EDI

Aus eBusiness-Standards

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EDI (Electronic Data Interchange) liefert als Standard eine Basis für den Austausch von strukturierten, elektronischen Geschäftsnachrichten zwischen IT-Systemen verschiedener Unternehmen – und dies typischerweise über dedizierte Netze, die so genannten EDI-Netze. EDI-Netze kamen schon vor der Entstehung des Internets in den Anfangsjahren des E-Business zum Einsatz, um elektronische Geschäftsnachrichten wie Liefer-, Avis- oder Bestelldaten bspw. über Telefonleitungen zu übermitteln. Nach und nach entwickelten sich entsprechende EDI-Standards. Die frühzeitige und weite Verbreitung der EDI-Technologie sorgte für beträchtliche Netzeffekte. So ist die Wechselbereitschaft langjähriger EDI-Anwender (z.B. in der Automobilbranche), die zumeist große Investionen in die EDI-Infrastruktur tätigten, eher gering. Dieser Lock-in-Effekt wird häufig auch als Begründung dafür angeführt, dass EDI trotz der Entwicklung alternativer Standards wie XML nach wie vor eine herausragende Bedeutung im E-Business innehat. Mit dem Aufkommen und der verstärkten Nutzung des Internets entstanden neue Varianten der EDI-Nutzung. Neben den klassischen EDINetzen werden nun vermehrt auch die verschiedenen Internetdienste wie E-Mail, WWW oder FTP für den Austausch elektronischer Geschäftsdaten in spezifischen Anwendungsfällen verwendet. Grundsätzlich werden heute drei verschiedene EDI-Varianten genutzt:

Klassisches EDI

Beim klassischen EDI kommen auch heute noch dedizierte Netze zum Einsatz. Der Datenaustausch kann dabei direkt, durch eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung über ein unternehmenseigenes Netz, oder indirekt über sog. Value Added Networks (VAN), die von einem Dienstleister betrieben werden und an die mehrere Unternehmen angeschlossen sind, erfolgen. Wegen der hohen Investitionskosten werden unternehmenseigene EDI-Netzwerke meist nur von großen Unternehmen mit einem entsprechenden Datenvolumen und einer gewissen Transaktionsregelmäßigkeit genutzt.

XML/EDI

Bei XML/EDI wird das Internet als Übertragungsmedium genutzt (E-Mail oder FTP). Da zur Beschreibung der EDI-Geschäftsdokumente XML-basierte Vokabulare genutzt werden, hat sich für dieses Internet-basierte EDI der Begriff XML/EDI durchgesetzt. Vorteil dieser Zwischenlösung sind die im Vergleich zum klassischen EDI geringeren Investitions- und Betriebskosten, da nicht in teure EDI-Netze investiert werden muss. Durch den Transfer über das öffentliche Internet wird die Sicherheit und Verfügbarkeit dagegen eingeschränkt. Um diesen Nachteilen entgegenzuwirken, wurde bspw. das bereits erwähnte AS2-Protokoll entwickelt.

Web-EDI

Das webbasierte EDI bietet die Möglichkeit, kleinere, nicht EDI-fähige Unternehmen an die E-Business-Lösung anzubinden. Ein mit einem EDI-System ausgestattetes Unternehmen stellt auf einem Web-Server Formulare für Bestellungen oder Rechnungen bereit. Diese Formulare können von einem anderen Unternehmen (ohne EDIInfrastruktur) über einen Browser aufgerufen und manuell ausgefüllt werden. Der Browser übernimmt die automatische Umwandlung der eingegebenen Daten in ein entsprechendes EDI-Format, das dann automatisch verarbeitet werden kann. Web-EDI ist zwar eine sehr kostengünstige EDI-Variante, lässt aber nur eine Teilautomatisierung des elektronischen Geschäftsverkehrs zu. Es eignet sich besonders für Unternehmen mit Prozessen, die ein niedriges Transaktionsvolumen und eine geringe Transaktionshäufigkeit aufweisen.

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