eCl@ss

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eCl@ss ist ein branchenübergreifender, internationaler Klassifikationsstandard. Er dient der Beschreibung und Gruppierung von Materialien, Produkten und Dienstleistungen verschiedener Bereiche – von Lebensmitteln über IuK-Technik bis hin zu Chemikalien. In seinen Strukturen und Inhalten (Klassen, Merkmale, Wertelisten) basiert eCl@ss als einziger Klassifikationsstandard auf einem normenkonformen Datenmodell (gemäß ISO 13584/IEC 61360). Der Aufbau der eCl@ss-Merkmale entspricht dabei den Vorgaben des DIN-Merkmallexikons.

Inhaltsverzeichnis

Organisation und Entwicklung

eCl@ss ist ein industriegetriebener, also von Anwenderunternehmen entwickelter Standard, der durch den gleichnamigen Verein eCl@ss e.V. organisiert wird. Der eCl@ss e.V. wurde im November 2000 als internationaler Unternehmensverbund gegründet. Der erste Anstoß zur Gründung kam 1999 von Unternehmen der chemischen Industrie, gefolgt von Unternehmen der Automobilbranche. Heute sind im eCl@ss-Verein zahlreiche Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen Mitglied.

Der Verein finanziert sich durch Beiträge der Mitglieder. Darüber hinaus werden bei Nichtmitgliedern – gestaffelt nach Unternehmensgröße – Lizenzgebühren für die eCl@ss-Nutzung erhoben. Daher erhalten KMU schon für einen geringen Betrag eine Lizenz zur Nutzung von eCl@ss. Über die eCl@ss-ContentDevelopmentPlatform haben alle Interessenten die Möglichkeit, Änderungen oder Ergänzungen in eCl@ss online zu beantragen und ihre Vorschläge mit entsprechenden Fachgruppen zu diskutieren. eCl@ss ist daher ein offener Standard, die Weiterentwicklung ist nicht an eine Mitgliedschaft gebunden.

Akzeptanz

eCl@ss ist in Deutschland insbesondere bei Industrie und Handel breit etabliert. Auch außerhalb Deutschlands und vor allem außerhalb Europas kommt er immer häufiger zur Anwendung. Dabei werden dem Standard von Experten durchaus gute Chancen eingeräumt, sich im internationalen Markt noch breiter zu etablieren.

Gesetzt ist eCl@ss in der Medizintechnik, die mit zahlreichen Hersteller-Unternehmen und Einkaufsgemeinschaften im eCl@ss e.V. vertreten ist.

Zunehmend wird eCl@ss auch in der Prozess-Industrie und in Anwendungen von Computer-Aided-Engineering-Systemen (CAE) eingesetzt, v.a. seit der Verschmelzung mit dem PROLIST e.V. im eCl@ss e.V. ist eCl@ss nunmehr der einzige Standard, der diese Branche noch abdeckt.

Des Weiteren hat die Verbreitung von eCl@ss in der öffentlichen Beschaffung in vielen Bereichen in Europa stark zugenommen.

Internationalität

Um eCl@ss auch international voranzutreiben, wurden bereits Kooperationen mit ausländischen Standardisierungsorganisationen wie z.B. dem China National Institute of Standardization (CNIS) und dem Japanischen Verband der Elektronik und Informationstechnologie (JEITA) geschlossen. Damit einhergehend wurde z.B. eine (Teil-)Harmonisierung mit dem dort eingesetzten ECALS-Standard durchgeführt. Daneben bestehen bereits Geschäftsstellen des eCl@ss e.V. in China, Frankreich, Benelux, Ägypten und Österreich (Vgl. eCl@ss e.V.). Die aktuelle Version eCl@ss 8.1 ist in 14 Sprachen verfügbar.

Harmonisierungsaktivitäten

Zwischen den branchenspezifischen Produktklassifikationsstandards ETIM, proficl@ss, PROLIST und dem branchenübergreifenden eCl@ss bestehen intensive Harmonisierungskooperationen. Das betrifft alle Klassen, Gruppen, Merkmale, Synonyme und Werte. Die vollständige Harmonisierung wurde mit dem eCl@ss-Release 7.0 Anfang 2011 abgeschlossen, so dass eCl@ss 7.0, ETIM 5.0, proficl@ss 5.0 und PROLIST 3.2 fast vollständig kompatibel zueinander sind. eCl@ss war dabei Partner des BMWi im Rahmen des Projektes „eCl@ss für den Mittelstand“ (eCl@ss e.V. (2007): eCl@ss-Leitfaden für kleine und mittlere Unternehmen.).

Die Harmonisierung mit PROLIST mündete 2013 in der Verschmelzung des PROLIST e.V. im eCl@ss e.V., so dass die Interessen der PROLIST-Anwender nun ausschließlich in eCl@ss weiterentwickelt werden. Um eine herstellerübergreifende Vergleichbarkeit von Produktinformationen und eine normengerechte Merkmalsbeschreibung sicherzustellen, bestehen zudem Kooperationen mit dem DIN e.V.

Auch andere Branchenklassifikationen wurden bereits mit eCl@ss harmonisiert, darunter bau:class (Bauindustrie), ECALS/JEITA (Elektronik), IMT (Medizintechnik), EDMA (In-vitro Diagnostik), PI/CECED (Weiße Ware).

Ein Mapping von eCl@ss zu den anderen führenden Klassifikationssystemen in Europa (CPV, UNSPSC, GPC) wurde auf europäischer Ebene durchgeführt.

Kosten der Nutzung

Für den Download von eCl@ss wird eine Gebühr erhoben. Die Einbringung von Änderungsvorschlägen ist kostenfrei und nicht an eine Vereinsmitgliedschaft gebunden. Die kostenpflichtige Vereinsmitgliedschaft beinhaltet neben der kostenfreien Nutzung von eCl@ss noch weitere Benefits.

Aufbau

Produktklassifikation in eCl@ss 6.1

eCl@ss hat eine vierstufige Klassenstruktur nach Sachgebieten, Hauptgruppen, Gruppen und Untergruppen. Ausprägungen und Attribute der Produkte werden durch Standardmerkmalleisten (Merkmale, Definitionen, Wertelisten) und Schlagworte beschrieben. Mit dem Release 6.1 wurde der EAN-Identcode in GTIN umbenannt und neue Klassen, Merkmale und Schlagworte hinzugefügt. Die aktuelle Version ist das Release 8.1.

Einstiegsberatung

Kleine und mittlere Unternehmen, die zum Einsatz von eCl@ss Fragen haben, können für geringes Entgelt eCl@ss-Einstiegsberatungen der eCl@ss-Geschäftstelle in Anspruch nehmen.

Weiterführende Informationen



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