GPC

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Global Product Classification
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Die Global Product Classification (GPC) ist ein internationales Klassifikationssystem, das seit Mai 2003 den Anwendern als anerkannter GS1-Standard zur Verfügung steht. Da die GPC dabei neben einer Klassifikationsebene auch Merkmalleisten und Werte enthält, kann der Standard auch zur Beschreibung von Produkten eingesetzt werden.  
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Die Global Product Classification (GPC) ist ein internationales Klassifikationssystem, das seit Mai 2003 den Anwendern als anerkannter [[GS1 Germany|GS1]]-Standard zur Verfügung steht. Da die GPC dabei neben einer Klassifikationsebene auch Merkmalleisten und Werte enthält, kann der Standard auch zur Beschreibung von Produkten eingesetzt werden.  
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== GPC und globale Vernetzung ==
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== Organisation und Entwicklung ==
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Die GPC spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, weltweit verteilte Artikelstammdatenpools (z.B. SA2 Worldsync, 1Sync, etc.) miteinander auf Basis des Global Data Synchronisation Network (GDSN) zu vernetzen. Wie jeder GS1-Standard werden die Weiterentwicklung und der Ausbau der GPC gemeinsam von Industrie- und Handelsunternehmen vorangetrieben, die ihre Anforderungen aus der Praxis in die Entwicklung mit einbringen können. Die GPC kann unternehmens- und branchenübergreifend eingesetzt werden.
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GPC hat den Anspruch, international, unternehmens- und branchenübergreifend einsetzbar zu sein. Sie wird u.a. im [[SA2 Worldsync]] Stammdatenpool verwendet und bildet hier die Basis eines effizienten Datenmanagements und eines automatisierten Stammdatenaustauschs
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zwischen Geschäftspartnern. Die GPC ist auch der von GS1 vorgeschriebene Produktklassifikationsstandard für das Global Data Synchronisation Network (GDSN). Die aktuellste GPC-Version wurde im August 2009 veröffentlicht.  
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== Akzeptanz im Markt ==
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Wie jeder GS1-Standard werden die Weiterentwicklung und der Ausbau der GPC gemeinsam von Industrie- und Handelsunternehmen vorangetrieben, die ihre Anforderungen aus der Praxis in die Entwicklung mit einbringen können. Die GPC kann unternehmens- und branchenübergreifend eingesetzt werden.
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GPC ist bzgl. der internationalen Verbreitung im Vorteil gegenüber anderen Standards. Daher ist die Akzeptanz von GPC gerade auf internationaler Ebene recht hoch anzusiedeln.
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== Akzeptanz ==
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GPC ist bzgl. der internationalen Verbreitung im Vorteil gegenüber anderen Standards. Daher ist die Akzeptanz von GPC gerade auf internationaler Ebene recht hoch anzusiedeln. Die GPC kommt hauptsächlich in der Konsumgüterwirtschaft zum Einsatz, da sie Produkte wie Bekleidung, Spielzeug oder Nahrungsmittel klassifiziert und beschreibt. In den letzten Jahren wurde jedoch eine Vielzahl weiterer Produkte in den Standard aufgenommen, wodurch die GPC für zusätzliche Branchen an Bedeutung gewann.
== Internationalität ==
== Internationalität ==
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GPC hat durch den GS1-Support einen internationalen Anwendungsbereich.
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GPC hat durch den GS1-Support einen internationalen Anwendungsbereich. Die GPC spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, weltweit verteilte Artikelstammdatenpools (z.B. SA2 Worldsync, 1Sync, etc.) miteinander auf Basis des Global Data Synchronisation Network (GDSN) zu vernetzen.  
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== Investitionssicherheit ==
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== Harmonisierungsaktivitäten ==
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Die GPC wird derzeit unter der Beteiligung von GS1 Global Office bzw. GS1 Germany mit UNSPSC harmonisiert.
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Die GPC wird derzeit unter der Beteiligung von GS1 Global Office bzw. [[GS1 Germany]] mit [[UNSPSC]] harmonisiert, da sie trotz ihrer Ähnlichkeit im Aufbau Unterschiede in den Steuerungsmechanismen und (insbesondere für tiefere Ebenen) Differenzen in der Codierung aufweisen ''(GS1 (o.J.): GPC-UNSPSC Alignment Update for the User Community)''. Zudem ist die Ablösung der Standard-Warenklassifikation durch die GPC in Arbeit ''(GS1 Germany: Global Product Classification (GPC))''.
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== Kosten der Nutzung ==
== Kosten der Nutzung ==
Die Nutzung von GPC ist kostenfrei. Mit der Nutzung verbundene Dienstleistungen wie z.B. die Zertifizierung der richtigen Verwendung, oder die Einbringung bzw. Ausführung von Normierungswünschen werden jedoch teilweise berechnet oder sind über eine kostenpflichtige Vereinsmitgliedschaft geregelt.
Die Nutzung von GPC ist kostenfrei. Mit der Nutzung verbundene Dienstleistungen wie z.B. die Zertifizierung der richtigen Verwendung, oder die Einbringung bzw. Ausführung von Normierungswünschen werden jedoch teilweise berechnet oder sind über eine kostenpflichtige Vereinsmitgliedschaft geregelt.
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== Aufbau ==
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Die Hierarchie der GPC weist vier Ebenen auf: Segment, Family, Class und Bricks (siehe Abb. 23 am Beispiel „Kaffee“). Die ersten drei Ebenen sind an die UNSPSC-Klassifikation angelehnt. Die fehlende Merkmalsbeschreibung als Nachteil des UNSPSC wird bei der GPC durch die vierte Ebene der Bricks wettgemacht. Bricks bilden eine Kategorie gleichartiger Produkte mit ähnlicher Form, ähnlichem Material und gleichen Kategorieeigenschaften. Der GPC-Brick ist gleichzeitig ein Suchschlüssel und ein Muss-Feld für das GDSN. Die GPC-Untergruppe „Attribute Type“ spezifiziert anhand ihrer Werte die Brickebene.
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== Global Data Synchronisation Network (GDSN) ==
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Das GDSN von GS1 ist ein Netzwerk aus global tätigen Handels- und Industrieunternehmen, das dem standardisierten Austausch von Unternehmensstammdaten dient. Die Synchronisation und der Austausch der Daten erfolgen über eine internetbasierte Vernetzung verteilter Artikelstammdatenpools (z.B. SA2 Worldsync, 1Sync).
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Die Basis ist die Global Registry, die als Verzeichnis die zertifizierten Datenpools miteinander verknüpft und die Synchronisation verwaltet. Herstellende Unternehmen veröffentlichen ihre Daten in einem Datenpool, der im GDSN registriert ist. Die Daten werden gebündelt und allen beteiligten Unternehmen bereitgestellt. Anstelle eines bilateralen ermöglichen solche Netzwerke einen multilateralen automatisierten Datenaustausch.
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Übersicht über andere [[Klassifikationsstandards]]

Aktuelle Version vom 22. Januar 2014, 16:33 Uhr

Die Global Product Classification (GPC) ist ein internationales Klassifikationssystem, das seit Mai 2003 den Anwendern als anerkannter GS1-Standard zur Verfügung steht. Da die GPC dabei neben einer Klassifikationsebene auch Merkmalleisten und Werte enthält, kann der Standard auch zur Beschreibung von Produkten eingesetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Organisation und Entwicklung

GPC hat den Anspruch, international, unternehmens- und branchenübergreifend einsetzbar zu sein. Sie wird u.a. im SA2 Worldsync Stammdatenpool verwendet und bildet hier die Basis eines effizienten Datenmanagements und eines automatisierten Stammdatenaustauschs zwischen Geschäftspartnern. Die GPC ist auch der von GS1 vorgeschriebene Produktklassifikationsstandard für das Global Data Synchronisation Network (GDSN). Die aktuellste GPC-Version wurde im August 2009 veröffentlicht.

Wie jeder GS1-Standard werden die Weiterentwicklung und der Ausbau der GPC gemeinsam von Industrie- und Handelsunternehmen vorangetrieben, die ihre Anforderungen aus der Praxis in die Entwicklung mit einbringen können. Die GPC kann unternehmens- und branchenübergreifend eingesetzt werden.

Akzeptanz

GPC ist bzgl. der internationalen Verbreitung im Vorteil gegenüber anderen Standards. Daher ist die Akzeptanz von GPC gerade auf internationaler Ebene recht hoch anzusiedeln. Die GPC kommt hauptsächlich in der Konsumgüterwirtschaft zum Einsatz, da sie Produkte wie Bekleidung, Spielzeug oder Nahrungsmittel klassifiziert und beschreibt. In den letzten Jahren wurde jedoch eine Vielzahl weiterer Produkte in den Standard aufgenommen, wodurch die GPC für zusätzliche Branchen an Bedeutung gewann.

Internationalität

GPC hat durch den GS1-Support einen internationalen Anwendungsbereich. Die GPC spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, weltweit verteilte Artikelstammdatenpools (z.B. SA2 Worldsync, 1Sync, etc.) miteinander auf Basis des Global Data Synchronisation Network (GDSN) zu vernetzen.

Harmonisierungsaktivitäten

Die GPC wird derzeit unter der Beteiligung von GS1 Global Office bzw. GS1 Germany mit UNSPSC harmonisiert, da sie trotz ihrer Ähnlichkeit im Aufbau Unterschiede in den Steuerungsmechanismen und (insbesondere für tiefere Ebenen) Differenzen in der Codierung aufweisen (GS1 (o.J.): GPC-UNSPSC Alignment Update for the User Community). Zudem ist die Ablösung der Standard-Warenklassifikation durch die GPC in Arbeit (GS1 Germany: Global Product Classification (GPC)).

Ein Mapping des GPC zu den anderen führenden Klassifikationssystemen in Europa (CPV, eCl@ss, UNSPSC) wurde auf europäischer Ebene durchgeführt.

Kosten der Nutzung

Die Nutzung von GPC ist kostenfrei. Mit der Nutzung verbundene Dienstleistungen wie z.B. die Zertifizierung der richtigen Verwendung, oder die Einbringung bzw. Ausführung von Normierungswünschen werden jedoch teilweise berechnet oder sind über eine kostenpflichtige Vereinsmitgliedschaft geregelt.

Aufbau

Produktklassifikation im GPC

Die Hierarchie der GPC weist vier Ebenen auf: Segment, Family, Class und Bricks (siehe Abb. 23 am Beispiel „Kaffee“). Die ersten drei Ebenen sind an die UNSPSC-Klassifikation angelehnt. Die fehlende Merkmalsbeschreibung als Nachteil des UNSPSC wird bei der GPC durch die vierte Ebene der Bricks wettgemacht. Bricks bilden eine Kategorie gleichartiger Produkte mit ähnlicher Form, ähnlichem Material und gleichen Kategorieeigenschaften. Der GPC-Brick ist gleichzeitig ein Suchschlüssel und ein Muss-Feld für das GDSN. Die GPC-Untergruppe „Attribute Type“ spezifiziert anhand ihrer Werte die Brickebene.

Global Data Synchronisation Network (GDSN)

Das GDSN von GS1 ist ein Netzwerk aus global tätigen Handels- und Industrieunternehmen, das dem standardisierten Austausch von Unternehmensstammdaten dient. Die Synchronisation und der Austausch der Daten erfolgen über eine internetbasierte Vernetzung verteilter Artikelstammdatenpools (z.B. SA2 Worldsync, 1Sync). Die Basis ist die Global Registry, die als Verzeichnis die zertifizierten Datenpools miteinander verknüpft und die Synchronisation verwaltet. Herstellende Unternehmen veröffentlichen ihre Daten in einem Datenpool, der im GDSN registriert ist. Die Daten werden gebündelt und allen beteiligten Unternehmen bereitgestellt. Anstelle eines bilateralen ermöglichen solche Netzwerke einen multilateralen automatisierten Datenaustausch.


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