* http://www.bpm-at-kmu.de/ BPM@KMU Projekt</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-07-18T16:40:23Z
<p>PROZEUS: /* Stufe III Transaktion */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation ==<br />
Zusätzlich zum Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per E-Mail oder über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kontaktaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst die Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben im Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenziellen Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannte Portale lösen. Dies ist besonders auf kommunaler Ebene erfolgreich.<br />
<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. Im April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Ländern und befasst sich mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
[[Datei:E-Government.PNG|200px|thumb|right|Zielsystem der Nationalen E-Government-Strategie, abrufbar unter: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Aktuelles/nationale_e_government_strategie_beschluss_20100924_download.pdf?__blob=publicationFile]]]<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst einmal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, eventuell hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und der IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung ihren eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege veröffentlicht: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf das E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, den Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. dem XML-Schema für Datendefinitionen. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an der Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-07-18T16:39:33Z
<p>PROZEUS: /* Stufe III Transaktion */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation ==<br />
Zusätzlich zum Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per E-Mail oder über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kontaktaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst die Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben im Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenziellen Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannte Portale lösen. Dies ist besonders auf kommunaler Ebene erfolgreich.<br />
<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. Im April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Ländern und befasst sich mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
[[Datei:E-Government.PNG|200px|thumb|left|Zielsystem der Nationalen E-Government-Strategie, abrufbar unter: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Aktuelles/nationale_e_government_strategie_beschluss_20100924_download.pdf?__blob=publicationFile]]]<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst einmal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, eventuell hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und der IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung ihren eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege veröffentlicht: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf das E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, den Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. dem XML-Schema für Datendefinitionen. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an der Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-07-18T16:36:19Z
<p>PROZEUS: /* Stufe III Transaktion */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation ==<br />
Zusätzlich zum Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per E-Mail oder über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kontaktaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst die Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben im Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenziellen Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannte Portale lösen. Dies ist besonders auf kommunaler Ebene erfolgreich.<br />
<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. Im April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Ländern und befasst sich mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
[[Datei:E-Government.png]]<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst einmal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, eventuell hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und der IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung ihren eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege veröffentlicht: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf das E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, den Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. dem XML-Schema für Datendefinitionen. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an der Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/Datei:E-Government.PNG
Datei:E-Government.PNG
2011-07-18T16:34:00Z
<p>PROZEUS: Anhang A: Zielsystem der Nationalen E-Government-Strategie
Nationale E-Government-Strategie, abrufbar unter: http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Aktuelles/nationale_e_government_strategie_beschluss_20100924_download.pdf?__blob=publicationFi</p>
<hr />
<div>Anhang A: Zielsystem der Nationalen E-Government-Strategie<br />
Nationale E-Government-Strategie, abrufbar unter: http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Aktuelles/nationale_e_government_strategie_beschluss_20100924_download.pdf?__blob=publicationFile</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-30T08:06:33Z
<p>PROZEUS: /* Nützliche Links: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation ==<br />
Zusätzlich zum Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per E-Mail oder über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kontaktaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst die Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben im Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenziellen Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannte Portale lösen. Dies ist besonders auf kommunaler Ebene erfolgreich.<br />
<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. Im April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Ländern und befasst sich mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst einmal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, eventuell hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und der IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung ihren eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege veröffentlicht: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf das E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, den Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. dem XML-Schema für Datendefinitionen. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an der Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-30T08:05:15Z
<p>PROZEUS: /* Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation ==<br />
Zusätzlich zum Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per E-Mail oder über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kontaktaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst die Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben im Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenziellen Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannte Portale lösen. Dies ist besonders auf kommunaler Ebene erfolgreich.<br />
<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. Im April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Ländern und befasst sich mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst einmal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, eventuell hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und der IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung ihren eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege veröffentlicht: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf das E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, den Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. dem XML-Schema für Datendefinitionen. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an der Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-30T07:58:00Z
<p>PROZEUS: /* Weiterführende Informationen: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation ==<br />
Zusätzlich zum Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per E-Mail oder über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kontaktaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst die Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben im Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenziellen Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannte Portale lösen. Dies ist besonders auf kommunaler Ebene erfolgreich.<br />
<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. Im April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Ländern und befasst sich mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst einmal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, eventuell hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und der IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung ihren eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege veröffentlicht: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf das E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-30T07:57:29Z
<p>PROZEUS: /* Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation ==<br />
Zusätzlich zum Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per E-Mail oder über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kontaktaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst die Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben im Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenziellen Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannte Portale lösen. Dies ist besonders auf kommunaler Ebene erfolgreich.<br />
<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. Im April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Ländern und befasst sich mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst einmal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, eventuell hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und der IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung ihren eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege veröffentlicht: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf das E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-30T07:42:30Z
<p>PROZEUS: /* Stufe III Transaktion: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation ==<br />
Zusätzlich zum Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per E-Mail oder über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kontaktaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst die Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben im Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenziellen Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannte Portale lösen. Dies ist besonders auf kommunaler Ebene erfolgreich.<br />
<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. Im April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Ländern und befasst sich mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-30T07:42:19Z
<p>PROZEUS: /* Stufe II Kommunikation: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation ==<br />
Zusätzlich zum Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per E-Mail oder über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kontaktaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst die Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben im Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenziellen Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannte Portale lösen. Dies ist besonders auf kommunaler Ebene erfolgreich.<br />
<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. Im April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Ländern und befasst sich mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-30T07:42:07Z
<p>PROZEUS: /* Stufe I Information: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zum Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per E-Mail oder über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kontaktaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst die Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben im Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenziellen Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannte Portale lösen. Dies ist besonders auf kommunaler Ebene erfolgreich.<br />
<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. Im April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Ländern und befasst sich mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T16:06:41Z
<p>PROZEUS: /* Stufe III Transaktion: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zum Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per E-Mail oder über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kontaktaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst die Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben im Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenziellen Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannte Portale lösen. Dies ist besonders auf kommunaler Ebene erfolgreich.<br />
<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. Im April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Ländern und befasst sich mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T16:02:34Z
<p>PROZEUS: /* Stufe II Kommunikation: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zum Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per E-Mail oder über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kontaktaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T16:01:39Z
<p>PROZEUS: /* Stufe I Information: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellte Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellte Bürgerinformationen, touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T16:00:56Z
<p>PROZEUS: </p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T16:00:37Z
<p>PROZEUS: /* Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
'''Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:''' ==<br />
<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T16:00:06Z
<p>PROZEUS: </p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
<br />
== '''Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:''' ==<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T15:59:19Z
<p>PROZEUS: </p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgänge auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. <br />
'''Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:'''<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T15:56:26Z
<p>PROZEUS: /* Weiterführende Informationen: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronischen Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgängen auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
*[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
*[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html]. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
*[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: [http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de]. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
*[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T15:54:04Z
<p>PROZEUS: /* Nützliche Links: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronischen Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgängen auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
* [http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] www.neue-verwaltung.de<br />
* [http://www.it-planungsrat.de/] www.it-planungsrat.de<br />
* [http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] www.xoev.de<br />
* [http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] www.cio.bund.de<br />
* [http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm] www.ec.europa.eu</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T15:52:43Z
<p>PROZEUS: /* Weiterführende Informationen / Links */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronischen Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgängen auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen:==<br />
<br />
[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
[http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] <br />
[http://www.it-planungsrat.de/] <br />
[http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] <br />
[http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] <br />
[http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm]</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T15:51:32Z
<p>PROZEUS: /* Stufe I Information: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronischen Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgängen auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen / Links ==<br />
<br />
[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
[http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] <br />
[http://www.it-planungsrat.de/] <br />
[http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] <br />
[http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] <br />
[http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm]</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T15:51:11Z
<p>PROZEUS: /* Welche Vorteile bietet E-Government? */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronischen Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgängen auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
"In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates" [2]<br />
<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung.<br />
<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen / Links ==<br />
<br />
[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
[http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] <br />
[http://www.it-planungsrat.de/] <br />
[http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] <br />
[http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] <br />
[http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm]</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T15:50:14Z
<p>PROZEUS: /* In wie fern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronischen Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgängen auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
„In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates“ [2]<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== Inwiefern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen / Links ==<br />
<br />
[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
[http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] <br />
[http://www.it-planungsrat.de/] <br />
[http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] <br />
[http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] <br />
[http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm]</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T15:49:59Z
<p>PROZEUS: /* In wie fern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronischen Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgängen auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
„In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates“ [2]<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== In wie fern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
<br />
== Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle? ==<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen / Links ==<br />
<br />
[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
[http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] <br />
[http://www.it-planungsrat.de/] <br />
[http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] <br />
[http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] <br />
[http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm]</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T15:49:10Z
<p>PROZEUS: /* Stufe III Transaktion: */</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronischen Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgängen auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3].<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
„In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates“ [2]<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== In wie fern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle?<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen / Links ==<br />
<br />
[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
[http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] <br />
[http://www.it-planungsrat.de/] <br />
[http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] <br />
[http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] <br />
[http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm]</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/EGovernment
EGovernment
2011-06-29T15:47:39Z
<p>PROZEUS: Die Seite wurde neu angelegt: „E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien üb…“</p>
<hr />
<div>E-Government bezeichnet die Abwicklung von Verwaltungsvorgängen in oder mit Behörden bzw. öffentlichen Verwaltungen unter Zuhilfenahme von I&K-Technologien über elektronischen Medien, insbesondere das Internet. Salopp gesagt sind damit die E-Business-Aktivitäten der öffentlichen Hand gemeint. Es handelt sich dabei um Verwaltungsvorgängen auf allen Ebenen: Kommunen, Land und Bund. Dabei können neben der entsprechenden Behörde (Engl.: Administration, bzw. Government als Allgemeinbegriff) auch Bürger, Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen involviert sein. Entsprechend redet man in der Speyerer Definition von Electronic Government [1] von G2G (Government to Government), G2C (Government to Citizen), G2B (Government to Business) oder auch G2N (Government to Non-Profit). In manchen Publikationen ist auch der Rede von A2A, A2C und A2B, wobei dann an der Stelle des „G“ das „A“ für „Administration“ steht.<br />
<br />
Manchmal wird der Begriff E-Government noch weiter gefasst. Er umfasst dann zusätzlich die IT-Unterstützung von politisch-gesellschaftlichen Prozessen zur demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese Felder werden jedoch im Allgemeinen unter den Begriffen E-Democracy und E-Voting weiter verfolgt und meist getrennt von E-Government gesehen.<br />
Unabhängig von den genauen Anwendungsfeldern klassifiziert man E-Government nach Graden der Interaktion, die zwischen der entsprechenden Verwaltung und ihrem Gegenüber stattfindet. Nach Speyer Definition [1] unterscheidet man:<br />
<br />
== Stufe I Information: ==<br />
Bürger bzw. Firmen können sich eigeninitiativ von der Behörde elektronisch zur Verfügung gestellten Informationen abrufen. Dazu zählen z.B. im Web bereitgestellten Bürgerinformationen, Touristische Information zur Förderung des Fremdenverkehrs, oder auch Wirtschaftsinformationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />
<br />
== Stufe II Kommunikation: ==<br />
Zusätzlich zu den Informationsabruf bekommen Bürger bzw. Firmen die Gelegenheit in Kommunikation mit der Behörde zu treten. Es können weitere Informationen oder Formulare per Email o.d. über die Website angefragt werden, oder Bitten um Kommunikationsaufnahme abgesetzt werden. Manche Plattformen räumen Foren oder Chats ein.<br />
<br />
== Stufe III Transaktion: ==<br />
Es wird Bürgern und Firmen, sowie der Behörde selbst der Möglichkeit eingeräumt auf elektronischem Wege (rechtlich) verbindliche Angaben zu machen oder elektronische Dienstleistungen zu erbringen. So können dann z.B. Erklärungen (z.B. Steuererklärung), Antragstellungen (z.B. Bauanträge) oder öffentliche Ausschreibungen/Vergaben in Prinzip vollständig elektronisch abgewickelt werden.<br />
<br />
Der führende Gedanke bei der Gestaltung von E-Government-Dienstleistungen seitens der Behörden ist die Dienstleistungsbündelung, ausgerichtet nach Bedarfslagen (sogenannte Lebenslagen wie z.B. Umzug, Firmengründung, Bauvorhaben) der potenzielle Kunden (Bürger, Unternehmen). Das Lebenslagenkonzept integriert verschiedene Verwaltungsleistungen unabhängig von der Zugehörigkeit einzelner Dienststellen oder Gebietskörperschaften. Somit soll der Bürger bzw. das Unternehmen in seiner spezifischen Bedarfslage nur eine Anlaufstelle für alle dieser Lage spezifischen Anliegen erhalten. Technisch lässt sich dies sehr gut über sogenannten Portalen lösen. Dies ist besonders auf kommunale Ebene erfolgreich.<br />
Auf verschiedenen Behördenebenen hat man sich schon früh (1990-er Jahren) mit E-Government befasst. Besonders Kommunen sahen eine Chance sich neu und modern für ihre Bürger und lokalen Firmen aufzustellen – bei gleichzeitiger Verschlankung und Kostensenkung diverser Verwaltungsprozesse. Bald wurde jedoch klar, dass ein richtiger Erfolg (insbesondere die Realisierung der Stufe III in Anwendungen) und Akzeptanz seitens Bürger und Wirtschaft erst durch Abstimmung und Integration aller Behördenebenen, einhergehend mit einer entsprechenden Gesetzgebung und Standardisierung, möglich sein würde. Seither bemüht sich der Bund, Themen und Aktionen für Bund und Länder zu koordinieren. <br />
Ressortübergreifend ist die Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundeministerium des Inneren) für die E-Governmentstrategie des Bundes zuständig. In April 2010 wurde unter Vorsitz des Bundes der IT-Planungsrat gegründet. Der Rat ist eine Initiative von Bund und Länder und befasst mit den zentralen Themen der Bund-Länder-übergreifenden IT-Steuerung. In September 2010 hat der Rat eine nationale E-Governmentstrategie beschlossen [2], sowie einen Aktionsplan verabschiedet [3]. <br />
<br />
<br />
== Welche Vorteile bietet E-Government? ==<br />
„In der Nationalen E-Government Strategie sind sechs Ziele definiert, an denen sich die Projekte ausrichten werden, u.a. die maßgebliche Orientierung am Nutzen von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, die Erhöhung der Effizienz des Verwaltungshandelns, die Transparenz über Daten und Abläufe sowie der Datenschutz. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Strategie ist die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe über Internetangebote des Staates“ [2]<br />
Abgesehen von dem direkten Nutzen für die öffentliche Hand selbst (Effizienzsteigerung, Kostenminimierung, Verbesserung der Anerkennung bei den Bürgern und Unternehmen) verspricht E-Government auch einen direkten Nutzen für Bürger und Unternehmen. Diese können als Nutzer möglichst viele ihrer Anliegen über verschiedene Wege bei gebündelten Anlaufstellen abschließend erledigen. Durch die schnelle, vernetzte und ebenenübergreifende Zusammenarbeit der diversen Behörden kann bei Bürgern und Unternehmen der Verwaltungsaufwand minimiert werden. Sie können auch profitieren von verringerten Durchlaufzeiten der behördlichen Leistungserbringung<br />
Für die Wirtschaft bzw. das einzelne Unternehmen sind insbesondere die in der eigenen Organisation erzielbaren Einsparpotenziale entscheidend. Da vor allem für KMU ein relativ hoher Aufwand durch (vor allem kommunale) Behördenkontakte (Arbeitsamt, Krankenkassen, Finanzverwaltung, usw.) entsteht, kann eine Prozessoptimierung bei diesen Behörden auch zu einer Arbeitsentlastung in den Unternehmen führen. Durch E-Government induzierte Standardisierung kann dabei zu einer weitgehenden Automatisierung der Kommunikationsprozesse (ERP-Datenaustausch) führen.<br />
<br />
== In wie fern kann E-Government für mich als KMU relevant sein? ==<br />
E-Government-Aktivitäten einer Behörde sind zunächst mal direkt relevant für alle, die mit dieser Behörde zusammenarbeiten müssen: Neue Regularien, evtl. hinterlegt mit neuen Gesetzen, sind einzuhalten. Wie oben beschrieben, können sich daraus auch durchaus Vorteile für das Unternehmen ergeben. In wieweit sich solche Potenziale heben lassen ist allerdings abhängig von der Bereitschaft sich mit den eigenen Geschäftsprozessen und IT-Infrastruktur aktiv auseinander zu setzen.<br />
Besondere Nennung verdient hier noch die Tatsache, dass die öffentliche Verwaltung seinen eigenen Bedarf an Produkten und Dienstleistungen auf elektronischem Wege kundtut und versucht einzukaufen: Ausschreibungen und Vergaben werden automatisiert und standardisiert. Für Firmen, die sich auf dieses E-Procurement der öffentlichen Hand einstellen und sich in diesen IT-basierten Prozessen einklinken, erhöht sich evtl. die Chance einer Auftragsgewinnung.<br />
Welche Standards spielen bei E-Government eine Rolle?<br />
Der oben schon aufgeführte IT-Planungsrat hat auch die Kompetenz, fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitäts- und IT-Sicherheitsstandards zu beschließen. Hierzu wurde eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) beim Land Bremen eingerichtet. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Vorschläge zur Beschlussfassung durch den IT-Planungsrat für Standards im Sinne des IT-Staatsvertrages auszuarbeiten. Zentrales Standardisierungsparadigma ist das XÖV [4].<br />
„XÖV steht für XML in der öffentlichen Verwaltung. Ziel von XÖV ist es, Datenaustausch innerhalb und mit der öffentlichen Verwaltung zu standardisieren. Hierdurch wird die Interoperabilität verbessert und in der Folge werden elektronische Prozesse einheitlicher und effizienter gestaltet.„ [5]<br />
XÖV bedient sich diverser XML-Standards, wie z.B. XML-Schema für Datendefinition. Im XÖV-Handbuch, abrufbar unter [4], ist ein Vorgehen zur Entwicklung von XÖV-Standards definiert. Es wurde eigens eine XÖV-Koordination eingerichtet um die XÖV-Konformität entwickelter Standards zu prüfen und zu bestätigen.<br />
Zurzeit gibt es mehr als 20 Vorhaben, die an die Entwicklung von XÖV-Standards arbeiten. Verschiedene Standards finden auch bereits Anwendung, wie z.B. XMeld, XAusländer, XZuFi, XPersonenstand. Eine Übersicht über die Vorhaben findet sich in [6].<br />
<br />
== Weiterführende Informationen / Links ==<br />
<br />
[1] J. von Lucke und H. Reinermann, „Speyerer Definition von Electronic Government“. 2000.<br />
[2] IT-Beauftragte der Bundesregierung, „IT-Beauftragte der Bundesregierung - Aktuelles“, 28-Sep-2010. [Online]. Available: http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20100927-nationale-e-government-strategie.html. [Accessed: 24-Juni-2011].<br />
[3] IT-Planungsrat, „IT Planungsrat - Startseite - Aktionsplan Deutschland-Online 2010“, Aktionsplan Deutschland-Online 2010, Sep-2010. [Online]. Available: http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projekte/Aktionsplan_2010.html. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[4] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - Startseite“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[5] XÖV, „XÖV - Glossar“, XÖV Standardisierung, 2010. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=&template=20_glossar_d&begriff=X%D6V#glossar_2087. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[6] KoSIT, Bremen, Verwaltung Online, „XÖV - XÖV Vorhaben“, XÖV-Vorhaben des Bundes, der Länder und Kommunen. [Online]. Available: http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.742.de. [Accessed: 25-Juni-2011].<br />
[7] F. Bieler und G. Schwarting, e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, 1. Aufl. Schmidt (Erich), Berlin, 2006.<br />
<br />
<br />
== Nützliche Links: ==<br />
[http://www.neue-verwaltung.de/egovernment.html] <br />
[http://www.it-planungsrat.de/] <br />
[http://www.xoev.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen02.c.730.de] <br />
[http://www.cio.bund.de/cln_164/DE/Home/home_node.html] <br />
[http://ec.europa.eu/information_society/activities/egovernment/index_en.htm]</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/SA2_Worldsync
SA2 Worldsync
2011-06-29T15:29:53Z
<p>PROZEUS: </p>
<hr />
<div>Die '''SA2 Worldsync GmbH''' ist ein Anbieter von integrierten Datenmanagement-Lösungen für Handel und Industrie mit Sitz in Köln. Mit Expertise in den drei Bereichen Global Data Synchronisation (GDS), Product Information Management [[Produktinformationsmanagement|(PIM)]] und Electronic Data Interchange ([[EDI]]) versetzt SA2 Worldsync Unternehmen aus Handel und Industrie in die Lage, Kernprozesse im Management von Produkt-, Stamm- und Transaktionsdaten effizient abzubilden und umzusetzen. Weltweit nutzen mehr als 6.800 Unternehmen die Lösungen und Services von SA2 Worldsync, darunter Best Buy, Casino Group, Coca Cola, Edeka, Mars, Metro Group.<br />
<br />
Die Datenpool-Services von SA2 Worldsync ermöglichen den professionellen Austausch von Artikelstammdaten auf Basis internationaler GDSN Standards. Über den Datenpool von SA2 Worldsync wird der elektronische Datenverkehr rationalisiert, indem Unternehmen ihre Artikelstammdaten nicht länger bilateral, sondern multilateral austauschen. Hersteller übermitteln dabei ihre Stammdaten einmalig an SA2 Worldsync. Die Weiterleitung an alle relevanten Händler erfolgt automatisch. Zusätzlich prüft SA2 Worldsync die Daten auf Qualität und schließt damit Reklamationen aufgrund von fehlerhaften Stammdaten aus.<br />
<br />
<br />
'''GDSN-Zertifikat: '''SA2 Worldsync ist durch die offizielle Organisation Global Registry Inc. für die Nutzung des Global Data Synchronisation Network (GDSN) zertifiziert. GDSN ist ein internationales Netzwerk standardkompatibler Datenpools und ermöglicht die länderübergreifende Distribution von Stammdaten. Damit eröffnet SA2 Worldsync allen Herstellern und Händlern den Weg zum internationalen Datenaustausch. Nutzer von SA2 Worldsync erhalten dabei alle Services aus einer Hand und müssen keine Verträge mit weiteren lokalen Datenpools abschließen.<br />
<br />
<br />
'''Globaler Datenaustausch: '''Neben der globalen Ausrichtung des Datenpools bietet SA2 Worldsync seinen Kunden weitere Dienstleistungen an. Durch das integrierte Lösungsportfolio aus Datenpool, Product Information Management und EDI kann die komplette Prozesskette vom Hersteller bis in die Handelssysteme abgedeckt werden. Die Mehrwerte: Über das Management der reinen Artikelstammdaten hinaus können auf einer durchgängigen Plattform strukturierte und unstrukturierte Daten und Inhalte wie z.B. Multimediainformationen gespeichert, verändert und übermittelt werden.</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/SA2_Worldsync
SA2 Worldsync
2011-06-29T15:29:17Z
<p>PROZEUS: </p>
<hr />
<div>Die '''SA2 Worldsync GmbH''' ist ein Anbieter von integrierten Datenmanagement-Lösungen für Handel und Industrie mit Sitz in Köln. Mit Expertise in den drei Bereichen Global Data Synchronisation (GDS), Product Information Management [[(Produktinformationsmanagement|PIM)]] und Electronic Data Interchange ([[EDI]]) versetzt SA2 Worldsync Unternehmen aus Handel und Industrie in die Lage, Kernprozesse im Management von Produkt-, Stamm- und Transaktionsdaten effizient abzubilden und umzusetzen. Weltweit nutzen mehr als 6.800 Unternehmen die Lösungen und Services von SA2 Worldsync, darunter Best Buy, Casino Group, Coca Cola, Edeka, Mars, Metro Group.<br />
<br />
Die Datenpool-Services von SA2 Worldsync ermöglichen den professionellen Austausch von Artikelstammdaten auf Basis internationaler GDSN Standards. Über den Datenpool von SA2 Worldsync wird der elektronische Datenverkehr rationalisiert, indem Unternehmen ihre Artikelstammdaten nicht länger bilateral, sondern multilateral austauschen. Hersteller übermitteln dabei ihre Stammdaten einmalig an SA2 Worldsync. Die Weiterleitung an alle relevanten Händler erfolgt automatisch. Zusätzlich prüft SA2 Worldsync die Daten auf Qualität und schließt damit Reklamationen aufgrund von fehlerhaften Stammdaten aus.<br />
<br />
<br />
'''GDSN-Zertifikat: '''SA2 Worldsync ist durch die offizielle Organisation Global Registry Inc. für die Nutzung des Global Data Synchronisation Network (GDSN) zertifiziert. GDSN ist ein internationales Netzwerk standardkompatibler Datenpools und ermöglicht die länderübergreifende Distribution von Stammdaten. Damit eröffnet SA2 Worldsync allen Herstellern und Händlern den Weg zum internationalen Datenaustausch. Nutzer von SA2 Worldsync erhalten dabei alle Services aus einer Hand und müssen keine Verträge mit weiteren lokalen Datenpools abschließen.<br />
<br />
<br />
'''Globaler Datenaustausch: '''Neben der globalen Ausrichtung des Datenpools bietet SA2 Worldsync seinen Kunden weitere Dienstleistungen an. Durch das integrierte Lösungsportfolio aus Datenpool, Product Information Management und EDI kann die komplette Prozesskette vom Hersteller bis in die Handelssysteme abgedeckt werden. Die Mehrwerte: Über das Management der reinen Artikelstammdaten hinaus können auf einer durchgängigen Plattform strukturierte und unstrukturierte Daten und Inhalte wie z.B. Multimediainformationen gespeichert, verändert und übermittelt werden.</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/SA2_Worldsync
SA2 Worldsync
2011-06-29T15:26:56Z
<p>PROZEUS: </p>
<hr />
<div>Die '''SA2 Worldsync GmbH''' ist ein Anbieter von integrierten Datenmanagement-Lösungen für Handel und Industrie mit Sitz in Köln. Mit Expertise in den drei Bereichen Global Data Synchronisation (GDS), Product Information Management [[(PIM)]] und Electronic Data Interchange ([[EDI]]) versetzt SA2 Worldsync Unternehmen aus Handel und Industrie in die Lage, Kernprozesse im Management von Produkt-, Stamm- und Transaktionsdaten effizient abzubilden und umzusetzen. Weltweit nutzen mehr als 6.800 Unternehmen die Lösungen und Services von SA2 Worldsync, darunter Best Buy, Casino Group, Coca Cola, Edeka, Mars, Metro Group.<br />
<br />
Die Datenpool-Services von SA2 Worldsync ermöglichen den professionellen Austausch von Artikelstammdaten auf Basis internationaler GDSN Standards. Über den Datenpool von SA2 Worldsync wird der elektronische Datenverkehr rationalisiert, indem Unternehmen ihre Artikelstammdaten nicht länger bilateral, sondern multilateral austauschen. Hersteller übermitteln dabei ihre Stammdaten einmalig an SA2 Worldsync. Die Weiterleitung an alle relevanten Händler erfolgt automatisch. Zusätzlich prüft SA2 Worldsync die Daten auf Qualität und schließt damit Reklamationen aufgrund von fehlerhaften Stammdaten aus.<br />
<br />
<br />
'''GDSN-Zertifikat: '''SA2 Worldsync ist durch die offizielle Organisation Global Registry Inc. für die Nutzung des Global Data Synchronisation Network (GDSN) zertifiziert. GDSN ist ein internationales Netzwerk standardkompatibler Datenpools und ermöglicht die länderübergreifende Distribution von Stammdaten. Damit eröffnet SA2 Worldsync allen Herstellern und Händlern den Weg zum internationalen Datenaustausch. Nutzer von SA2 Worldsync erhalten dabei alle Services aus einer Hand und müssen keine Verträge mit weiteren lokalen Datenpools abschließen.<br />
<br />
<br />
'''Globaler Datenaustausch: '''Neben der globalen Ausrichtung des Datenpools bietet SA2 Worldsync seinen Kunden weitere Dienstleistungen an. Durch das integrierte Lösungsportfolio aus Datenpool, Product Information Management und EDI kann die komplette Prozesskette vom Hersteller bis in die Handelssysteme abgedeckt werden. Die Mehrwerte: Über das Management der reinen Artikelstammdaten hinaus können auf einer durchgängigen Plattform strukturierte und unstrukturierte Daten und Inhalte wie z.B. Multimediainformationen gespeichert, verändert und übermittelt werden.</div>
PROZEUS
https://wiki.prozeus.de/index.php/CSV
CSV
2011-06-08T10:11:56Z
<p>PROZEUS: </p>
<hr />
<div>Eine CSV-Datei ist eine Text-Datei, die tabellarisch strukturierte Daten enthält und vorrangig zum Datenaustausch verwendet wird. Das Kürzel CSV steht dabei für Character Separated Values oder Comma Separated Values, weil die einzelnen Werte durch ein spezielles Trennzeichen – in vielen Fällen Komma, Semikolon oder Tabulator – getrennt werden. Der Vorteil von CSV ist, dass die Daten von allen Datenbank- oder tabellen orientierten Tools unterstützt und bearbeitet werden können. Bei einfachen Produktdaten (z.B. Artikelnummer, Name, Preis) ist es deutlich leichter, diese z.B. per Excel zu bearbeiten und per CSV zu exportieren, als die Daten in einem [[XML|XML-Dokument]] (z.B. per XML-Editor) oder sogar einem Texteditor zu pflegen – entsprechende Kenntnisse vorausgesetzt.</div>
PROZEUS