BMEcat

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Der BMEcat ist ein XML-basierter Standard zum Austausch von Katalogdaten. Er definiert anhand von „Tags“, wie Datenfelder in einem elektronischen Katalog strukturiert und beschrieben werden. Der BMEcat integriert Produktbeschreibungen, die mit einem Klassifikationsmodell (wie z.B. eCl@ss) erstellt wurden und reichert diese mit kaufmännischen und Marketing-Daten sowie mit Informationen für die Datenübertragung an.

Der BMEcat kann als XML-basierter Standard nicht nur für die Beschreibung von Produkten verwendet werden, sondern auch für die Abbildung von Dienstleistungen oder Informationsgütern. Zu den Vorteilen des BMEcat zählt weiterhin, dass auch multimediale Datenelemente (Filme, Musik, usw.) übermittelt werden können, konfigurierbare Produkte abbildbar und mehrsprachige Kataloge in einem Katalogdokument erstellbar sind. Seitens der IT-Anbieter stehen zahlreiche Softwaretools zur Verfügung, um BMEcat-Kataloge (u.a. auch aus Excel-Sheets heraus) zu erstellen.

Inhaltsverzeichnis

Organisation und Entwicklung

BMEcat ist aus einer 1999 vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) gestarteten „Initiative zur Entwicklung eines Standards zur elektronischen Datenübertragung für Artikelkataloge“ hervorgegangen. Die Pflege, Weiterentwicklung und Verbreitung des BMEcat wird seitdem durch den BME e.V. organisiert. Die derzeit 7.000 Mitglieder des BME kommen aus verschiedenen Branchen wie Industrie und Handel, Banken- und Versicherungswesen, aber auch aus dem Logistikbereich. Anwenderunternehmen können sich über das sog. BMEcat-Anforderungsforum an der Weiterentwicklung des BMEcat aktiv beteiligen. Allerdings ist die Registrierung kostenpflichtig (BME: BMEcat-Anforderungsforum). Seit der ersten BMEcat-Version gab es insgesamt drei weitere Releases. Die aktuellste Version wurde im Jahr 2005 veröffentlicht und trägt die Bezeichnung „BMEcat 2005“. Diese Version bietet zahlreiche Funktionserweiterungen und ist zum vorhergehenden Release des Jahres 2003 (Version 1.2) kompatibel. Zu den Neuerungen zählen z.B. Erweiterungen der Produktbeschreibungen um logistische Informationen oder Erweiterungen des Preismodells um dynamische Preiskomponenten.

Akzeptanz

Unter den XML-basierten Katalogaustauschformaten hat sich in Deutschland der branchenübergreifende BMEcat weitestgehend etabliert. Die internationale Bedeutung des BMEcat ist dagegen begrenzt. Wie beim eCl@ss bestehen die Herausforderungen des BMEcat darin, über vereinzelte ausländische Projekte hinaus eine internationale Relevanz aufzubauen. Die Unterstützung der Katalogaustauschformate durch am Markt übliche Software ist in der Regel gegeben. Insbesondere BMEcat wird von einer breiten Anzahl von Softwareprodukten unterstützt.

Harmonisierungsaktivitäten

Der BMEcat setzt auf eine (vertikale) Harmonisierung. Er unterstützt mehrere Klassifikationsstandards und ist nicht auf die Verwendung eines bestimmten Klassifikationsmodells festgelegt. Besonders in Verbindung mit eCl@ss als Klassifikationsstandard hat sich der BMEcat BMEcat-Derivate erzeugen Anpassungsaufwand „Wohlgeformte“ Katalogdokumente bereits etabliert. Aber auch zu anderen Klassifikationsstandards wie UNSPSC oder ETIM ist der BMEcat kompatibel.

Kosten der Nutzung

BMEcat ist bezüglich der reinen Verwendung kostenfrei und steht auf der angegebenen Website der Organisation zum Download zur Verfügung. Damit verbundene Dienstleistungen, wie die Zertifizierung der richtigen Verwendung oder die Übertragung der Produktdaten in das gewünschte Katalogaustauschformat unter Zuhilfenahme eines Dienstleisters, verursachen jedoch Kosten. Die Zertifizierung von Katalogen ist bislang nur für BMEcat bekannt. Lieferanten erwerben damit ein Prüfsiegel für ihren Katalog, welches ein nach außen sichtbares Qualitätsmerkmal darstellt.

Katalogdokument zur Übertragung eines neuen Katalogs im BMEcat 2005

Aufbau

Die nebenstehende Abbildung illustriert beispielhaft und auszugsweise, wie ein neues Katalogdokument mit BMEcat 2005 modelliert wird. Deutlich sichtbar ist hier die charakteristische Struktur von XML-Daten: die Werte werden jeweils von Tags mit eindeutigen Bezeichnungen eingeklammert. Dadurch werden die Dokumente sehr groß, lassen sich aber vergleichsweise gut lesen – von Menschen wie von Software. Die Verwendung dieser XML-Syntax hat außerdem den Vorteil, dass mit einer Fülle von Software-Tools die syntaktische Korrektheit der Datensätze (Konformität) überprüft und dass der Standard einfach erweitert werden kann. Ältere Software ignoriert unbekannte Tags einfach.

Die Katalogdaten sind, wie eingangs beschrieben, in einzelne Datenbereiche – Kopf-, Struktur- und Artikeldaten – gegliedert. Artikeldaten innerhalb der Produktbeschreibung des BMEcat umfassen bspw.:

BMEcat-Derivate bezeichnen eine abgewandelte Version des eigentlichen Katalogdatenaustauschstandards, um zusätzliche unternehmensspezifische Informationen abzubilden. Die Existenz der Derivate bedeutet (auch für die Software) einen zusätzlichen Anpassungsaufwand bei ihrer Zusammenführung.


Übersicht über andere Katalogaustauschformate

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