SCOR

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Das Management-Konzept SCOR (Supply-Chain Operations Reference Model) dient der laufenden Beschreibung, Analyse und Bewertung aller unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden Geschäftsprozesse entlang der Wertschöpfungskette. Es ermöglicht ein ständiges Benchmarking und die Nutzung des Know-hows anderer Teilnehmer. Mithilfe standardisierter Abläufe, Kennwerte und Darstellungsverfahren bietet SCOR ein Framework für das Supply-Chain-Management. Es zielt darauf ab, die Kommunikation zwischen den Geschäftspartnern sowie ihre Prozessabläufe zu optimieren. SCOR kommt branchenübergreifend zum Einsatz und ist vor allem für Unternehmen mit sehr heterogenen Geschäftsaktivitäten interessant.

Inhaltsverzeichnis

Organisation und Entwicklung

SCOR wurde vom Supply-Chain Council (SCC), einer unabhängigen, internationalen Non-Profit-Organisation entwickelt. Ziel war es, alle Abläufe entlang einer Wertschöpfungskette zu standardisieren. Das SCC wurde mit zunächst 69 Mitgliedern gegründet, die im Jahr 1996 die erste Version des SCOR-Modells präsentierten. Mittlerweile haben sich an die 1.000 Unternehmen weltweit dem SCC als Mitglieder angeschlossen.

Gegen eine Jahresgebühr haben sie Zugang zur Vollversion des SCOR-Modells sowie zu zahlreichen Analyse- und Benchmarking-Daten. Von allen Unternehmen, die SCOR nutzen, ist seitens des SCC Feedback erwünscht. Inzwischen ist Version 9.0 veröffentlicht worden. Sie bietet verbesserte Funktionalitäten, um sowohl einfache als auch komplexe Lieferkettenaktivitäten zu analysieren und zu optimieren. Sie beinhaltet zudem verbesserte Analysetools im Rahmen des Risk Managements.

Akzeptanz

SCOR kommt weltweit vor allem in der warenproduzierenden Industrie zum Einsatz. Für einige Branchen existieren im Rahmen des SCC spezielle Foren und Arbeitsgruppen (z.B. Luft- und Raumfahrt, Automotive, Energiebranche), die einen positiven Einfluss auf die Verbreitung des Modells in der jeweiligen Branche haben könnten. SCOR wird weltweit vor allem eingesetzt. Für diverse Branchen (Luftfahrt, Automotive, Chemie, Elektronik) gibt es beim Supply-Chain Council spezielle Interessensgruppen, die branchenspezifische Themen vertiefen. Was das Anwendungsgebiet betrifft hat SCOR hat seine größte Stärke naturgemäß im Bereich der Wertschöpfungskette. Dabei wird jedoch nicht nur das direkte Umfeld der Logistik abgedeckt, sondern auch andere Bereiche, insbesondere Beschaffung zulieferseitig.

Kosten der Nutzung

Die Nutzung der SCOR-Dokumentation ist teilweise kostenlos, dabei ist insbesondere das Referenzmodell öffentlich dokumentiert. Für bestimmte Dokumentationen (z.B. Benchmark-Daten) und Schulungen ist jedoch eine Mitgliedschaft im Supply-Chain Council notwendig. Die Höhe dieses Mitgliedsbeitrags hängt wiederum von der jeweiligen Firmengröße ab.

Aufbau

Das Referenzmodell ist in fünf Kernbereiche gegliedert: Plan (Planung), Source (Beschaffung), Make (Herstellung), Deliver (Auslieferung) und Return (Rückgabe/-nahme fehlerhafter Produkte und Materialien). In diesen Hauptprozessbereichen gibt es jeweils Prozessreferenzmodule, die sich mit konkreten Prozessen zu den verschiedensten Arten der Beschaffung, Herstellung und Auslieferung befassen und die gemäß der Abläufe und Bedürfnisse einzelner Branchen ausgestaltet sind. Basierend auf vier Analyseebenen wird für alle Prozesse betrachtet, wie sie momentan aussehen, wie sie gestaltet sein sollten und wie man zu diesem Optimum gelangen kann, sollte es noch nicht erreicht sein.

SCOR enthält ein projektorientiertes Vorgehensmodell zur Einführung dieser Referenzprozesse:


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