EBusiness-Standards

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Die gemeinsame Sprache für Geschäftsprozesse

"The nice thing about standards is that there are so many to choose from." Diese vielzitierte Aussage des Informatikers Andrew S. Tanenbaum gilt auch und insbesondere für das E-Business-Segment. Tatsächlich gibt es im E-Business-Umfeld eine Vielzahl an Standards, die für unterschiedliche Anwendungsfelder relevant sind und dabei teils parallel existieren, teils aufeinander aufbauen. Für den einzelnen Anwender ist es schwer, sich in diesem "Dschungel" zu orientieren und die passenden Standards auszuwählen. Dabei haben digitale Geschäftsabläufe viele Vorteile – auch für kleine und mittlere Unternehmen: Mit eBusiness-Anwendungen lassen sich Kosten senken und neue Beschaffungs- und Vertriebswege eröffnen. Dabei tauschen Unternehmen mit ihren Geschäftspartnern viele Informationen aus, beispielsweise über Produktdetails und Transportwege.

Inhaltsverzeichnis

Die gleiche Sprache sprechen

Damit diese elektronischen Geschäftsinformationen verstanden werden, müssen beide Seiten „die gleiche Sprache sprechen“. Dafür sorgen eBusiness-Standards; sie legen Datenformate und Regeln für den Informationsaustausch fest. Diese Standards sind Basis für viele Geschäftsprozesse, die elektronisch unterstützt werden – sei es bei der Bestellung, Lieferung oder Abrechnung. KMU können die Chancen des eBusiness wahrnehmen, wenn sie bei ihren neuen Lösungen auf solche anerkannten Standards setzen. eBusiness-Standards sind die Grundlage für schnelle, automatisierte und effiziente Prozesse im Unternehmen.

E-Business-Standards lassen sich, grundsätzlich auf drei Ebenen unterscheiden:


Fachliche versus technische Standards

Die technischen Standards, auf der einen Seite, abstrahieren von konkreten Anwendungsfeldern und sind universell einsetzbar – für E-Business genauso wie für viele andere Bereiche. Ein Beispiel ist der Standard XML, welcher wie das Alphabet die Basis für eine Vielzahl von Sprachen bildet. Auf der anderen Seite stehen fachliche Standards, bei denen konkrete kaufmännische und wirtschaftliche Aspekte des E-Business im Vordergrund stehen. Als ein Beispiel lässt sich EDIFACT nennen, mit dem Nachrichtenformate z.B. für Bestellungen oder Lieferbestätigungen eindeutig festgelegt werden. Fachliche E-Business-Standards stehen im Fokus dieser Studie und können in branchenübergreifende und branchenspezifische Standards unterschieden werden.

Branchenübergreifende versus branchenspezifische Standards

Branchenübergreifende (oder horizontale) Standards haben den Anspruch, für alle Branchen einsetzbar zu sein. Branchenspezifische (oder vertikale) Standards bilden hingegen meist spezifische Informationen oder Dokumente bestimmter Wirtschaftszweige ab, die in anderen Branchen nicht zwingend benötigt werden. Während bspw. eCl@ss ein Klassifikationsstandard ist, der sich nicht auf bestimmte Branchen beschränkt, ist der Klassifikationsstandard ETIM speziell an den Bedürfnissen der Elektroindustrie orientiert.

Datenorientierte versus prozessorientierte Standards

Das dritte wesentliche Systematisierungskriterium betrifft schließlich den Gegenstand der Standardisierung. Während bei datenorientierten Standards die Frage im Vordergrund steht, wie sich Informationen über Produkte, Dienstleistungen und auch Firmen abbilden und austauschen lassen, beschäftigen sich prozessorientierte Standards vielmehr mit der Frage, wie ganze Geschäftsprozesse, d.h. komplexe Abläufe in Unternehmen, standardisiert abgebildet werden können.

Standards zur Identifikation

Mit Hilfe standardisierten Identifikationsstandards kann jedes Produkt weltweit eindeutig bestimmt werden. Die bekanntesten Nummernsysteme sind Barcodes bei Konsumgütern und ISBN bei Büchern.

Standards zur Klassifikation

Mit Standards zur Klassifikation lassen sich Produkte nicht nur identifizieren, sondern auch beschreiben. Dafür stellt die Klassifikation Warengruppen und Untergruppen zur Verfügung, in die das Produkt eingeordnet wird. Einige Standards bieten darüber hinaus Merkmale und Schlagworte an.

Standards zum Katalogaustausch

Ein so genannter elektronischer Katalog bildet das Herzstück von elektronischen Beschaffungssystemen, Marktplätzen im Internet und Online-Shops. Für einen standardisierten Austausch der Katalogdaten mit Lieferanten und Kunden gewährleisten Katalogaustauschformate eine fehlerfreie Übertragung.

Standards für Transaktionen

Um geschäftliche Transaktionen wie Bestellungen, Lieferungen und Rechnungen elektronisch abzuwickeln, legen Transaktionsstandards Datenformate und Inhalte der Geschäftsdokumente einheitlich fest.

Standards für komplexe Prozesse

Um komplexe Geschäftsprozesse zu automatisieren, müssen die Bedingungen, unter denen Prozesse ablaufen sollen, definiert werden. Dies regeln Prozessstandards, die den Rahmen der Abläufe festlegen.

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